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"Übergang" von Röhre zu "normaler" Elektronik

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    "Übergang" von Röhre zu "normaler" Elektronik

    Dass ich technisch nicht allzu fit bin dürfte ja bekannt sein ;-)

    Ist es eigentlich zwingend erforderlich dass die ganze Kette auf Röhren basiert, m die Vorzüge der Röhren genießen zukönnen?

    Konkret:
    Wenn ich aus der Kette CD, Vorverstärker und Endverstärker nur ein Element auf Röhren Basis wähle, macht das Sinn?

    Ciao; Harald

    #2
    Hallo Harald,

    nee, ist nicht erforderlich.

    Grundsätzlich ist es so, dass Röhren "nur" zum Verstärken des Stromes eingesetzt werden. Das klassische Einsatzgebiet ist ja die Endstufe. Aber wer sagt, dass Röhren weich und warm klingen, Transis hart und spröde sollte nicht wirklich ernst genommen werden.

    Die Röhren werden also nur da eingesetzt, wo das Signal verstärkt wird. Im CD-Player habe ich die Befürchtung, dass es mehr ein Modegag ist. Denn im CD-Player ist natürlich der gesamte Digitalbereich mit Halbleitern aufgebaut. So gibt es z. B. nur sehr wenige D/A-Wandler auf dem Markt. Bekannt dürfte in diesem Zusammenhang der Name Burr-Brown sein. Diese Chips findet man in sehr vielen Playern vieler Marken. Wenn Röhren verwendet werden, befinden sich Röhren in der Ausgangsschaltung, also in dem Bereich, wo praktisch der Analogausgang des Players ist. Diese Ausgangsstufe hat einen sehr großen Einfluss auf das Klanggeschehen, aber ob nun Röhre oder Transi ist wurscht.

    Sowohl die Röhre als auch der Transi sollten eigentlich ein Signal verstärken, OHNE dass sie einen Eigenklang "untermischen" oder einen Sound produzieren.

    Würde das nämlich sein, besteht ja immerhin die Möglichkeit, dass eine "reine" Röhrenkette viel zu "weich und warm" wird. Einige Tipps könnten dann dahin gehen, dass man zur "Neutralisierung" eine "kalte" Komponente reinschleifen sollte. Aber wie im ersten Absatz schon bemerkt, ist das wohl der völlig falsche Weg.

    Den Röhren sagt man nach, dass sie ein "harmloseres" Klirrverhalten an den Tag legen. Das soll heißen, dass ihre Verzerrungen vom Ohr als nicht so "schlimm" wahrgenommen werden, wie die Verzerrungen vom Transi. Nun gibt es viele Diskussionen zu diesem Thema, auch oder gerade durch die Entwickler.

    Da geht's dann wirklich um "gutes" oder "schlechtes" Klirrverhalten. Vielleicht ist gar kein Klirr noch besser????

    Ein Vorteil haben Röhrenendstufen aber wirklich. Sie sind "unanfälliger" was niedrige Impedanzen angeht. Während einige Transi schon abschalten, spielen die Dinger munter weiter. Allerdings benötigen Röhren wieder optimale Arbeitsbedingungen, daher haben ja viele Röhrenverstärker enstprechende Steller, um die optimalen Arbeitspunkte zu justieren. Durch Alterungsprozesse kann ein nachjustieren erforderlich werden. Allerdings gibt es auch automatische Regelungen, die modernste IC dafür einsetzen, siehe u. a. der Linear Acoustic-Vollverstärker (ELAC).

    Mache also eine Entscheidung NICHT davon abhängig, ob es ein Röhrengerät ist. Achte auf meine Mottozeile.
    Norbert,
    der NUR den eigenen Ohren vertraut

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      #3
      Zitat von nk Beitrag anzeigen
      Das klassische Einsatzgebiet ist ja die Endstufe.
      wenn ich das so lese brauche ich mein Spinnerei ja gar nicht weiter zu verfolgen:
      (ich dachte so an Röhren CD und Vorstufe von Einstein oder Audionet zusammen mit aktivierten C10 LTD)

      Aber wenn das nur wieder ein Modegag ist...

      Ciao, Harald

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        #4
        Also gerade in diesen beiden Gerätetypen betrachte ich Röhren mit einem kleinen Stirnrunzeln.

        Die meisten Vorverstärker sind doch heute nur noch "Hochpegelumschalter" mit einem Lautstärkesteller. Richtig viel wird da nichts mehr verstärkt, nur noch "angepasst". Immerhin gehen ja einige sogar den Weg, dass der CDP direkt an die Endstufe angklemmt wird. Das Hauptproblem liegt dabei nur in der Qualität der Lautstärkeregelung, oftmals ist bei leiser Wiedergabe die dann nicht so gut.

