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Konzept Piega 90.2

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    Konzept Piega 90.2

    Hallo,

    nachdem mein Vorinteresse für die 90.2 auf der Braunschweiger Funkausstellung in völlige Begeisterung umgeschlagen ist, befindet sich meine 90.2 im Zulauf und soll nächste Woche ankommen ;-).

    Als bisheriger TC70x Besitzer interessieren mich die technischen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Lautsprecher.
    Der C1 Coax ist offensichtlich und natürlich der Hauptgrund, warum ich von der 90.2 so begeistert bin. Zusätzlich ist sofort der straffere und schnellere Bassbereich bei der Vorführung deutlich geworden.

    Kann man die Unterschiede an den technischen Eigenschaften der Lautsprecher erklären:
    - Wo liegen denn die Trennfrequenzen zum Bass beim C1 und C2? Das C1 spielt deutlich tiefer, so dass ein größerer Frequenzbereich über den Coax wiedergegeben wird? Entlastet das die Bässe, so dass auch diese "freier" spielen?
    - Die 90.2 ist höher, spiegelt sich das 1:1 im Innenvolumen wieder? Das würde dann eine komplett eigene, völlig neue Weiche bedeuten?
    - Gibt es Details zur Weiche hinsichtlich Aufbau und Flankensteilheit?
    - Welchen Einfluß hat das größere Innenvolumen auf die Tieftonwiedergabe? Die untere Grenzfrequenz ist gleich angegeben. Ist der Abfall zu niedrigen Frequenzen bei der 90.2 vielleicht nicht so steil?
    - Wie wirkt sich die Einbausituation des C1 im Vergleich zur Coax120 aus? Das Gehäuse ist schmaler, was ev. Vorteile hinsichtlich Kantenreflexionen etc. hat?

    Fragen über Fragen resultierend daraus, dass die 90.2 eine ähnlich Größe wie die 70er hat und trotzdem in einer komplett anderen Liga spielt.
    Ich würde mich riesig freuen ein bisschen mehr über die Hintergründe zu meinem Traumlautsprecher zu erfahren. Technische Details die geheim sind oder dem Wettbewerb helfen will ich natürlich nicht hören, schließlich soll unsere geliebte Piega weiterhin allen anderen Lautsprechern voraus bleiben.

    Viele Grüße
    Sven
    Viele Grüße,
    Sven

    Ein Leben ohne Piega und Accuphase ist möglich aber sinnlos. (Frei nach Loriot)

    #2
    Guten Morgen Sven

    Da gibt es natürlich viele Unterschiede und deshalb ist es logisch, dass auch viele Fragen auftauchen:

    Zu den Trennfrequenzen vielleicht folgendes: Die Trennfrequenz liegt beim grossen Koax meist 200 bis 300 Hz tiefer als beim kleinen. Die Trennfrequenzen sind immer auch etwas vom eingesetzten Lautsprecher Gehäuse abhängig, da sich durch unterschiedliche Beugung, Strahlungsimpedanz etc. natürlich auch das Magnitude Verhalten ändert. Wir suchen jeweils die optimale Trennfrequenz um den harmonischsten Übergang zu den Woofern umzusetzen.

    Ob die Bässe dabei aber 50 Hertz mehr oder weniger übertragen müssen, spielt eigentlich keine Rolle. Die Treiber sind in ihren Transienteigenschaften so ausgelegt, das sie auch bei 3kHz noch ordnungsgemäss funktionieren. Hingegen ist es sehr wohl von Bedeutung, wenn ein grösseres Gehäuse eingesetzt werden kann. Dies hat vor allem in dynamischer Hinsicht Vorteile. Da Luft ein kompressibles Medium ist, wird Bewegungsenergie leider in Wärme umgewandelt. Jeder der schon mal ein Fahrrad aufgepumpt hat gemerkt, wie warm die Pumpe dabei wird. Beim Lautsprechern ist es nun so, dass das elektrische Signal, wenn es in Wärme umgewandelt wird, leider nicht mehr hörbar ist….. In einem grösseren Gehäuse sinkt der spezifische Flächendruck und damit sinken auch die thermischen Verluste.

    Natürlich muss für jedes Modell ein spezifisches Filter entwickelt werden. Wir streben dabei immer eine Targetfunktion 4th order LKR an. Dies ergibt den besten Verlauf von Phase und Gruppenlaufzeit, hält den Übergangsbereich relativ klein und ist ideal für das Klirrverhalten.
    Der Unterschied in der Gehäusebreite 90.2 zu 120 macht sich aber nicht nennenswert bemerkbar.

