Beim Test der Coax 711 wurde ein Leistungsbedarf von 7.7 W für 94 dB angegeben, bei der MLS 3 sind es 8.3 W, also etwa ähnlich gross. Eigenartig ist, dass bei der Coax 711 der hohe Wirungsgrad gelobt wurde. Kann uns da Piega selbst etwas dazu sagen?
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Vorweg etwas ganz wichtiges:
Der Kennschalldruck ist kein Maß, was in irgendeiner Form auf den Klang schließen lässt. Es ist für die klangliche Beurteilung eines Lautsprechers völlig egal, ob ein LS einen hohen oder niedrigen Kennschalldruck aufweist. Dieser Wert gibt an, wie effektiv ein LS die ihm zugeführte elektrische Leistung in akustische Leistung umwandelt. Was man an diesem Wert so ungefähr abschätzen kann ist, wie groß die Leistungsanforderung für den Verstärker ist. Außerdem kann man abschätzen, wie laut der LS aufspielen kann, wenn Kennschalldruck und die max. Belastbarkeit bekannt sind.
Häufig kann man auch lesen "Wirkungsgrad". Kann man ebenfalls angeben, dann muss es aber in % angegeben werden. Denn der Wirkungsgrad einer Maschine ist immer eine Prozentangabe. Die allermeisten HiFi-LS liegen im kleineren 1-stelligen Prozentbereich. Aber im Prospekt sieht "Wirkungsgrad = 1 %" nicht besonders vorteilhaft aus
Um den Kennschalldruck zu ermitteln, gibt es zwei Möglichkeiten:
Der Spannungswirkungsgrad:
Diese Methode wird von den meisten LS-Herstellern eingesetzt. Hier wird eine Spannung von 2,83 Volt am LS angelegt und in 1 Meter Entfernung der Pegel gemessen.
Nach der Berechnung des Ohmschen Gesetz ergeben sich an einem 4 Ohm-LS somit 2 Watt
2, 83 Volt/4 Ohm = 0,708 Ampere
0,708 Ampere * 2,83 Volt = 2,002 Watt
Der Leistungswirkungsgrad:
Hier wird exakt 1 Watt an den LS angelegt und dann in einem Meter der Pegel gemessen. Gemäß dem Ohmschen Gesetz ergibt sich bei einem 4 Ohm-LS eine Spannung von 2 Volt. Das heißt, es wird mit zweierlei Maß gemessen. Keines ist aber falsch - es gibt nur andere Ergebnisse.
Das wäre die erste Teil einer möglichen Erklärung.
Der MLS3 ist ein Dipol-LS, der alles andere als einfach zu messen ist. Als Dipol bindet er natürlich die Rückwand ins Geschehen ein, die somit auch für eine Pegelerhöhung verantwortlich zeichnet. Man kann daher einen Dipol nicht mit den gleichen Messmethoden erfassen, wie einen Direktstrahler. Hier ist man natürlich in einer Zwickmühle. Denn wie will man einen Vergleich mit genauen Messungen durchführen, der eine Vergleichbarkeit unterschiedlichster LS-Prinzipien abbilden soll? Hinzu kommt bei der Line, dass dort prinzipbedingt ein geringerer Pegelabfall mit steigender Entfernung vorliegt, als bei einem "normalen" LS. Und obendrauf setzt der MLS3 noch die Line, wo die üblichen 1-Meter-Abstand-Messungen fast komplett versagen. Siehe z. B. der abgedruckte Amplitudengang in der Stereo.
Unterm Strich muss man sich also wegen der unterschiedlichen Angaben zum Kennschalldruck nicht so den Schädel machen. Ein Dipol, noch dazu in Form einer Line, ist mit üblichen Messungen nicht "sauber" zu erfassen.
Norbert,
der NUR den eigenen Ohren vertraut
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Hallo!
