Zitat von GS
Beitrag anzeigen
Ankündigung
Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
Piega Premium 50.2 mit Schwäche im Mitteltonbereich? Alternative?!
Einklappen
X
-
Ich habe erstmal ein paar Stunde gebraucht, um das Gehörte vom Samstag ordentlich zu verdauen. Und immer noch habe ich - zugegebener Maßen - viele Fragezeichen im Kopf umher schwirren. Mir fehlt in vielen Dingen der nötige fachliche Background, so dass ich mich darauf beschränken muss und werde, unsere Hörerfahrungen vom Wochenende einwenig in Worte zu fassen.
Harald (Nürnberger) war auch kurz da, musste aber leider schon wieder weg, bevor es richtig los ging. Leider verzögerte sich der Beginn fast eine Stunde, so dass sich das nicht vermeiden ließ. Schade. Aber dennoch Danke für´s Kommen, Harald, und schön, Dich kennen gelernt zu haben.
Unterstützung hatte ich so noch von einer Forenkollegin aus einem anderen Forum, die sich im Detail deutlich besser auf der technischen Seite auskennt, als meine Wenigkeit. Sie hat - im Gegensatz zu mir - deutlich mehr Hintergrundwissen und Erfahrungen mit tonalen Dingen. Ein fein geschultes Ohr (oder auch zwei) und kannte insbesondere die gewählten Musikstücke aus dem ff, was sehr hilfreich war. Ihr waren die Piegas bis dahin unbekannt. Aber das ist ja keine schlechte Voraussetzung für eine neutrale Beobachtung ohne voreingenommen zu sein.
Um es mal vorweg zu nehmen: Der Hörtest hat uns beide doch ziemlich entsetzt.
Aber fangen wir mal mit den Kandidaten und den Gegebenheiten an:
Wir hatten das große Glück, eine Piega Coax 30.2 neben einer Premium 50.2 und eine Coax 70.2 hören zu können. Damit also genau die von Anfang an hier im Thread benannten Lautsprecher. Danke hier auch an Norbert für den Händler-Tipp. Raumgröße beim Händler geschätze 20 bis maximal 25qm. Stereobasis vielleicht etwas mehr als 2 Meter. Sitzabstand 3 Meter (nach anfänglicher Korrektur um ca. 1 Meter nach unten).
Verstärker:
a) R-Serie von T+A - hier: R1260 R (UVP € 4.250,-)
b) E-Serie von T+A - hier Power Plant balanced (UVP € 1.990,-)
c) Audionet DNA 2.0 - Digital Network Amplifier (UVP € 9.600,-)
Zuspieler:
R-Serie von T+A - hier: CD 1260 R (UVP € 2.720,-)
1) bei T+A analog zugespielt
2) bei Audionet digitale Zuspielung
Hier also nun unser - natürlich rein subjektiver - Höreindruck:
Begonnen haben wir mit der 30.2 an der R-Serie. Nachdem ich die 50.2 ja bereits einmal intensiv gehört hatte, war ich recht erschrocken, wie wenig mitreißend hier doch alles klang. Wollte gar nicht recht glauben, dass der Lautsprecher korrekt arbeitete. Trotz recht kleinem Raum nur geringer Bassauftritt. Nicht so, wie es einige Berichte vorher vermuten ließen. Und vor allem fehlte mir irgendwie die bekannte Feinauflösung in den Höhen und Mitten. Alles klang recht flach und wenig überzeugend.
Da ich das kaum nachvollziehen mochte und trotz mehrfacher Änderung der Hörposition keine wirkliche Besserung eintreten wollte (lediglich der Bassbereich wurde etwas kräftiger, indem wir den Sitzabstand von zunächst 3,5 auf 3 Meter verkürzten), haben wir die 50.2 an den R 1260 R gehängt, die mir ja klanglich bekannt war. Leider auch hier nichts wirklich klar definiertes zu hören. OK, das Klangbild war voller und nach unten besser abgerundet durch die Bassqualitäten, aber nicht annähernd die Überzeugung, welche ich schon mal erfahren hatte.
Also weg mit dem R 1260 R und den Power Plant balanced angeschlossen. Der vorher ja im Verdacht stand, den Piegas vielleicht nicht so gut zu tun, weil er deren Auftritt möglicherweise zu sehr untermauert mit seiner eher analytischen Wiedergabe. Daher auch der Rat zur R-Serie durch den Händler. Mit dem Power Plant balanced ging dann allerdings langsam die Sonne auf und die 50.2 bewegte sich schlagartig im bekannten Bereich. Jetzt erst löste sich die Musik von den Piegas und stand voll im Raum.
Um bei Manfreds (Manfbenz) Infos zum Hörtest zu bleiben: Wurde vorher bei der R-Serie noch eine realistische Bühnenabbildung inkl. vernünftiger Tiefenstaffelung vermisst, so wurde die jetzt sehr prägnant. Endlich löste sich die Musik von den Lautsprechern.