    Was sich aber sehr wohl bemerkbar macht, ist das steifere und bessere Gehäuse gegenüber der alten 50/70. Dank eingepressten Versteifungsstegen und einer aufwändigeren Bedämpfung spielt das Gehäuse der 90.2 sicher auf dem Niveau einer 120er. Zudem setzten wir in den X.2 Modellen eine zusätzliche Impedanzentzerrung des oberen BR-Spitzes in der BR Impedanzsattelkurve ein. Obwohl das Filter erst 2-3 Oktaven weiter oben einsetzt wird dadurch die Spannungsüberhöhung ausgeschaltet und das Ein- und Ausschwingverhalten im gesamten mittleren Bassbereich verbessert.

    Es würde den Rahmen sprengen, wenn ich auf sämtliche Details eingehen würde, aber vielleicht zeigen meine oben aufgeführten Punkte auf, dass die Summe eben aus den einzelnen Teilen entsteht. Die 90.2 kann getrost als Neuentwicklung bezeichnet werden und in sie flossen all unsere Erfahrungen, die wir bei der C40, der Coax 120 und Coax 70 gemacht, haben ein. Ich denke man darf schon sagen, dass eine 90.2 der legitime Nachfolger der C40 ist und unsere Erfahrung der letzten 20 Jahre spiegelt.

    Ich hoffe Dir mit meinen Ausführungen etwas Information geliefert zu haben und gratuliere an dieser Stelle auch ganz herzlich zur Coax 90.2.

    Grüsse
    Kurt

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      #3
      Hallo Kurt,

      recht herzlichen Dank für die ausführlichen Antworten. Jetzt habe ich zumindest eine ungefähre Ahnung was die Unterschiede ausmacht.

      Ich bin zwar noch beim Einspielen aber selbst jetzt merkt man schon, dass die 90.2 in einer ganz anderen Liga spielt als die 70er. Aus dem Karton heraus war das eine ganz andere Art der Wiedergabe.
      Die Stimm- und Instrumentenwiedergabe ist um Klassen natürlicher und man hat eine geradezu physische Präsenz der Musik und Interpreten vor sich. Ich verstehe jetzt deutlich besser, was Norbert mit "dem Sänger einen Ball an den Kopf werfen" meint ;-).

      Trotz gleicher unterer Frequenzangabe (ist das eigentlich -3 oder -6 dB?) ist die 90.2 (in meinem Raum) deutlich potenter im Bass als die 70er.
      Ich hatte die 90.2 erst einmal an die gleiche Stelle gestellt wie die 70er mit 90 cm Wandabstand. Da hatte ich mit der 70er nie Probleme im Bass, aber mit der 90.2 hat es plötzlich gedröhnt.
      Erst als ich die 90.2 noch einmal 20 cm vorgeholt hatte, war das Dröhnen weg bzw. so gut bzw. schlecht wie vorher. Dafür bin ich dann auch sofort in den Genuß einer deutlich strafferen und knackigeren Tieftonwiedergabe gekommen. Man hört die Sticks und Felle nur so Knarzen und Knallen, ganz großes Kino.

      Genauso hat sich mir eine deutliche Verbesserung der Räumlichkeit und Abbildung eingestellt, eine geradezu holographische Bühne mit klar umrissener räumlicher Position.

      Um es kurz zu machen, ich bin restlos begeistert und habe meinen Kauf noch keinen Tag bereut. Ein ganz großes Lob an Kurt für diesen Ausnahmelautsprecher.

      Als Erstes hatte ich eine 50er und eine TC10x gehört und mich dann für die 70er entschieden. Heute kann ich jedem nur raten, dann auch noch den nächsten Schritt zu tun und die 90.2 in die engere Wahl zu nehmen. Der Unterschied zur 70er ist gewaltig.
      Die ganze Performance und Charakteristik der 90.2 erinnert mich in kleinerem Maßstab sehr an den Master, wie ich ihn schon in verschiedenen Räumlichkeiten hören konnte. Das ganze ist nur etwas schonender für den Geldbeutel und verträgt sich auch mit kleineren Räumen (bei mir immerhin nur 14 m²).

      Audiophile Grüße
      Sven
      Angehängte Dateien
      Zuletzt geändert von Aurumer; 21.11.2011, 18:29.
      Viele Grüße,
      Sven

      Ein Leben ohne Piega und Accuphase ist möglich aber sinnlos. (Frei nach Loriot)

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        #4
        Hallo Sven, Glückwunsch zur 90.2.