Habe seit Kurzem eine MSL 3 und höre damit mit einem Jeff Rowland Continuum S2, der bei 4 Ohm 800 Watt bietet. In der Empfehlung von Piega steht die empfohlenen Wattzahl von 20-500. Ist nun mein Vollverstärker zuviel des Guten? Womit hört den Piega in seinen Hörstudios und warum? Das würde mich mal interessieren. Auf diversen YouTube Videos spielt die MSL 3 mit Octave oder Conrad Johnson Röhrenverstärkern oder mit der Primare Endstufe 35.2 etc...
Bedarf Eurer Meinung die MSL Linie viel Kontrolle vom Amp aus oder nicht? Mein JR Continuum S2 hat Dämpfungsfaktor >1000, also sehr hoch...
Eure geschätzte Meinung interessiert mich. Chr
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Willkommen bei den PIEGA-Fans.
Da hst du dir ja was sehr Edles ins Zimmer gestellt - Glückwunsch.
Ja, das Thema Verstärkerleistung...
Im Höraum und während der Entwicklung nutzt und nutzte PIEGA mehrere Hersteller. Dazu gehören z. B. T&A, Marantz, Cambridge oder auch Neukomm. Ab und zu kommen aber auch mal andere Amps zum Einsatz, so wurde mal die große MLS mit Accuphase präsentiert.
In letzter Zeit wurde sehr oft mit den T&A-Kraftprotzen, zum Teil in gebrückter Monoversion plus Zusatzteil gehört. Nur ein Extrembeispiel:
https://www.piega.info/forum/allgeme...8362#post38362
Das ist ungefähr so, als würde man ein AKW an die LS klemmen
Spaß beiseite, durch zu viel Leistung geht ein Lautsprecher mit einem Musiksignal praktisch nicht kaputt, wenn du auf ein paar Warnzeichen achtest.
Im Forum findest die einige Beiträge dazu, z. B.
https://www.piega.info/forum/know-ho...barkeit?t=2786
und
https://www.piega.info/forum/allgeme...nschlag?t=2887
Der Dämpfungsfaktor ist auch bei Verstärkerentwicklern immer heiß diskutiert. Was ist sinnvoll, wie hoch...
Fakt ist, dass dieser Wert erst einmal ein rein rechnerischer Wert ist, der sich aus dem Innenwiderstand des Verstärkers und dem Anschlusswiderstand des LS einschl. Kabel ergibt. Rein rechnerisch ist eine Monoendstufe mit kurzen Kabeln an einem 8-Ohm-LS eine nahezu perfekte Lösung. Aber das heißt nicht, dass es gut klingt.
Es gibt dazu unzählige Beiträge im Internet (zum Teil kontrovers diskutiert), hier nur ein einziges Beispiel
Zuletzt geändert von nk; 04.06.2021, 19:52.Norbert,
der NUR den eigenen Ohren vertraut
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So, und nun die 1 Mio $ Frage an das allwissende Forum:
Wann wird die MLS3 mit der neuen Coax Generation ausgestattet? Denn die 811 und die MLS3 haben nun keine superriesigen Preisunterschiede mehr und bei mir warten hervorragende Coax 90.2 (die etwas in die Jahre gekommen s ind) auf eine Nachfolge. Soll ich nun Richtung 811 schielen oder auf die nächste Generation der MLS3 warten?
SSw
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Zitat von SSw Beitrag anzeigenSo, und nun die 1 Mio $ Frage an das allwissende Forum:
Zitat von SSw Beitrag anzeigenWann wird die MLS3 mit der neuen Coax Generation ausgestattet?
Ein LineSource in Kombination mit dem PIEGA-Coax wäre in etwa so, als würde ein überspannter Ingenieur ein viereckiges Rad erfinden, um die Handbremse einzusparen.
