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Raumakustik und Bodenbelag

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    Raumakustik und Bodenbelag

    Hallo, evt. kann mir hier jemand nützliche Ratschläge oder Erfahrungswerte mitteilen.
    Nachdem die neuen Coax511 nun ein gutes halbes Jahr eingespielt sind und in meinem Hörraum, natürlich auch gleichzeitig gemeinsames Wohnzimmer, optisch und akustisch sehr gut zur Geltung kommen, steht nun leider ein neuer Bodenbelag an. Derzeit, wie auf dem Foto zu sehen liegt ein vollflächig verklebter Veloursteppichboden, der Raum ist insgesamt gut bedämpft, ca. 30qm mit rückseitig (hinter Hörplatz) nochmal ca 14qm Esszimmer angrenzend.
    Dieses ist durch einen ca.1,40 x 2,50 offenen Durchgang verbunden. Mit der Akustik bin ich gut zufrieden, jedenfalls ist nichts zu höhenlastig, grell oder hallig. Bzgl. neuem Bodenbelag tendieren wir nun zu Vinylboden, dieser kann nun schwimmend im Klicksystem, oder fest verklebt direkt auf dem schwimmenden Estrich verlegt werden.
    Ist aus akustischen, hierbei geht es nur um die Musikwiedergabe nicht um Trittschall o.ä., eine Verlegeart zu bevorzugen, oder ist Vinyl grundsätzlich eher problematisch? Es gibt ziemlich glatte und eher rauhere Oberflächen, ich denke die rauheren (Diffussor) sind eher zu bevorzugen, oder?

    Würde es ggf. Sinn machen den offenen Durchgang (ca. 1m hinter dem Hörplatz) mit z.B. einem Vorhang, wenn Ja - schwerem zu schließen?

    Vorab schon herzlichen Dank für evt. Tipps und Ratschläge

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Name: DSCN1351.JPG
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Größe: 161,6 KB
ID: 40081

    #2
    Für die Akustik in DEINEM Raum, ist es wurscht, ob Trittschall zwischen Bodenbelag und Estrich liegt oder nicht.

    Interessant wird Trittschall, fals jemand unter euch wohnt. Insbeondere Schuhe mit harten Sohlen würden dann (je nach weiteren Begleitumständen) vom Nachbarn weniger wahrgenommen werden, wenn Trittschall verwendet wird. Da würde ich an deiner Stelle einfach auf den Rat des Bodenverlegers hören.

    Die Struktur des Bodenbelages ist jetzt nicht kriegsentscheidend, da geht's ja wahrscheinlich um einen halben Millimeter "Strukturdicke"

    Für deine Raumakustik ist es natürlich immer sehr schwer, eine "perfekte" Empfehlung zu geben.

    In der Regel kann auf glatten Böden ein "Flauschiteppich" im Hördreieck schon mittlere Wunder bewirken. Da aber bei dir eh schon Polstermöbel in dem Bereich stehen, wird's wahrscheinlich nicht so einen gewaltigen Unterschied machen.

    Ob ein "Flauschiteppich" hilft, kannst du im Vorfeld mit Decken/Kissen auf dem Fußboden improvisierend ausprobieren.

    Mein Tipp: Behalte die Raumdecke im Ohr. In den allermeisten Fällen ist die Decke die größte schallharte Reflexionsfläche im Raum. Und so'n Deckenabsorber wirkt wahre Wunder. Im Forum findest du einige DIY-Lösungen rund um die verschiedenen Möglichkeiten.

    Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird die Dame des Hauses über diese Maßnahme die Nase rümpfen.

    Aber - und das wird bei den ganzen Diskussionen um "HiFi-Akustik" kaum beachtet - der Wohnwert steigt durch eine gute Akustik massiv. Insbesondere die Sprachverständlichkeit wird deutlich gesteigert. Unterhaltungen können leiser erfolgen. Unterhalten sich mehrere Personen im Raum, ist die Zuordnung der Stimmen erheblich besser.

    Jedenfalls war meine bessere Hälfte auch anfangs seeeehr skeptisch bis ablehnend, bis der Absorber aber an der Decke hing. Danach war es "alles viel besser".

    Je nach Raumhöhe und Bastelgeschick kann der Absorber auch mit Leuchtkörpern versehen werden, was weitere Designoptionen ermöglicht.


    Ob und wie ein Akustikvorhang hinter dem Sitzplatz wirkt, kannst du auch mit Decken und zwei sog. Teleskopstützen (Muster) UNGEFÄHR abschätzen.

    Zuletzt geändert von nk; 09.09.2019, 12:29.
    Norbert,
    der NUR den eigenen Ohren vertraut

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      #3
      Vielen Dank Norbert für die raschen Ausführungen.
      Muss so ein Deckenabsorber eine bestimmte Mindestdicke habe, oder gilt dabei einfach je mehr, desto besser?
      Muss zwischen Decke und Absorber ein Luftzwischenraum bleiben und wenn Ja, wieviel mindestens?
      Der Bodenverleger rät zu fester Verklebung, da bei schwimmender Verlegung der Schall über die Trittschalldämmung bzw. die Luft zwischen dieser und dem Vinylboden evt. direkt auf Wände übertragen werden könnte. Ist das nachvollziehbar?

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        #4
        Stöbere mal im Forum mit dem Begriff "Deckenabsorber".