        Jaaaaa, diese räumliche Abbildungsleistung (wenn's perfekt steht), hat mich auch bei der C40 immer fasziniert. Egal ob Vince Weber in einer verräucherten Kneipe spielt oder Belafonte in der Carnegie Hall. Man wurde immer direkt an den Ort des Geschehens gesetzt. Mit der C40 schlug das Pendel immer mehr in Richtung "Live-Aufnahmen hören".


        Die Sache mit dem Bass: Deswegen habe ich sehr deutlich betont, dass die "neue Bassausrichtung" nicht falsch verstanden werden sollte. Die "New Generation" geht einfach nur schlackefreier in den Keller, was oftmals als "schlanker" bezeichnet wird. Aber das täuscht, gewaltig. Wenn's in der Aufnahme gefordert ist, kann es ganz schön "rumoren".

        Mit der Amplitudenangabe müssen wir auf Kurt warten.
        Norbert,
        der NUR den eigenen Ohren vertraut

        Kommentar


          #5
          Hallo Norbert,

          im direkten Vergleich ist der Bass schneller und präziser, aber auf keinen Fall weniger als bei der 70er. Das hört sich einfach echter an und die Ein- und Ausschwingvorgänge kommen viel besser zur Geltung.

          Das Phänomen mit den Live-Aufnahmen hatte ich bei der 70er auch schon und es nimmt jetzt noch mehr zu.

          Was mir noch auffällt, ist dass die 90.2 im absolut positiven Sinne keinen Eigenklang hat. Mit der 70er gab es eher eine bestimmte Klangcharakteristik, die sich bei jeder Wiedergabe eingestellt hat. Bei der 90.2 klingen die Aufnahmen unterschiedlicher, so als wenn weniger der Lautsprecher als mehr der Charakter der Aufnahme den Klang bestimmt.
          Und noch viel mehr hat man das Gefühl, dass die ganze Technik verschwindet und sich der Raum mit purer Livehaftigkeit und Musik füllt, die Lautsprecher verschwinden förmlich.

          Viele Grüße
          Sven
          Viele Grüße,
          Sven

          Ein Leben ohne Piega und Accuphase ist möglich aber sinnlos. (Frei nach Loriot)

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            #6
            Tja, dann bist du wohl "angekommen", wie ein anderes Forumsmitglied so treffend geschrieben hat.



            Ach nee, der Amp....
            Norbert,
            der NUR den eigenen Ohren vertraut

            Kommentar


              #7
              Genau in meinen wunden Punkt, wie gemein.

              Im Ernst ich bin im Moment überrascht wie gut sich der 450er schlägt. Der Traum vom großen Class A Boliden ist da, aber der Leidensdruck hält sich im Moment in Grenzen.

              Ansonsten, so ist es. In Sachen Quelle und Lautsprecher bleiben im Moment keine Wünsche mehr offen.

              Viele Grüße
              Sven
              Zuletzt geändert von Aurumer; 21.11.2011, 19:42.
              Viele Grüße,
              Sven

              Ein Leben ohne Piega und Accuphase ist möglich aber sinnlos. (Frei nach Loriot)

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                #8
                Hallo Sven

                Noch kurz wegen der unteren Grenzfrequenz von Coax 70.2 und 90.2. Im Neuheitenblatt steht, klingt lapidar, ein Truckfähler.....

                Richtig ist, dass die 90.2 wegen dem grösseren Gehäuse natürlich auch ein bisschen tiefer runter geht. So um die 2Hz. Welten sind das nicht, aber durchaus hörbar, denn je tiefer runter es im Frequenzband geht, desto "linearer" arbeitet unser Gehör.

                In künftigen Publikationen wird das korrigiert sein.

                Die untere Grenzfrequenz spezifizieren wir bei -3dB und den Übertragungsbereich mit +/- 3dB (Tmicro und Smart) resp. +/- 1.5dB Premium und Coax.

                Freundlich grüsst
                Kurt

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                  #9
                  Hallo Kurt,

                  vielen Dank, dass erklärt dann wohl auch meine Erfahrungen mit dem Dröhnen und den subjektiven Eindruck.

                  Es ist dann immer erstaunlich, was man mit ein "bisschen" hin- und herrücken erreichen kann. Die 90.2 spielt jetzt mit dem neuen Wandabstand wirklich wieder genauso unproblematisch im kleinen Raum wie die 70er vorher.

                  Viele Grüße
                  Sven
                  Viele Grüße,
                  Sven

                  Ein Leben ohne Piega und Accuphase ist möglich aber sinnlos. (Frei nach Loriot)

                  Kommentar


                    #10
                    das habe ich bei den Piegas auch schon lernen müssen...

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                      #11
                      Congratulations

                      Hallo Sven!

                      Gratuliere zur Neuanschaffung und bedanke mich für die beschriebenen Höreindrücke!

