Ich bin ja immer neugierig und so wollte ich natürlich genau wissen, wie sich insbesondere die neue Akustiklinse konstruktiv unterscheidet und wie sich das auswirkt. Was die Akustiklinse ist und was sich daraus ergibt, könnt ihr hier im Forum finden.
Augenfällig ist bei der Gen2, dass weniger Rippen vorhanden sind, gleichzeitig sind die Rippen „dicker“. Die dickeren Rippen ergeben schlicht und ergreifend mehr Festigkeit. Bei sehr hohem Pegel neigte die alte Form zum „Angstzittern“, was sich auf die blitzsaubere Impulswiedergabe negativ auswirkte.
Ganz kurz noch zur Line-Anordnung der Mittel-Hochton-Chassis: Eine Eigenschaft der Line ist die besondere Form der Bündelung, die im Ergebnis Decke und Boden im Zimmer akustisch ausblendet. Das steht erst einmal so im Raum, aber wie stark wirkt sich das eigentlich aus? Deshalb führte PIEGA Simulationen und Messungen durch. Bei einer Raumhöhe von um die 2,5 Meter und einer artgerechten Raumgröße für die MLS 2 Gen2 sind ganz grob und ungefähr im gesamten Arbeitsbereich der Line Decke und Boden akustisch fast nicht mehr vorhanden. Somit sind die negativen Einflüsse massiv reduziert. Insbesondere die Raumdecke wird in den Negativerscheinungen entschärft.
Zusätzlich wurde im Rahmen der Designveränderung das Bassgehäuse weiter versteift.
Insgesamt scheinbar kleinere Weiterentwicklungen aber mit hoher Wirksamkeit, die auch eine neue Weichenabstimmung erforderlich machten.
Die MLS 2 Gen2 im Hörcheck und gleichzeitig ein Kampf der Titanen: MLS 2 Gen2 vs. Coax 811
Coax 811 in Silber und die MLS 2 Gen2 im Zebrano-Furnier
Die Hörentfernung lag bei ~ 3 Meter, somit ist für die Line alles im grünen Bereich. Vergleiche aus der Erinnerung über solch einen langen Zeitraum sind nicht zielführend. Eine „alte“ MLS 2 stand für einen Vergleich nicht zur Verfügung. Also alles auf Anfang. Während ich bei der ersten Ausgabe vom Bass nicht restlos überzeugt war, habe ich jetzt einen zufriedenen Gesichtsausdruck. Nein, da bläht im Bass nichts mehr auf, das ist knackig und in der korrekten Dosierung. Der Oberbass kommt impulsiv und griffig. Das ist richtig, richtig gut.
Ein häufiger Stolperstein ist Fink „Trouble's What You're In“. Gerade wenn’s lauter wird, wirken viele LS gepresst und angestrengt. Die Bassläufe vom E-Bass gepaart mit den Impulsen des Schlagwerkes fordern höchste Anstrengungen von den Chassis. Die MLS 2 Gen2 meistert die Aufgabe mit Bravour. Ganz cool, völlig locker geht’s auch in Regionen um 100 dB am Hörplatz mit einer unangestrengten Performance. Niemals entsteht ansatzweise der Eindruck, dass die Bässe überfordert sind oder die Membranen ein „ungebührliches Eigenleben“ führen. Der E-Bass gibt bei Fink eine beeindruckend präzise Bassline vor, während ein hartes „Pock“ vom Schlagwerk kommt. So muss das sein. Endlich hat die überragende Line eine für meine Ohren adäquate Unterstützung im Bass.
Ich kürze an der Stelle ab und komme gleich zum hausinternen Vergleich mit der 811. Die 811 geht nochmals einen halben Ton tiefer und sorgt für einen noch härteren Aufschlag der Bassdrum. Auch ein E- oder Akustik-Bass hat immer noch einen tieferen Ton im Repertoire. Dazu kommt ein Kickbass, der noch präziser auf die Ohren haut, als es die MLS 2 Gen2 kann. Insgesamt will ich jetzt aber nicht dramatisieren, weil diese Differenzen wirklich nicht mehr kriegsentscheidend waren. Ohne den direkten Vergleich der Superlative wäre dieser Unterschied kaum bis gar nicht wahrnehmbar.