Das Coax-Prinzip lässt keinen Linienstrahler zu. Das Line-Prinzip besteht ja darin, dass eine senkrechte Reihe nur mit Hochtöner und eine Reihe nur mit Mitteltönern aufgebaut wird. Dabei müssen auch noch geometrische Gesetzmäßigkeiten eingehalten werden. Daher kann es nicht funktionieren, wenn du abwechslend in einer Reihe Hochtöner-Mitteltöner-Hochtöner-Mitteltöner.....einsetzt.
Natürlich wäre es machbar, auf Basis der neuen Coaxe neue Line-Strahler zu konzipieren. Irgendwann mal wahrscheinlich, aber soweit mir bekannt ist, steht das kurzfristig auf der Prioliste nicht ganz oben.
Zitat von SSw Beitrag anzeigenDenn die 811 und die MLS3 haben nun keine superriesigen Preisunterschiede mehr und bei mir warten hervorragende Coax 90.2 (die etwas in die Jahre gekommen s ind) auf eine Nachfolge. Soll ich nun Richtung 811 schielen oder auf die nächste Generation der MLS3 warten?
Zuletzt geändert von nk; 22.12.2022, 12:47.Norbert,
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Hallo Norbert,
danke für die schnelle Antwort. Hab's verstanden ...
Vielleicht kannst Du etwas detaillierter auf die klanglichen Unterschiede zwischen 711 und MLS3 eingehen, oder falls das Thema schon ausgeführt wurde einen Verweis schicken?
Ich habe einen recht großen Raum (5 x 11 m) mit einem möglichen Hörabstand von 4 - 5 m, aber kann die LS nicht sehr weit von der Rückwand freistellen (Wand bis Vorderseite ca 60 cm).
Freu mich auf eine Antwort und wünsche ein wohlklingendes Weihnachtsfest!
VG Stephan
PS Natürlich kannst Du mir jederzeit gerne Deine PIN und die Kontodaten schicken, am besten auch die Daten Deiner KreditkarteSSw
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Zitat von SSw Beitrag anzeigen
Vielleicht kannst Du etwas detaillierter auf die klanglichen Unterschiede zwischen 711 und MLS3 eingehen, oder falls das Thema schon ausgeführt wurde einen Verweis schicken?
Ich habe einen recht großen Raum (5 x 11 m) mit einem möglichen Hörabstand von 4 - 5 m, aber kann die LS nicht sehr weit von der Rückwand freistellen (Wand bis Vorderseite ca 60 cm).
Allerdings sind die 60 cm zwischen Schallwand und Raumwand schon verdammt wenig - auch bei der 711. Eigentlich sogar zu wenig, guckst du. Ein denkbarer Lösungsweg wäre es, die LS auf einem "Rollbrett" zu stellen. In ihrer "Parkposition" stehen die LS so, wie es das Wohnumfeld oder der FAF erfordert. Beim intensiven Musikgenuss werden sie auf ihre Hörposition gerollt. Mache ich auch so, siehe hier. Blöderweise sind einige der Bilder aus der Bauphase nach einem Foren-Update im Datennirvana unauffindbar verschwunden. Aber die vorhandenen Bildchen lassen so ungefähr erkennen, worum es geht.
Zitat von SSw Beitrag anzeigenFreu mich auf eine Antwort und wünsche ein wohlklingendes Weihnachtsfest!
Zitat von SSw Beitrag anzeigen
PS Natürlich kannst Du mir jederzeit gerne Deine PIN und die Kontodaten schicken, am besten auch die Daten Deiner Kreditkarte
Norbert,
der NUR den eigenen Ohren vertraut
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Guten Tag,
ich dachte mir, ich sage hier einmal: Hallo! Bin frisch Besitzer der MLS 3 und betreibe diese mit einer Vorstufe/Streamer Cambridge Audio Edge NQ sowie der Stereo-Endstufe Bryston 4b sst3. Bin noch im Einspielmodus und freue mich über Aufstellungstipps (Finde-Prozess der richtigen Position) und Verkabelungsempfehlungen.
Beste Grüße
Hauke
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Willkommen bei den PIEGA-Fans.