Mit dem Album "Spirit of the Sun" von Kyoto Jazz Massive (hier Track 5) haben wir jeweils die plastische Raumauflösung getestet. Bei ca. 12 Sekunden kommt die erste Stimme, die sich bei korrektem ´Zeitverhalten´ weit im Hinterkopf desZuhörers abspielt. Danach immer wieder den Hörer umkreisende Klänge. Dieser Effekt gelang der Piega 50.2 erst amPower Plant balanced. An der R-Serie klebte alles am Laustprecher und es wollte sich nichts entfalten und den Hörerirgendwo abholen. Ganz anders am Power Plant balanced. Da waren wir das erst Mal auf Versöhnungskurs.
Die R-Serie haben wir nun außen vor gelassen und die 70.2 direkt am Power Plant angeschlossen. Auch hier wieder dasüberzeugende Klangbild, wie wir es von der 50.2 bereits kannten. Bei der plastischen Raumauflösung schien die 70.2noch etwas mehr die Nase vorne zu haben, als es die 50.2 hatte. Die Klänge von Kyoto Jazz Massive waren nun präziseim Hinterkopf lokalisiert und die umlaufenden Töne wurden noch mal einwenig plastischer.
Im direkten Vergleich hatten wir wiederum den Eindruck, dass die 50.2 aber zugleich etwas kräftiger und satter aufspielte, als es die 70.2 tat, welche bei der Raumauflösung besser da stand.Insgesamt war die Raumauflösung im Ergebnis von der Tendenz her bei der 70.2 noch etwas besser, wenn man Stereobasis:Hörabstand fast auf 1:1 verkürzte. Zum hatten wir den Eindruck, als tue es den Piegas gut, sie mit etwas mehr Leistung zu fahren und nicht zu leise zu hören. Dann trumpfensie noch mehr auf. Was unserer Empfindung nach nicht nur an dem Mehr an Lautstärke lag. Irgendwie wurden die Coax agiler.
Noch einen guten Schritt nach vorne ging es dann bei der Zuspielung mit dem Audionet DNA 2.0, welcher den Piegasfantastisch ´steht´. Da hier nun auch digital zugespielt wurde, hinkt der Vergleich vielleicht einwenig. Aber dennochwar das Endergebnis mehr als überzeugend und schlug den Power Plant balanced noch einmal. Wobei wir aber
natürlich auch nicht vergessen dürfen, in welcher Preisliga der Audionet zuhause ist und wo wir beim Power Plant balanced liegen.
Was wir mangels Zeit und überreiztem Gehör am Ende nicht mehr testen konnten, war die 30.2 am Power Plantbalanced. Und das dann ggf. mit dem großen Subwoofer. Wäre vielleicht noch eine Reise wert gewesen.
Vielleicht kann jemand aus Erfahrung sagen, wo wir da gelandet wären im Vergleich zu einer 70.2 oder auch der Lösung mit einer 50.2?!
Was uns in dem Zusammenhang mit der R-Serie noch gewundert hat war, dass die 30.2 bereits an der R-Serie eine guteplastische Raumauflösung zeigte, während sich die 70.2 da schwer tat - oder eben der Receiver mit der großen Piega. Bei beiden Lautsprechern sollte sich das dochim Coax-Bändchen abspielen, welches zudem bei beiden Kandidaten identisch ist, wenn ich es richtig sehe?! Dennochschaffte es die R-Serie nicht, hier der 70.2 diese Auflösung und Loslösung von den Lautsprechern zu entlocken.
Gibt es dafür eine Erklärung?
Vor allem aber, gibt es überhaupt eine Erklärung dafür, dass die R-Serie so kläglich an den "Piegas" scheitert?Liegt das nur an den Endstufen (analog/digital). Laut T+A ist die R-Serie audiophiler abgestimmt und vielleicht einenTicken wärmer. Mag sein, aber wieso leidet hier die Räumlichkeit so massiv und warum klebt damit alles am
Lautsprecher, während es sich beim Power Plant balanced und beim Audionet wunderbar löst und die Instrumenteund Stimmen den Raum füllen?!
Bei T+A zeigte man sich auf Nachfrage natürlich auch verwundert. Man schrieb: "Sicher sind die Piega-Lautsprecher je nach Modell unter Umständen etwas kritischer, was die Impedanz im Hochton betrifft. Warum aber ein R-Verstärker im Vergleich zum Power Plant an den Piega so schlecht abschneidet, können wir nicht ganz nachvollziehen. Ich leite Ihre Erfahrungen zur Info mal an die Kollegen in der Entwicklung weiter und würde Ihnen dazu in den nächsten Tagen noch mal eine Info zukommen lassen."