                      Da kann man als siebziger-Besitzer schon neidisch werden...

                      Mich beginnts nun auch schon gefährlich unter den Fingernägeln zu brennen...

                      so ein Upgrade auf den grossen Koax.... Wär ja schon was feines...

                      Zur Zeit ist`s bei mir zwar nicht drin, aber ich denke die 90.2 ist auch in einem Jahr oder so noch erhältlich und wird bis dahin ja nicht schlechter!

                      Wünsche auf jeden Fall weiterhin viel Freude beim beobachten der klanglichen Steigerung während des Einspielens!

                      cheers

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                        #12
                        Dankeschön!

                        Man hat ja so seine Träume und hin und wieder kann man sich auch einmal einen erfüllen.

                        Es wird, es wird und immer mehr Alben machen richtig Spass.

                        Viele Grüße
                        Sven
                        Viele Grüße,
                        Sven

                        Ein Leben ohne Piega und Accuphase ist möglich aber sinnlos. (Frei nach Loriot)

                        Kommentar


                          #13
                          Zitat von Aurumer Beitrag anzeigen
                          Man hat ja so seine Träume und hin und wieder kann man sich auch einmal einen erfülle
                          Gratulation, Sven !!


                          Kürzlich hatte ich ebenfalls die Gelegenheit, erste Höreindrücke mit der 90.2 zu sammeln. (Elektronik: T&A Streamer und Schaltverstärker)

                          Als „langjähriger“ und sehr zufriedener Coax 70 Besitzer interessierten mich natürlich zunächst die Eigenschaften, welche meine Hörgewohnheiten über Jahre hinweg doch wesentlich verändert haben.
                          • Räumlichkeit:
                          Die 90.2 baut auch bei mittleren Lautstärken eine sehr realistische Bühne auf. Das Klangbild bietet (im Vergleich zur Coax 70) selbst bei komplexer Musik mehr Durchhörbarkeit sowie Ortungsschärfe.
                          • Präzision:
                          Sehr gute Abbildung von Instrumenten und Interpreten. Bei natürlichen Instrumenten sind z.B. mechanische Geräusche ( Ventile, Pedale, Griffbrett...) sehr gut hörbar. Auch Atemgeräusche der Interpreten oder Hintergrundlärm bei Liveaufnahmen werden sehr gut aufgelöst und wiedergegeben.
                          Der Bass wirkte auf mich eher schlank, aber dadurch präzise, kontrolliert und hat gefühlt mehr Tiefgang. Hierbei sind natürlich ebenfalls auch die jeweiligen Raumgegebenheiten zu berücksichtigen.

                          Nächste Schritte:

                          Demnächst habe ich die Möglichkeit, die 90.2 im direkten Vergleich zur 70er zu hören. Es ist zu befürchten, dass dann ein Upgrade mittelfristig ansteht.

                          Manfred

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                            #14
                            Hallo Sven,

                            auch von mir herzlichen Glückwunsch zur 90er!

                            Mannoman, da biste ja fast im Himmel angekommen.

                            Aus Erfahrung kann ich sagen, dass es da "oben" erschreckend ruhig und zufrieden zugeht, fast schon langweilig

                            Da wirst du auf ganz lange Sicht einfach nur glücklich Musik hören.

                            Viel Spaß dabei,

                            Lars

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                              #15
                              Hallo Lars und Manfred,

                              ja, es ist wirklich unspektakulär gut, geradezu unglaublich.

                              Was mich mittlerweile überrascht ist, dass die 90.2 besser auflöst als die 70er und trotzdem viele Aufnahmen besser klingen als vorher. Hört sich vielleicht komisch an, aber ihr kennt sicher auch den Effekt, dass schlechte Aufnahmen mit guten Lautsprechern noch schlechter klingen.
                              Auf der 90.2 hört sich wirklich alles besser an als vorher. Ich kann mir auch für meinen kleinen Raum gar keine Alternative mehr vorstellen.

                              Auch wenn ich es selber noch nicht so richtig glauben kann, so scheine ich tatsächlich "angekommen" zu sein.

                              Ich bin jetzt wirklich gespannt, wie der direkte Vergleich bei Manfred ausgeht. Aber nachdem ich ja auch die 70er eine Weile hatte, kann ich nur betonen wie überraschend, absolut überlegen sich die 90.2 darstellt, denn die 70er ist ja nun wirklich auch schon ein Spitzenlautsprecher.

                              Viele Grüße
                              Sven
                              Viele Grüße,
                              Sven

                              Ein Leben ohne Piega und Accuphase ist möglich aber sinnlos. (Frei nach Loriot)

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