Ganz anders ist es, wenn die Line die Marschrichtung vorgibt. Sie war bei meiner ersten Begegnung vor einigen Jahren mit der MLS 2 ein Schallwandler ohne Konkurrenz und das ist es auch in der Gen2. Der Coax-Strahler in der 811 war schlicht und ergreifend machtlos gegen diesen Dynamikwahnsinn mit exorbitanter Detailauflösung in Kombination mit unfassbarem Feingeist. Lassen wir die beiden richtig von der Leine und schieben Stromleistung im hohen 3-stelligen Bereich auf die Schwingspulen. In den mittleren Tönen eines Flügels bekommt man von der MLS 2 Gen2 einen ansatzlosen Impuls entgegen geschleudert, sodass man unweigerlich zusammenzuckt. Gleichzeitig wird das Flirren der Saiten de facto sichtbar, ohne dass Verzerrungen ansatzweise zu vermuten sind. Dabei ist das selbst bei sehr hohem Pegel alles „kristallklar“. Der Begriff „Klirr“ kann im Zusammenhang mit der Line aus dem Vokabular gestrichen werden. Sollte jemals Klirr im normalen Einsatz ein Thema werden, wurden kurz vorher bereits die Ohren auf Dauer unbrauchbar. Die Selbstverständlichkeit der MLS 2 Gen2 ist ein neuer Maßstab. Das hat schon etwas von Suchtfaktor. Ich konnte einfach nicht aufhören mit der Titelsuche, um irgendeine Schwäche zu finden. Aber da hat mich die MLS 2 Gen2 „enttäuscht“. Bigband mit messerscharfen Bläsereinsätzen, brutale Schlagzeugattacken oder Kopfmassagen durch einen hart angerissenen E-Bass. Was gewünscht wird, wird geliefert. Die eigentliche Sucht bestand darin, dass immer höhere Pegel gefahren wurden. Aber die MLS 2 Gen2 zeigte keine Schwächen, keine gestellte Aufgabe war zu schwer.
Die 811 hat ebenfalls nicht die geringste Mühe mit dem Pegel, aber diese Leichtigkeit ab untere Mitten bis in die höchsten Bereiche der Tonleiter ist nicht so ausgeprägt. In Sachen Grob- und Feindynamik muss sie gegenüber der MLS 2 Gen2 ihren 2. Platz im Vergleich anerkennen.
OK, der Einwand kommt: „Solche Pegel sind aber auf Dauer nicht gesund für die Ohren“. Jo, stimmt, welches Suchtmittel ist schon gesund?
Natürlich ist der Einwand absolut richtig, also Pegel wieder runter. Mittagspause - Ohren und Herzfrequenz kommen wieder in den Normbereich. Die ruhigen, leisen Töne sind für solche Großsysteme oftmals ein Stolperstein, weil nicht selten der Eindruck entsteht, dass Musiker und ihre Instrumente zu groß, zu mächtig abgebildet werden. „Zarte Aufnahmen“ werden durch die MLS 2 Gen2 schon fast zerbrechlich präsentiert. Eine angedeutete „Rauigkeit“ in der Stimme, ein ganz leises „Quietsch“ auf der Gitarrensaite wird wie mit einem Textmarker gekennzeichnet, ohne aber aufdringlich oder gar lästig zu werden. Allerfeinste Sibilanten (z. B. S-Laute) oder ein zarter Druckimpuls auf das Mikrofon bei P-Lauten kommen mit hoher Erkennbarkeit und Realismus. Und das alles bei „unter Zimmerlautstärke“. Im Kern konnte auch die 811 das alles, aber irgendwie war da wieder meine ganz persönliche Empfindung, dass das ganze Musikgeschehen „einen halben Schritt zurück“ stattfindet.
Wie nebenbei, praktisch als Dreingabe, wird eine grandiose Lokalisierung durch die MLS 2 Gen2 erzeugt. Wenn es die Aufnahme hergibt, schaut man nicht aus dem gewohnten Blickwinkel des Zuschauers zu den Musikern, man sitzt zwischen ihnen.
In ihrer Gesamtheit ist die MLS 2 Gen2 ein absoluter Traum und sie steht ab sofort auch in meinem persönlichen Ranking da, wo sie hingehört: An der Spitze im Programm (abgesehen vom großen MLS). Meinen Glückwunsch an die Macher und diejenigen, die sich dieses Meisterstück hinstellen können.
