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Coax 511 Phase der Passivmembranen

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    Coax 511 Phase der Passivmembranen

    Eigentlich schwingen doch die passiven Tieftöner, wenn sie von den aktiven Chassis angeregt werden, um 180 Grad phasenverschoben zu den aktiven und somit würde ja der Bassbereich abgeschwächt statt verstärkt. Was verstehe ich hier falsch?

    Danke für eine Erklärung
    Klaus

    #2
    Es ist und bleibt ein Bassreflex-System, somit gelten die gleichen Wirkprinzipien.


    Das Geheimnis liegt darin, dass die abgestrahlte Fequenz der Chassis und die "Masse in der Resonanzröhre" (bzw. die Masse der Passivmembranen) so abgestimmt werden, dass sie gleichphasig schwingen. Das kann natürlich nur innerhalb eines bestimmten Frequenzbereiches erfolgen - das ist dann die sog. Tuningfrequenz.

    Das heißt, dass es verschiedene Reaktionen gibt.
    In aller Kürze:
    Oberhalb der Tuningfrequenz arbeitet ein BR genau so, wie eine geschlossene Box
    Im Bereich der Tuningfrequenz addieren sich der rückwärtig abgestrahlte Schall der Membran und die "Luft im Reflexkanal"
    Unterhalb der Tuningfrequenz passiert dann das, was du angesprochen hast, das kann letztlich bis zum akustischen Kurzschluss führen.

    Die Grenzen dabei sind fließend.


    PIEGA setzt bei der 511/711 aber anstelle eines offenen Rohres Passivmembranen ein, die einige Nachteile des "normalen" BR-System mit offenem Kanal kompensieren. Es können keine Strömungsgeräusche entstehen, eine Schallabstrahlung höherer Frequenzen durch den offenen Kanal wird reduziert. Außerdem hat der Konstrukteur durch die Wahl der Membranmasse eine höhere Abstimmungsbandbreite. Nachteil der Passivmembranen: teuer und erhöhter Platzbedarf

    Zum Bassrefelex findest du hier gute und verständliche Beschreibungen





    Falls du die BR-Box berechnen willst:
    Norbert,
    der NUR den eigenen Ohren vertraut

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      #3
      Besten Dank für deine Erklärungen und die nützlichen Links!
      Freundliche Grüsse
      Klaus

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        #4
        Es gibt noch dieses schöne Spielchen am Schreibtisch. Man benötigt
        • einen Finger
        • einen etwas längeren "Schnippgummi"
        • einen Kugelschreibe
        Den Kugelschreiber in den Schnippgummi einhängen und diese Konstruktion an den Finger hängen.

        Wir haben:
        Finger = Chassismembran
        Schnippgummi = Luftvolumen (Federvolumen) im Gehäuse
        Kugelschreiber = Resonanzsäule im BR-Kanal (Passivmembran)

        Jetzt genau beoabachten:

        Wird der Finger ganz langsam auf und ab bewegt, schwingt der Kugelschreiber mit dem Finger. Das ist im LS der Bereich UNTERHALB der Tuningfrequenz, jetzt kann es bis zum akustischen Kurzschluss kommen.

        Der Finger wird sehr schnell auf und ab bewegt. Je nach unseren motorischen Fähigkeiten wird es passieren, dass der Finger sehr schnell wackelt, der Kugelschreiber aber im Idealfall in Ruhelage bleibt. Der LS verhält sich jetzt wie ein geschlossenes System.

        Jetzt wird's spannend. Wir können versuchen mit dem Finger so zu wackeln, dass sich Finger und Kugelschreiber genau entgegengesetzt bewegen. Da haben wir sie dann, die Resonanzfrequenz. Im LS ist das die sog. Tuningfrequenz und der Bass wird wie gewünscht verstärkt.

        Die Kunst liegt jetzt darin, das System so abzustimmen, dass auf der einen Seite eine brauchbare Verstärkung im Bassbereich erfolgt, gleichzeitig aber das System nicht zum "Nachschwingen" neigt und dadurch die Impulsgenauigkeit leidet.

        Hier auch sehr schön im Prinzip verdeutlicht:
        Im Filmchen ist die Motorachse der LS, die Feder das Gehäusevolumen, das Gewicht unser Resorohr (bzw. die Passivmembran).





        Zuletzt geändert von nk; 04.03.2022, 12:54.
        Norbert,
        der NUR den eigenen Ohren vertraut

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