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Neuer LDR, erste Höreindrücke (Prototyp ähnlich MasterJubilé)

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    Neuer LDR, erste Höreindrücke (Prototyp ähnlich MasterJubilé)

    Zwar habe ich hier geschrieben, dass wir die Premium 50 hörten, aber das stimmt nur zum Teil, denn ich konnte an diesem Tag einen Prototypen hören, der sehr große Ähnlichkeit im Aufbau mit der Master Jubilé hatte. Kurt verriet mir ein paar Details über das Gehäuse und den Neuerungen zum LDR und ich war besonders auf die Auswirkungen im neuen LDR gespannt. Details zu den Neuerungen kommen aber wie üblich von Kurt zu gegebener Zeit. Zeigt bitte Verständnis, dass ich nicht vorgreifen möchte.

    Bitte bedenkt, dass es ein Prototyp war. Inwieweit Kurt und Daniel noch Änderungen vornahmen, weiß ich nicht. Von daher kann ich auch nicht sagen, ob sich in der Abstimmung technisch, aber vor allem gehörmäßig noch etwas verändert hat, sollte die Technik in die Jubilé transferiert worden sein.

    Natürlich wurde im perfekten A/B-Vergleich gegen die etwa gleich große Premium 50 gehört. Das heißt, dass beide LS im Pegel absolut identisch waren.

    In der Vergangenheit habe ich immer wieder "revolutionäre Chassis-Weiterentwicklungen" gehört, wobei ich nach einer Hörsitzung oft der Meinung war, dass die Marketingabteilung einen besseren Job als die Technikabteilung macht. Hier war es genau umgekehrt. Mir fiel tatsächlich die Kinnlade bis auf den Boden runter. Nie und nimmer hätte ich es für möglich gehalten, welch ein Potenzial Kurt und Daniel aus der "kleinen" Folie geholt haben.

    Klanglich war das ein ganz anderer LS als die 50er. Die Höhen zeigten feinste Ziselierungen. Allerkleinste Verästelungen beim Aufdröseln von kleinen Glöckchen, das Knarzige in einer rauen Männerstimme oder feinste Schwingungen der Atmung kamen so direkt, als würde man mit dem Ohr maximal 50 cm vor dem Künstler stehen. Das alles völlig unaufgeregt, frei von irgendwelchen zartesten Tönchen, die nicht ins Signal gehören und niemals in den Vordergrund drängend. Absolute Weltklasse, wie ein Becken ausschwang und man dabei glasklar hören konnte, dass das Becken aus klingendem Metall ist. Und dieses Ausklingen war im höchsten Maße feinfühlig bis an die Grenze der Wahrnehmung. Diese Detailarbeit legt der neue LDR auch noch an den Tag, wenn er zeitgleich die Abmessungen des Aufnahmeraumes zentimetergenau eingrenzt. Die Informationsmenge, die der neue LDR brachte, war schlicht atemberaubend und steht dem Coax in nichts nach. Zwar konnte der "alte" LDR auch schon eine Menge an toller Feinarbeit leisten, dem LDR MKII musste er sich aber in allen Belangen geschlagen geben.

    Flüchtig wirkte der gesamte Prototyp etwas "blutleer", unterbelichtet im Bass. Aber das ist nur im ersten Augenblick so. Obwohl ich es bei den ersten zwei oder drei Musikstücken gar nicht so richtig mitbekam. Weil der Hochtöner alle nüchternen Gedankengänge abschaltete, ging der Bass richtig runter, dabei liegt die Betonung auf "richtig". Hier macht sich bemerkbar, dass nur ein Chassis werkelt, dem im Verhältnis ein größeres Luftpolster zur Verfügung steht, als den Zwillingen aus der 50er. Genau so selbstverständlich, gelassen und mit größter Akuratesse wie der neue LDR, ging der Bass seiner Arbeit nach. Eine pfeilschnell gespielte Bassline auf dem Akustikbass ließ sich in ihren Grundtönen genau so in den Details "sehen", wie es mit dem LDR bei den Obertönen möglich war. Knochentrocken, sauschnell und effektlos sind die Attribute des Basses.

    Hier ist dann auch der große Unterschied zu anderen 2-Wegern in "normalen" Größen. Dort wird oftmals etwas im Bass geflunkert, indem der Oberbass etwas angehoben wird. Nicht so beim Prototypen, der hatte das nicht nötig. Tonal in perfekter Balance ging es für einen 2-Weger in unbekannte Tiefen.

    Der Übergangsbereich der beiden Chassis war absolut bruchlos und spielte wie aus einem Guss. Bedingt durch einige neue Gehäusedetails, gab es nicht die geringsten Verschmierungen durch feinste und zeitlich verzögert abklingende Vibrationen. Kein "sonorer Klang", weil das Gehäuse einen Eigenklang besitzt. Ich habe das erst wieder letzte Woche bei einem LS aus Deutscher Produktion "genossen", als eine tiefe Männerstimme ganz offensichtlich einem "Holzmann" gehörte, eine Akustikgitarre zwei Nummern zu groß war und aus dicken Eichenbohlen bestand.

    Auch wenn die "alte" 50er in allen Punkten ein sehr guter LS ist, gegen den Prototypen konnte sie einfach nicht bestehen. In der Summe machten die Veränderungen soviel aus, dass die Unterschiede gewaltig waren. Der Prototyp war eine ganz andere Liga.

    Aber ich will auch zwei Nachteile nicht unter den Tisch kehren. Der Prototyp war im Pegel begrenzt. Nun muss ich dabei allerdings die Dimensionen gerade rücken. Einige von euch kennen den großen Hörraum bei PIEGA und wir haben's richtig krachen lassen. Wer in 8 Meter Abstand AC/DC mit 110 dB hören will, sollte nach Alternativen suchen. Und der Prototyp war recht leise, was ihm im direkten Vergleich mit anderen Boxen einen Nachteil einbringt. Auf Pegelabgleich ist also unbedingt zu achten, wenn man den LS vielleicht einmal im Vergleich hören kann.

    Ansonsten war der Prototyp eine Sternstunde und vielleicht der beste 2-Weger, den ich je hörte. Eigentlich schade, dass ich ihn nur einige Stunden (fast durchgehend am Stück) genießen konnte. Von dem Ding konnte ich einfach nicht genug bekommen.

    Ich kann nur hoffen, dass die Master Jubilé weitestgehend dem Prototypen in der Abstimmung ähnelt. Kein LS für Angeber, aber ein LS, den man in seinen Charakterzügen mit einer C40 vergleichen kann: hochelegant, vornehm und dabei präzise wie ein Schweizer Uhrwerk mit genetisch vorbestimmter Neutralität ohne Modeeinflüsse. Und deshalb langzeittauglich.... auf viele Jahre.
    Norbert,
    der NUR den eigenen Ohren vertraut

    #2
    good news

    Hallo norbert

    Vielen Dank für diese ersten Höreindrücke des neuen Speakers (Wie immer toll umschrieben).

    Dass der LDR nochmals derart zu steigern ist hätt` ich nicht gedacht, bin schon sehr gespannt den Hochtöner mal "live" zu hören.

    Die Jubilee hab ich in der "Stereo" gesehen. Erinnerte mich vom Erscheinungsbild her ein bisschen an Magico. An das Holzfurnier muss ich mich wohl erst noch gewöhnen, trotzdem sehr Elegant.

    Macht auf jeden Fall alles in allem Lust auf mehr!

    Bis dann, cheers!

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