Die modellübergreifenden Neuigkeiten findet ihr hier.
Im Aufbau sehr ähnlich zur 711er ist die Coax 511 - nur eben alles eine Nummer kleiner. Kleiner Coax, kleinere Basstreiber. Das Profil hat ein geringeres Umschlingungsmaß, bzw. eine kleinere Standfläche. Die massiven Innenverstrebungen sind aber ebenfalls vorhanden. Kurz: Es ist eine Coax 711, nur etwas zu heiß gewaschen
Höreindrücke
Eine Abgrenzung zur 711er könnte deutlich einfacher sein, wenn Kurt und Daniel ein bisschen „tricksten“ und in der 511er über die FW-Abstimmung einen „Respektabstand“ einbauten. Aber das entspricht nicht der Firmenphilosophie. Auch die Coax 511 lotet das Machbare ihrer Bauteile komplett aus. Daher ist eine Differenz zur Großen rein physikalisch bedingt. Das größere Gehäuse und die größere Membranfläche im Bass der 711er ermöglichen eine tiefere Grenzfrequenz in Kombination mit höherem Max-Pegel. Wobei Max-Pegel zu relativieren ist. Im „artgerechten“ Raum reicht auch der Pegel der 511er für den Totalverlust des Gehörs. Wir dürfen nie aus den Augen verlieren, dass der PIEGA-Raum sehr groß ist, mit allen negativen und positiven Folgen.
Abgesehen einmal vom Tiefbass und Max-Pegel sind die 711 und die 511 sofort als Geschwister "erhörbar". Im Prinzip ist es wie bei den alten Coaxen: Der neue große Coax spielt etwas lässiger, relaxter und entspannter auf als das kleinere Modell. Es ist sehr schwer zu beschreiben, weil die technischen Daten diese Eigenschaften nicht wiederspiegeln. Es bleibt dabei, dass der große Coax seine Arbeit „etwas anders“ definiert. Ich will mich da jetzt nicht zu weit aus dem Fenster legen, vielleicht sind die Unterschiede der beiden neuen Chassis etwas enger zusammengerückt. Tatsache ist aber, dass in jedem Falle beide Chassis ihren Vorgängern überlegen sind.
Nach dem Geschwistervergleich wurde als absolute Standortbestimmung für die 511 die tolle, allseits bekannte und beliebte 90.2 als Maßstab hinzugezogen. Vorweg: Das lief schon doof für die 90.2, denn dass es so eng wurde, hätte ich nicht einmal im Traum erwartet.
Ab und zu setzten sich noch ein paar andere aus der PIEGA-Crew dazu, aber am Ende war mein Eindruck, dass niemand einen wirklichen Gewinner oder Verlierer nennen konnte. Wenn es um feinste Zieselierungen ging, um die kleinste Informationseinheit, lag die 511er eine Nasenspitze vorn.
Musikbeispiel:
Alexis Korner am Flügel auf der "Me"-CD. Irgendwann hört man ein Geklapper am Flügel, welches nicht zur Musik gehört. OK, das bringen alle Coaxe. Aber die 511er erkannte, dass es sich um einzelne kleine Metallglieder handeln muss, die da mitmusizieren. Irgendwie eine Kette am Handgelenk, ein Metall-Uhrenarmband…. Jedenfalls irgendetwas Feingliedriges aus Metall.
Das konnte die 90.2 nicht ganz in dieser Feinheit aufdröseln. Wie ein roter Faden zog es sich durch, wenn es um solche extremen klanglichen Feinheiten ging. Hier liegt der Ursprung ganz klar in den dynamischen Fähigkeiten der neuen Folie. Der „Große Altmeister C1“ wirkte hier etwas lässiger, etwas ruhiger.
Der Pendel schlug in Richtung 90.2, wenn sie ihre Membranfläche und das Innenvolumen zum Einsatz bringen konnte. Während die 90.2 die stampfende Bassdrum von Müller-Westernhagen ("S.exy") gegen das Brustbein drückt, hält sich die 511er dann etwas im Hintergrund und signalisiert, dass mit dem Stress bald mal Schluss sein sollte.
Wird der Pegel wieder in normale Bahnen gelenkt, dankt es die 511er sofort mit einem wunderbar knurrenden und extrem kontrollierten Bass, wie bei Dee Dee Bridgewater und ihrem "Das Moritat von Mackie Messer“".