Sind die Piegas bezüglich der "Verstärkerwahl" vielleicht doch echte ´Problemkinder´ für Verstärker? Gnadenlose Aufdecker von Problemen? Gar mimosenhaft, was die Quelle angeht? Grundsätzliche Konstruktionsfehler in den Verstärkern sollten das auch nicht gewesen sein, denn die Leistungsendstufen wurden ja bestenfalls zu 1 Prozent belastet. Im Grunde also hat uns der Hörtest im oben geschilderten
Sinne also schon entsetzt.
Vielleicht hat man hier einen Erklärungsansatz?
Wieso scheitert ein R-Verstärker kläglich an den Piegas?
Und warum läuft ein Power Plant balanced hingegen hier so groß auf?!
Ist das am Ende eine Frage des möglicherweise perfekt angesprochen Impuls- und Zeitverhaltens der Piega?
Sorry, für den vielen Text, aber das hat sich so ergeben :wink:
Zuletzt geändert von Bananenkrümmer; 04.03.2013, 17:27.
Kommentar
-
was - der Norbert war dann auch noch da?
Erstmal: hat mich auch gefreut, immer wieder schön ein Forumsmitglied auch in natura kennen zu lernen!
Der Start war in der Tat nicht ganz glücklich, die Verspätung hätte nicht sein müssen. Leider konnte ich deswegen nur kurz am Anfang dabei sein.
Klar, bei diesem Händler sind die Räume stark bedämpft.
Aber die 30.2 an dem kleinen R Receiver war wirklich nicht der Hit. Bass was fast nicht vorhanden. Das ist kein Vergleich zu dem was meine TC30X zuhause in den 35 qm aufführt.
Beim Vergleich konnte ich leider nicht mehr dabei sein - die Zeit drängte...
Audionet und Piega: das war schon immer eine sehr gute, wenn auch kostspielige Kombination. Aber von Audionet gibt es ja auch günstigere Geräte wie bspw. den aktuellen Vollverstärker.
Kommentar
-
Zitat von Nürnberger Beitrag anzeigenwas - der Norbert war dann auch noch da?
Zitat von Nürnberger Beitrag anzeigenAber die 30.2 an dem kleinen R Receiver war wirklich nicht der Hit. Bass was fast nicht vorhanden. Das ist kein Vergleich zu dem was meine TC30X zuhause in den 35 qm aufführt.
Insofern war ich sehr negativ überrascht.
Zitat von Nürnberger Beitrag anzeigenAudionet und Piega: das war schon immer eine sehr gute, wenn auch kostspielige Kombination. Aber von Audionet gibt es ja auch günstigere Geräte wie bspw. den aktuellen Vollverstärker.
Was natürlich geht, klar.
Klanglich ist der DNA 2.0 nun aber auch nicht sooo weit von der Lösung mit Power Plant balanced und Music Player entfernt, als dass man unbedingt das Doppelte ausgeben müsste
Kommentar
-
Grundsätzlich freut es mich ja, dass der Power Plant balanced so toll klingt an den Piegas.
Mit dem passenden Music Player inkl. CD-Laufwerk wäre man dann bei € 5.000,-.
Das ist immerhin gerade mal die Hälfte vom Audionet DNA 2.0.
Der ist allerdings wirklich allererste Sahne. Ganz großes Kino.
Mit Sonos am Verstärker geht's natürlich billiger.
Echte Alternative wohl: Linn Majik DSM.
Aber (noch) nicht gehört an Piegas bisher.
Die Berichte lesen sich allerdings hervorragend.
Kommentar
-
Toll abgestimmte Hörräume sind das Eine, aber wie sieht es mit Erfahrungen für Piega Premium 50.2 oder Coax 70.2 in großen Räumen oberhalb 35-40 qm oder größer aus - mit Parkett und viel Glas - aus. Bleibt da insbesondere auch vom definierten Bassfundament noch etwas übrig? Offenes Wohnen ist ja in. Leider meistens dann auch behaftet mit nicht wenigen akustischen Problemen.
Kommentar
-
Hab mal den T&A PP an meiner alten C8ltd gehört.
Mir hats nicht sonderlich gefallen.
Die Audionet Kombi, die ich hatte, dagegen schon sehr.
Auch Symphonic line und natürlich Accuphase gehen sehr gut.
Octave lohnt auch einen Versuch.
Klingt nicht typisch Röhre.
Aber die Frage ist wo du hin willst
und was der Händler deines Vertrauens (ich glaub ich weiß )
so da hat.
Und stark bedämpfte Räume mag ich
bei der Piega nicht sonderlich.
Das klingt mir irgendwann zu zäh.
Das Problem, wenn du den Coax hörst.
Er reagiert eben auf alles.
Das ist nicht leicht zu verstehen.