        Wenn es Dir also nur um die Einstellung "Röhre = warm" geht, lass es. Was aber auf keinen Fall heißen soll, dass die Einsteins schlecht sind. Ich habe damals den schon genannten Linear Acoustics Röhren-Vollverstärker ins Herz geschlossen. Das Ding war schnell, zauberte einen phantastischen Raum, hatte Punch in allen normalen Lebenslagen und sah einfach nur geil aus. Aber das machen meine Transis auch, sehen halt nur nicht so gut aus.

        Aber, selbst mit dem Begriff "warm" im klanglichen Zusammenhang habe ich so meine Schwierigkeiten. Meint man damit etwa, dass sie ein wenig "müde" wirken, alles so ein wenig "in Watte" packen. Dann kann ich darauf verzichten. Ich habe mir nicht ein sauschnelles Bändchen gekauft, um es durch die Elektronik auszubremsen.

        Vielleicht wird umgekehrt ein Schuh draus. Ultraschnelle und homogene Lautsprecher zeigen eher die Defizite der vorgeschalteten Kette. Diese LS können sehr brutal ehrlich sein.

        Übrigens, mein Bekannter mit der B&W 802 hat jetzt eine Folie zu Hause. Im Hochton einen Magnetostaten angetrieben vom großen Class A Vollverstärker und dem DP 67 CDP von Accuphase. Eine reine Transistorkette also.

        Da ist Schmelz in der Stimme, ein Becken schwingt herrlich aus, feinstes Glockenspiel wird bis ins Detail aufgedröselt, die Stimme von Randy Crawford (Phils Plattentipp) kommt ohne Ansatz von Schärfe. Um jetzt wieder die Kurve zum Ausgang zu bekommen....Da nervte nichts, war niemals "kalt" oder "scharf" oder hatte einen "typischen Transistorklang". All das sowohl bei gehobenem als auch bei leisem Pegel.

        Leider hat dieser LS drei Nachteile. Er hat die Folie nur im Hochton, dadurch:
        die Abbildung erfolgt nicht so punktgenau,
        der untere Grundton- und der Bassbereich hinken der Hochtonqualität hinterher und das schlimmste......
        ...es steht nicht Piega drauf.

        Aber früher oder später kriegen wir ihn
        Norbert,
        der NUR den eigenen Ohren vertraut

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          #5
          Zitat von nk Beitrag anzeigen
          das schlimmste......
          ...es steht nicht Piega drauf.

          Aber früher oder später kriegen wir ihn
          Hallo Norbert,

          ist ja durchaus möglich, gib mir doch etwas Zeit...

          Gruß,
          Peter

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            #6
            @Norbert
            wiedermal danke für Deine Ausführungen!

            Ciao; Harald

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              #7
              Du hast ja wirklich Deine Mottozeile geändet

              Hättest Du doch "Koax-Ribbon" geschrieben. Irgendeiner sieht dann ins Wörterbuch und übersetzt dann in "Koax-Bändchen". Dann kommt wieder die Frage: "warum Bändchen?".........

              ..."Und täglich grüßt das Murmeltier"
              Norbert,
              der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                #8
                Zitat von nk Beitrag anzeigen
                Du hast ja wirklich Deine Mottozeile geändet
                ich tu was ich kann ;-)

                Ciao, Harald

                Kommentar


                  #9
                  Hallo Norbert

                  ... kommt wieder die Frage: "Warum Bändchen?"
                  ... und täglich grüsst das Murmeltier

                  Wenn die Frage hier schon mehrfach abgehandelt wurde, entschuldige ich mich.

                  Gruss Rolf

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                    #10
                    Hallo Harald

                    Ich denke auch nicht, dass eine Kette zwingend auf Röhren oder Transistoren bestehen muss. Einzelne Hersteller verbinden ja beide Verstärkungsarten in ein und demselben Gerät (Hybriden).

                    Dass Röhren soft und weich klingen, ist nicht zwangsläufig. Es scheint mir sogar, dass dieses "Röhrige" besonders bei günstigeren Gerätschaften zu finden ist. Die letzthin gehörten Kronzillas waren alles andere als weich, trotzdem erscheinen mir gute Röhrengeräte im Hochtonbereich stimmiger als mir bekannte Transistoren (was jedoch mangels Überblick nicht viel heissen soll). Was allerdings fest steht, dass mich mein Transistorverstärker, den ich leider vor der Piega gekauft habe, wieder verlassen muss.

                    Viele Grüsse

                    Rolf

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                      #11
                      Zitat von Samba Beitrag anzeigen
                      Hallo Norbert

                      ... kommt wieder die Frage: "Warum Bändchen?"
                      ... und täglich grüsst das Murmeltier

                      Wenn die Frage hier schon mehrfach abgehandelt wurde, entschuldige ich mich.

                      Gruss Rolf
                      Quatsch...keine Enstschuldigung erforderlich. Du bist der erste, der das Thema (öffentlich) hier aufgriff.