Augenfällig ist bei der Gen2, dass weniger Rippen vorhanden sind, gleichzeitig sind die Rippen „dicker“. Die dickeren Rippen ergeben schlicht und ergreifend mehr Festigkeit. Bei sehr hohem Pegel neigte die alte Form zum „Angstzittern“, was sich auf die blitzsaubere Impulswiedergabe negativ auswirkte.
Ganz kurz noch zur Line-Anordnung der Mittel-Hochton-Chassis: Eine Eigenschaft der Line ist die besondere Form der Bündelung, die im Ergebnis Decke und Boden im Zimmer akustisch ausblendet. Das steht erst einmal so im Raum, aber wie stark wirkt sich das eigentlich aus? Deshalb führte PIEGA Simulationen und Messungen durch. Bei einer Raumhöhe von um die 2,5 Meter und einer artgerechten Raumgröße für die MLS 2 Gen2 sind ganz grob und ungefähr im gesamten Arbeitsbereich der Line Decke und Boden akustisch fast nicht mehr vorhanden. Somit sind die negativen Einflüsse massiv reduziert. Insbesondere die Raumdecke wird in den Negativerscheinungen entschärft.
Zusätzlich wurde im Rahmen der Designveränderung das Bassgehäuse weiter versteift.
Insgesamt scheinbar kleinere Weiterentwicklungen aber mit hoher Wirksamkeit, die auch eine neue Weichenabstimmung erforderlich machten.
Die MLS 2 Gen2 im Hörcheck und gleichzeitig ein Kampf der Titanen: MLS 2 Gen2 vs. Coax 811
Coax 811 in Silber und die MLS 2 Gen2 im Zebrano-Furnier
Die Hörentfernung lag bei ~ 3 Meter, somit ist für die Line alles im grünen Bereich. Vergleiche aus der Erinnerung über solch einen langen Zeitraum sind nicht zielführend. Eine „alte“ MLS 2 stand für einen Vergleich nicht zur Verfügung. Also alles auf Anfang. Während ich bei der ersten Ausgabe vom Bass nicht restlos überzeugt war, habe ich jetzt einen zufriedenen Gesichtsausdruck. Nein, da bläht im Bass nichts mehr auf, das ist knackig und in der korrekten Dosierung. Der Oberbass kommt impulsiv und griffig. Das ist richtig, richtig gut.
Ein häufiger Stolperstein ist Fink „Trouble's What You're In“. Gerade wenn’s lauter wird, wirken viele LS gepresst und angestrengt. Die Bassläufe vom E-Bass gepaart mit den Impulsen des Schlagwerkes fordern höchste Anstrengungen von den Chassis. Die MLS 2 Gen2 meistert die Aufgabe mit Bravour. Ganz cool, völlig locker geht’s auch in Regionen um 100 dB am Hörplatz mit einer unangestrengten Performance. Niemals entsteht ansatzweise der Eindruck, dass die Bässe überfordert sind oder die Membranen ein „ungebührliches Eigenleben“ führen. Der E-Bass gibt bei Fink eine beeindruckend präzise Bassline vor, während ein hartes „Pock“ vom Schlagwerk kommt. So muss das sein. Endlich hat die überragende Line eine für meine Ohren adäquate Unterstützung im Bass.
Ich kürze an der Stelle ab und komme gleich zum hausinternen Vergleich mit der 811. Die 811 geht nochmals einen halben Ton tiefer und sorgt für einen noch härteren Aufschlag der Bassdrum. Auch ein E- oder Akustik-Bass hat immer noch einen tieferen Ton im Repertoire. Dazu kommt ein Kickbass, der noch präziser auf die Ohren haut, als es die MLS 2 Gen2 kann. Insgesamt will ich jetzt aber nicht dramatisieren, weil diese Differenzen wirklich nicht mehr kriegsentscheidend waren. Ohne den direkten Vergleich der Superlative wäre dieser Unterschied kaum bis gar nicht wahrnehmbar.