Und da ist elektronikseitig leider immer etwas
"nach oben offen."
Deshalb würde ichs mir gut überlegen.
Vlt ist dann auch die 50er die "Richtige".
Oder eben doch die andere Marke.
Kommentar
-
Also wenn's um mich geht... ich hab' am letzten Weekend Berlin nicht verlassen - großes Indianerehrenwort.
Zitat von Bananenkrümmer Beitrag anzeigenBei T+A zeigte man sich auf Nachfrage natürlich auch verwundert. Man schrieb: "Sicher sind die Piega-Lautsprecher je nach Modell unter Umständen etwas kritischer, was die Impedanz im Hochton betrifft...
Hier mal als Beispiel bei einem Mittelton-Tauchspulen-Chassis. Im Vergleich hier eine typische Kurve bei einem großen Magnetostaten.
Das ist aber im Prinzip gar nicht so wichtig, denn natürlich wirkt sich auch noch die Frequenzweiche stark aus und insgesamt gesehen stellen weder ein Magnetostat (das ist der LDR und der Koax nämlich ganz genau genommen) oder eine Tauchspule einen Verstärker vor wirkliche Probleme. Eigentlich.....
Zitat von Bananenkrümmer Beitrag anzeigenSind die Piegas bezüglich der "Verstärkerwahl" vielleicht doch echte ´Problemkinder´ für Verstärker? Gnadenlose Aufdecker von Problemen? Gar mimosenhaft, was die Quelle angeht?
Hier z. B. der Impedanzverlauf der TC30X
Ein "Problemkind" für Amps war damals ihre Heiligkeit, die C40. Die hat manche Träume platzen lassen über ach so tolle Gehimtipp-Amps wegen ihres Hochpass-Filters. Aber die jetzigen Modelle sind allesamt "harmlos". Daher:
Mimosenhaft? Nö!
Gnadenlose Aufdecker von Fehlern - egal wo? Ja!
Norbert,
der NUR den eigenen Ohren vertraut
Kommentar
-
Zitat von hüstelhüstel Beitrag anzeigeneigendlich wolltest du ja das Lautsprecherproblem lösen und hast jetzt ein Verstärkerproblem.
Zitat von hüstelhüstel Beitrag anzeigenWie ordnest den du die T+A jetzt zu den Coax ein?
So soll es ja sein. Man kommt der Sache langsam näher. Insofern war auch dieser Termin wichtig. Wobei ich mich manchmal schon frage nach so einem Tag, was dieses ganze Hörraumgedöns bringt. Letztendlich ist daheim eh alles anders.
Vor der endgültigen Verstärkerentscheidung muss aber der Lautsprecher mal grundsätzlich passen. Lautsprecherseitig alternativ evtl. noch eine Gauder (isophon) Vescova, sollte die Piega im großen Raum eher bassschwach werden. Das käme nun wohl auf einen Versuch unter Realbedingungen an.Zuletzt geändert von Bananenkrümmer; 04.03.2013, 20:30.
Kommentar
-
Zitat von Bananenkrümmer Beitrag anzeigenR-Serie war definitiv pure direct.
@bananenkrümmer
Vielleicht kannst Du Dich an meine Worte direkt am Anfang erinnern:
Mein eigener Lautsprecher klingt im Laden ganz anders - riesiger Unterschied und größerer Unterschied als bspw. eine Piega mit kleinem Coax im gleichen Raum!
Und jetzt habe ich zuhause noch einen "normalen" Raum, verglichen mit Deinen Räumlichkeiten :shock:
Das die 30.2 so extrem auf die Amps reagiert hat is wirklich merkwürdig.
Den Vorgänger TC30X habe ich ja bereits betrieben an:
Audionet MAP V2 und AMP VII
Primare SPA-22HD
Bryston SP3 und 6BSST2
Pioneer SC-LX76
Pioneer SC-LX76 und Bryston 6BSST2
Ja, da waren kleine Unterschiede in der tonalen Darstellung. Auch in der Präzision des Basses. Aber dieses "nahezu kein Bass" wie am Samstag mit dem kleinen R Receiver war schon komisch...
Kommentar
-
Geht auch nix über zuhause hören!!
Ich frag mich allerdings.
Erst war die 70.2er zu teuer.
Jetzt hast du sie gehört.
Und nun?
Das zieht dann wieder (zumindest einigermaßen)
teure Elektronikkäufe nach sich.
Ich frag noch mal:
Was willst du ausgeben?
Wo willst du hin?
Beim besten Willen:
Du kannst auch mal etwas warten und mit
deinem Händler über eine alte 70er nachdenken.
So riesig sind die Unterschiede nicht.
Es sind Detailverbesserungen, aber die alte 70er ist auch n Bombenlautsprecher...
Kommentar
Kommentar