        In Kurzfassung:

        In der Regel werden Absorber im Heimbereich direkt an die Wand/Decke montiert. Dann gilt die Berechnung:

        Einsatzfrequenz = Schallgeschwindigkeit / (8 * Materialdicke in Meter)

        Daraus ergibt sich, dass z. B. ein 6 cm dicker Absorber direkt an der Wand/Decke ab ~715 Hz Wirkung zeigt
        Berechnung: 343 / (8 * 0,06)

        Natürlich funktioniert so ein Ding nicht binär. Das heißt, er macht gar nix bei 714 Hz und volle Wirkung bei 715 Hz. Er setzt allmählich steigernd mit seiner Wirkung ein und erreicht bei der berechneten Frequenz UNGEFÄHR 80% seiner Wirkung.

        Wie stark er wirkt, hängt dann von dem verwendeten Polstermatrial und natürlich sehr stark von der Fläche ab.

        Ob du dir einen Holzrahmen baust und darin Polsterwolle unterbringst (mit Lichttechnik usw.) oder ob du dir fertige Schaumstoff-Deckenplatten beschaffst, die nur angeklebt werden, ist schlicht und ergreifend Geschmacksache. Schwer sein muss die Konstruktion nicht.

        Montagebereich wäre so ungefähr ebenfalls das Hördreieck, also zwischen Boxen und Hörplatz.

        Wichtiger Tipp: Nicht übertreiben, um nicht zu überdämpfen.

        Norbert,
        der NUR den eigenen Ohren vertraut

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          #5
          hoi zäme

          Ich habe im letzten Jahr mir ein Upgrade gegönnt mit einigen Deckenabsobern. Ich konnte so die Nachhallzeit von 1.4 Sekunden auf etwa 0.6 reduzieren. Ich würde die Teile nie mehr hergeben.

          Gruss Marco




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            #6
            Hier noch ein Foto




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              #7
              Norbert,

              vielen Dank - noch eine Meinung zu: Der Bodenverleger rät zu fester Verklebung, da bei schwimmender Verlegung der Schall über die Trittschalldämmung bzw. die Luft zwischen dieser und dem Vinylboden evt. direkt auf Wände übertragen werden könnte. Ist das nachvollziehbar?

              Marco,

              vielen Dank - wieviele Teile nd in welcher Grüße und Dicke waren das denn?

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                #8
                Puhuuu, zur Not würde ich da noch eine zweite Meinung einholen. Zumal ja die gesamte Baubeschaffenheit eine große Rolle spielen kann, wie z. B. schwimmender Estrich.

                Norbert,
                der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                  #9
                  Im Wohnzimmer sind es 3 Platten 120 x 240 cm, ca 4cm dick und hangen 3 cm weg von der Decke

                  Zitat von Texelfan Beitrag anzeigen


                  Marco,

                  vielen Dank - wieviele Teile nd in welcher Grüße und Dicke waren das denn?



                  Gesendet von iPad mit Tapatalk

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                    #10
                    sorry, muss nochmal nachfrage: wie schwer ist so ein Teil und wie an der Decke befestigt, ist ja kein Rahmen drum, kein Seil etc.?

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                      #11
                      Was und wie Marco verbaut hat, kann ich dir nicht sagen.

                      Aber schau mal hier, da kannst du einiges zum Thema Schaumstoff-Deckenabsorber lesen.

                      Das es Schaumstoff ist, ist er in der Regel recht leicht und lässt sich mit handelsüblichem Montagekleber verarbeiten. Du könntest auch den Schaumstoff auf eine Sperrholzplatt kleben und diese mit kleinen Schrauben direkt an der Decke oder mit einem kleinen Abstand befestigen. Beim kleinen Abstand kannst du dann noch kleine LED auf der Holzplatte montieren.

                      In diesem DIY-Projekt kannst du jede Menge Ideen und Fantasien umsetzen.

                      Der Mittel-Hochtonbereich ist verhältnismäßig einfach in den Griff zu bekommen. Wesentlich schwerer wird's im Bassbereich. Solltest du deswegen über eine spezielle Akustikdecke nachdenken, solltest du dir den Rat einer Trockenbaufirma mit Erfahrung im Akustikbau einholen.
                      Norbert,
                      der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                        #12
                        Da sind Distanzbolzen welche in die Decke gebohrt werden, die Platte wird dann via Magnet befestigt. Ich habe das von einem Spezialisten montieren lassen, deshalb weiss ich nicht wie schwer die Teile sind, denke so zwischen 8-10 Kilo

                        schau mal hier:



                        Gesendet von iPad mit Tapatalk
                        Zuletzt geändert von MarcoKohler; 10.09.2019, 19:52.

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                          #13
                          So, das Projekt Bodenbelag und Deckensegel ist nun erledigt. Der Tausch von Teppichboden zu schwimmend verlegtem Vinylboden hat zum Glück
                          nur gerinfügige negative Auswirkungen auf die Raumakustik geha bt, die durch ein Deckensegel mehr als wieder ausgeglichen werden konnten.
                          Erstaunlich was lediglich ein Segel in den Abmessungen 180x120cm in 4cm Stärke so schon bewirken kann.
                          Das Material soll ca. 55% wirksamer als Basotec sein, stammt vo der Fa. Hofa und ist erfreulich erschwinglich.
                          Ich kann nur jedem raten sich mit dem Thema Raumakustik und inbesondere der Decke etwas zu befassen. Ich hatte die positove Wirkung
                          zwar erhofft, aber nicht wirklich so erwartet.
                          Vielen Dank für die Tipps und Ratschläge!

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN1415.JPG Ansichten: 0 Größe: 635,7 KB ID: 40478
                          Zuletzt geändert von Texelfan; 14.07.2020, 09:52.

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