Ganz anders ist es, wenn die Line die Marschrichtung vorgibt. Sie war bei meiner ersten Begegnung vor einigen Jahren mit der MLS 2 ein Schallwandler ohne Konkurrenz und das ist es auch in der Gen2. Der Coax-Strahler in der 811 war schlicht und ergreifend machtlos gegen diesen Dynamikwahnsinn mit exorbitanter Detailauflösung in Kombination mit unfassbarem Feingeist. Lassen wir die beiden richtig von der Leine und schieben Stromleistung im hohen 3-stelligen Bereich auf die Schwingspulen. In den mittleren Tönen eines Flügels bekommt man von der MLS 2 Gen2 einen ansatzlosen Impuls entgegen geschleudert, sodass man unweigerlich zusammenzuckt. Gleichzeitig wird das Flirren der Saiten de facto sichtbar, ohne dass Verzerrungen ansatzweise zu vermuten sind. Dabei ist das selbst bei sehr hohem Pegel alles „kristallklar“. Der Begriff „Klirr“ kann im Zusammenhang mit der Line aus dem Vokabular gestrichen werden. Sollte jemals Klirr im normalen Einsatz ein Thema werden, wurden kurz vorher bereits die Ohren auf Dauer unbrauchbar. Die Selbstverständlichkeit der MLS 2 Gen2 ist ein neuer Maßstab. Das hat schon etwas von Suchtfaktor. Ich konnte einfach nicht aufhören mit der Titelsuche, um irgendeine Schwäche zu finden. Aber da hat mich die MLS 2 Gen2 „enttäuscht“. Bigband mit messerscharfen Bläsereinsätzen, brutale Schlagzeugattacken oder Kopfmassagen durch einen hart angerissenen E-Bass. Was gewünscht wird, wird geliefert. Die eigentliche Sucht bestand darin, dass immer höhere Pegel gefahren wurden. Aber die MLS 2 Gen2 zeigte keine Schwächen, keine gestellte Aufgabe war zu schwer.
Die 811 hat ebenfalls nicht die geringste Mühe mit dem Pegel, aber diese Leichtigkeit ab untere Mitten bis in die höchsten Bereiche der Tonleiter ist nicht so ausgeprägt. In Sachen Grob- und Feindynamik muss sie gegenüber der MLS 2 Gen2 ihren 2. Platz im Vergleich anerkennen.
OK, der Einwand kommt: „Solche Pegel sind aber auf Dauer nicht gesund für die Ohren“. Jo, stimmt, welches Suchtmittel ist schon gesund?
Natürlich ist der Einwand absolut richtig, also Pegel wieder runter. Mittagspause - Ohren und Herzfrequenz kommen wieder in den Normbereich. Die ruhigen, leisen Töne sind für solche Großsysteme oftmals ein Stolperstein, weil nicht selten der Eindruck entsteht, dass Musiker und ihre Instrumente zu groß, zu mächtig abgebildet werden. „Zarte Aufnahmen“ werden durch die MLS 2 Gen2 schon fast zerbrechlich präsentiert. Eine angedeutete „Rauigkeit“ in der Stimme, ein ganz leises „Quietsch“ auf der Gitarrensaite wird wie mit einem Textmarker gekennzeichnet, ohne aber aufdringlich oder gar lästig zu werden. Allerfeinste Sibilanten (z. B. S-Laute) oder ein zarter Druckimpuls auf das Mikrofon bei P-Lauten kommen mit hoher Erkennbarkeit und Realismus. Und das alles bei „unter Zimmerlautstärke“. Im Kern konnte auch die 811 das alles, aber irgendwie war da wieder meine ganz persönliche Empfindung, dass das ganze Musikgeschehen „einen halben Schritt zurück“ stattfindet.
Wie nebenbei, praktisch als Dreingabe, wird eine grandiose Lokalisierung durch die MLS 2 Gen2 erzeugt. Wenn es die Aufnahme hergibt, schaut man nicht aus dem gewohnten Blickwinkel des Zuschauers zu den Musikern, man sitzt zwischen ihnen.
In ihrer Gesamtheit ist die MLS 2 Gen2 ein absoluter Traum und sie steht ab sofort auch in meinem persönlichen Ranking da, wo sie hingehört: An der Spitze im Programm (abgesehen vom großen MLS). Meinen Glückwunsch an die Macher und diejenigen, die sich dieses Meisterstück hinstellen können.