... und dann gleich mit einer MLS3 "anfangen" . Viel Spaß mit diesem wirklich tollen Lautsprecher.
Du findest im Forum jede Menge Tipps zur Aufstellung und auch zum Einspielen mit einer "Einrauschdatei". Zum Kabelthema mache dich da nicht verrückt. Das ist aus meiner Sicht überberwertet. Stecke das Geld lieber in raumakustische Maßnahmen, die mittlerweile auch wohnraumkompatibel erhältlich sind. Auch dazu findest du im Forum Anregungen.Zuletzt geändert von nk; 21.12.2023, 11:52.Norbert,
der NUR den eigenen Ohren vertraut
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Frohes Neues Jahr!
Könnte das Schwarmwissen hier noch etwas Auskunft geben zu Erfahrungen oder Empfehlungen bzgl. der Schaumstoffabsorber, die den MLS-3 beiliegen. Mir ist bewusst, wohin die gehören sollen, aber wann wäre das empfohlen? Und wieviel davon? Zumal, wenn man nur einen rückwärtigen Wandabstand von ca. 80 cm realisiert.
Probieren geht ja nicht immer vor studieren und so dachte ich, ich frage mal im Piega-Forum.
Wenn ich irgendwelche Probleme habe, dann derzeit eher noch mit den Bässen.
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Auch dir und natürlich allen anderen PIEGA-Fans eine gesundes neues Jahr.
Zitat von Mr. Bryston Beitrag anzeigenProbieren geht ja nicht immer vor studieren und so dachte ich, ich frage mal im Piega-Forum.
Mit der "Menge" des Schaumstoffs beeinflusst du den nach hinten abgestrahlten Pegel. In Abhängigkeit von den Reflexionseigenschaften der Rückwand und dem Abstand zur LS-Box kannst du nach deinen eigenen Vorstellungen Einfluss nehmen.
Im Grundsatz gilt natürlich die übliche Vorgehensweise. Im Idealfall tastest du dich mit einer MONO-AUFNAHME an die optimale Position heran. Wie das geht, siehe hier:
Hallo zusammen Nicht, dass es mich gross kümmern würde, da ich mich bei der Aufstellung der LS lieber mal vom Gehör leiten lasse ... ... aber war da bezüglich der Aufstellung nicht mal was vom gleichseitigen Stereodreieck? Lacht über mich, wenn es sich hierbei um eine jahrzehntealte Binsenweisheit handelt. Hier im Forum lese
Der Dipol-Charakter lässt es zu, dass du experimentieren kannst. In Kombination mit den Schaumstoff"stopfen" und Versuche mit dem Hörbastand kannst du zwischen "das große Musikerlebnis" oder dem nüchternen Studiosound wählen.
Musiktipps nach dem Hin- und Herruckeln:
Roger Waters "Amused To Death" mit dem Hundegebell. Steht's perfekt, kommt das Hundegebell ungefähr aus der 14:30 Uhr-Position, das Radio aus der 09:30 Uhr-Position.
Über den MasterOne (der ja ebenfalls ein Dipol war) war's ein Erlebnis: Peter Gabriel von der CD "So" der Titel "Mercy Street". Zum Ausklang des Songs schwebt die Stimme "nebulös" oben rechts im Zimmer, um dann irgendwann wieder perfekt und messerscharf genau in der Mitte zu stehen.
Wenn das gut rüberkommt, bist du schon ganz gut "aufgestellt", im wahrsten Sinne des Wortes.Zuletzt geändert von nk; 02.01.2024, 14:46.Norbert,
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Danke schon mal dafür, NK. Was den Peter Gabriel betrifft, scheine ich schon mal gut auf Kurs zu sein. Amused to Death ist mir gut vertraut. Jetzt suche ich noch die Quelle für die leicht dröhnenden Bässe. Anbei mal ein aktuelles Bild. Die Spikes sind noch nicht dran, da ich immer noch geringfügig hin und her schiebe.
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