                      Aber wenn ich an andere Foren denke, wo nach 14 Tagen alles wiederholt wird.....
                      ..oder die Computerzeitschriften, die im 2-monatigem Rythmus 1000 undokumentierte Windowss-Tipps veröffentlichen, und das seit Jahren.
                      Norbert,
                      der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                        #12
                        Zitat von Samba Beitrag anzeigen
                        Hallo Harald

                        Ich denke auch nicht, dass eine Kette zwingend auf Röhren oder Transistoren bestehen muss. Einzelne Hersteller verbinden ja beide Verstärkungsarten in ein und demselben Gerät (Hybriden).

                        Dass Röhren soft und weich klingen, ist nicht zwangsläufig. Es scheint mir sogar, dass dieses "Röhrige" besonders bei günstigeren Gerätschaften zu finden ist. Die letzthin gehörten Kronzillas waren alles andere als weich, trotzdem erscheinen mir gute Röhrengeräte im Hochtonbereich stimmiger als mir bekannte Transistoren (was jedoch mangels Überblick nicht viel heissen soll). Was allerdings fest steht, dass mich mein Transistorverstärker, den ich leider vor der Piega gekauft habe, wieder verlassen muss.

                        Viele Grüsse

                        Rolf
                        Stimme ich im Wesentlichen zu. KEIN Verstärker darf irgendetwas am Signal verändern, was zum "softigen", "warmen" oder "kalten" Klang führt. Alles andere ist "gesoundet". Was am Anfang vielleicht als ganz nett angesehen, später aber doch wieder als Fehler eingestuft wird.

                        Dieses "angenehmere", insbesondere im Grenzbereich, wenn's also laut hergeht, wird dem Klirrverhalten zugesprochen. Die Frage, die sich natürlich dann wieder stellt......welches "Klirrverhalten" hat denn ein live gehörtes Instrument? Und nur der Vergleich zum Originalinstrument ist Maß aller Dinge.

                        Andererseits sagt man Röhren gelegentlich Mängel in der Basskontrolle nach. Ein Indiz dafür könnte bei manchen Röhren der niedrige Dämpfungsfaktor sein. Dieser Wert ist ja u. a. dafür "zuständig" dass die EMK des Basschassis kontrolliert wird.

                        Fazit: Es ist sche..egal ob Röhre, Transi, Class A, Class D. Gefallen muss es.
                        Norbert,
                        der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                          #13
                          Zitat von nk Beitrag anzeigen
                          Andererseits sagt man Röhren gelegentlich Mängel in der Basskontrolle nach. Ein Indiz dafür könnte bei manchen Röhren der niedrige Dämpfungsfaktor sein. Dieser Wert ist ja u. a. dafür "zuständig" dass die EMK des Basschassis kontrolliert wird.
                          Und doch waren es gerade 2 Röhrenamps, die mir in den letzten paar Monaten durch eine sehr gute, bestens kontrollierte Basswiedergabe aufgefallen sind (Kronzilla und TA V10, vermutlich um die 60 Watt). Lediglich ein kleiner Pathos Classic mit etwa 20 Watt?? kam, obwohl er im Obertonbereich sehr schön aufspielte, an der Piega TC70 mit der Basswiedergabe an seine Grenzen.

                          Gruss

                          Rolf

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                            #14
                            Ist ja genau das was ich meine.....

                            Wenn irgendwelche Vorurteile im Hifi vorhanden sind, dann:
                            Röhren klingen "warm", Digitalverstärker "technisch", Transis "kalt", Hörner "quäken", Metallkalotten "krächzen", Anaolgplatten sind "musikalisch" usw. Ich glaube, diese Vorurteile - denn mehr sind es nicht - kennen wir alle.

                            Es gibt nämlich auch Transis, die den Bass nicht unter Kontrolle haben und es gibt sogar Metallkalotten die ganz gut funktionieren.

                            Ich muss allerdings noch den letzten Satz "Gefallen muss es" aus meinem letzten Beitrag präzisieren. "Gefallen" beinhaltet natürlich die Gefahr, dass man einem "Sound" erliegt. Das rächt sich über kurz oder lang. Referenz ist immer das Original!!! Ich kann wirklich nur jedem begeistertem HiFi-Fan raten, mal wieder Musik live zu hören. Und wenn es die Blaskapelle beim nächsten Feuerwehrball ist. Einfach mal wieder das Gehör auf die natürlichen Instrumente "kalibrieren". Wenn man dann zu Hause sagt, "das gefällt mir, so klingt eine Trompete", ist man schon auf der Gewinnerseite. Noch ein Tipp: das Gehör an Originalinstrumenten zu schulen, geht aber nicht mit "Hörkurs-CD".
                            Norbert,
                            der NUR den eigenen Ohren vertraut

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