Überhaupt ist die Bassqualität eine ziemliche Überraschung. Es scheinen sich – mal wieder – die Überlegungen einer Schallzeile im Bass zu bestätigen. Nichts dröhnt, nichts schaukelt sich auf, keine Verfärbungen, kein Bruch im Übergang zum Coax. Ich könnte versuchen, das alles mit blumigen Attributen zu beschreiben, ich sage aber einfach: „Das ist großartig“.
Über die Raumabbildung muss nicht viel geschrieben werden. Ihre Voraussetzungen (nicht zu großes steifes Gehäuse und eine schmale Schallwand) zeigen in diesem Punkt sogar einer 711er die Grenzen auf und sie tendiert in dieser Disziplin in Richtung 311.
Die 511er ist eine perfekte Symbiose der 311 und der 711. Sie nimmt sich völlig ungeniert das Beste der beiden Geschwister und packt es in ihr verhältnismäßig zierliches Gehäuse. Die 511er hat die zukünftige Aufgabe, die 70.2 und die 30.2 zu ersetzen. Dass sie ganz nebenbei der 90.2 das Leben schwer macht, erfordert schon fast den Beinamen "Zauberkiste".
Nicht zu vergessen: Im gehörten Vorserienmodell waren noch nicht einmal die zusätzlichen Verstrebungen verbaut.
Die Coax 30.2 war aus meiner Sicht immer so etwas wie ein „best buy“, die Coax 511 setzt noch einen d’rauf.
Meine "Befürchtung":
Mit der 511er haben Kurt und Daniel den Star im gesamten PIEGA-Programm gebaut, der mit hoher Wahrscheinlichkeit eine ähnliche Bedeutung erhält, wie der Golf für den VW-Konzern. Nicht überkandidelt, vernünftig, „normalwohnraumkompatibel“, schickes Design, überragende Verarbeitung, anspruchslos in Sachen Verstärker, hoher FAF, nicht zu groß und ein überwältigender Klang in dieser Größenliga ergeben einfach den perfekten Kompromiss.
Das Raumprofil: ungefähr 20 - 35 m², Hörabstand: 2,5 - 4 Meter, PIEGA-typisch im Aufbaudreieck: 1 : 1,5
Die Coax 511 und die Coax 90.2
Zur Themenübersicht des Besuchs im Sept. 2016 mit den Links zu vielen Detailinfos
Im Aufbau sehr ähnlich zur 711er ist die Coax 511 - nur eben alles eine Nummer kleiner. Kleiner Coax, kleinere Basstreiber. Das Profil hat ein geringeres Umschlingungsmaß, bzw. eine kleinere Standfläche. Die massiven Innenverstrebungen sind aber ebenfalls vorhanden. Kurz: Es ist eine Coax 711, nur etwas zu heiß gewaschen
Höreindrücke
Eine Abgrenzung zur 711er könnte deutlich einfacher sein, wenn Kurt und Daniel ein bisschen „tricksten“ und in der 511er über die FW-Abstimmung einen „Respektabstand“ einbauten. Aber das entspricht nicht der Firmenphilosophie. Auch die Coax 511 lotet das Machbare ihrer Bauteile komplett aus. Daher ist eine Differenz zur Großen rein physikalisch bedingt. Das größere Gehäuse und die größere Membranfläche im Bass der 711er ermöglichen eine tiefere Grenzfrequenz in Kombination mit höherem Max-Pegel. Wobei Max-Pegel zu relativieren ist. Im „artgerechten“ Raum reicht auch der Pegel der 511er für den Totalverlust des Gehörs. Wir dürfen nie aus den Augen verlieren, dass der PIEGA-Raum sehr groß ist, mit allen negativen und positiven Folgen.
Abgesehen einmal vom Tiefbass und Max-Pegel sind die 711 und die 511 sofort als Geschwister "erhörbar". Im Prinzip ist es wie bei den alten Coaxen: Der neue große Coax spielt etwas lässiger, relaxter und entspannter auf als das kleinere Modell. Es ist sehr schwer zu beschreiben, weil die technischen Daten diese Eigenschaften nicht wiederspiegeln. Es bleibt dabei, dass der große Coax seine Arbeit „etwas anders“ definiert. Ich will mich da jetzt nicht zu weit aus dem Fenster legen, vielleicht sind die Unterschiede der beiden neuen Chassis etwas enger zusammengerückt. Tatsache ist aber, dass in jedem Falle beide Chassis ihren Vorgängern überlegen sind.
Nach dem Geschwistervergleich wurde als absolute Standortbestimmung für die 511 die tolle, allseits bekannte und beliebte 90.2 als Maßstab hinzugezogen. Vorweg: Das lief schon doof für die 90.2, denn dass es so eng wurde, hätte ich nicht einmal im Traum erwartet.
Ab und zu setzten sich noch ein paar andere aus der PIEGA-Crew dazu, aber am Ende war mein Eindruck, dass niemand einen wirklichen Gewinner oder Verlierer nennen konnte. Wenn es um feinste Zieselierungen ging, um die kleinste Informationseinheit, lag die 511er eine Nasenspitze vorn.
Musikbeispiel:
Alexis Korner am Flügel auf der "Me"-CD. Irgendwann hört man ein Geklapper am Flügel, welches nicht zur Musik gehört. OK, das bringen alle Coaxe. Aber die 511er erkannte, dass es sich um einzelne kleine Metallglieder handeln muss, die da mitmusizieren. Irgendwie eine Kette am Handgelenk, ein Metall-Uhrenarmband…. Jedenfalls irgendetwas Feingliedriges aus Metall.
Das konnte die 90.2 nicht ganz in dieser Feinheit aufdröseln. Wie ein roter Faden zog es sich durch, wenn es um solche extremen klanglichen Feinheiten ging. Hier liegt der Ursprung ganz klar in den dynamischen Fähigkeiten der neuen Folie. Der „Große Altmeister C1“ wirkte hier etwas lässiger, etwas ruhiger.
Der Pendel schlug in Richtung 90.2, wenn sie ihre Membranfläche und das Innenvolumen zum Einsatz bringen konnte. Während die 90.2 die stampfende Bassdrum von Müller-Westernhagen ("S.exy") gegen das Brustbein drückt, hält sich die 511er dann etwas im Hintergrund und signalisiert, dass mit dem Stress bald mal Schluss sein sollte.
Wird der Pegel wieder in normale Bahnen gelenkt, dankt es die 511er sofort mit einem wunderbar knurrenden und extrem kontrollierten Bass, wie bei Dee Dee Bridgewater und ihrem "Das Moritat von Mackie Messer“".
Überhaupt ist die Bassqualität eine ziemliche Überraschung. Es scheinen sich – mal wieder – die Überlegungen einer Schallzeile im Bass zu bestätigen. Nichts dröhnt, nichts schaukelt sich auf, keine Verfärbungen, kein Bruch im Übergang zum Coax. Ich könnte versuchen, das alles mit blumigen Attributen zu beschreiben, ich sage aber einfach: „Das ist großartig“.
Über die Raumabbildung muss nicht viel geschrieben werden. Ihre Voraussetzungen (nicht zu großes steifes Gehäuse und eine schmale Schallwand) zeigen in diesem Punkt sogar einer 711er die Grenzen auf und sie tendiert in dieser Disziplin in Richtung 311.
Die 511er ist eine perfekte Symbiose der 311 und der 711. Sie nimmt sich völlig ungeniert das Beste der beiden Geschwister und packt es in ihr verhältnismäßig zierliches Gehäuse. Die 511er hat die zukünftige Aufgabe, die 70.2 und die 30.2 zu ersetzen. Dass sie ganz nebenbei der 90.2 das Leben schwer macht, erfordert schon fast den Beinamen "Zauberkiste".
Nicht zu vergessen: Im gehörten Vorserienmodell waren noch nicht einmal die zusätzlichen Verstrebungen verbaut.
Die Coax 30.2 war aus meiner Sicht immer so etwas wie ein „best buy“, die Coax 511 setzt noch einen d’rauf.
Meine "Befürchtung":
Mit der 511er haben Kurt und Daniel den Star im gesamten PIEGA-Programm gebaut, der mit hoher Wahrscheinlichkeit eine ähnliche Bedeutung erhält, wie der Golf für den VW-Konzern. Nicht überkandidelt, vernünftig, „normalwohnraumkompatibel“, schickes Design, überragende Verarbeitung, anspruchslos in Sachen Verstärker, hoher FAF, nicht zu groß und ein überwältigender Klang in dieser Größenliga ergeben einfach den perfekten Kompromiss.
Das Raumprofil: ungefähr 20 - 35 m², Hörabstand: 2,5 - 4 Meter, PIEGA-typisch im Aufbaudreieck: 1 : 1,5
Die Coax 511 und die Coax 90.2
Zur Themenübersicht des Besuchs im Sept. 2016 mit den Links zu vielen Detailinfos
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