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Zurückhaltende Höhen Piega Coax 70.2

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    Zurückhaltende Höhen Piega Coax 70.2

    Hallo liebes Piega Forum,
    Ich teste zur Zeit ein Paar Piega Coax 70.2 bei mir zuhause.
    Was mir auffällt ist dass sie im Hochton relativ zurückhaltend sind.
    Es ist zwar alles da, aber ich muss viel genauer hinhören.
    Ganz entgegen meiner Erwartung hab ich mich sogar dabei ertappt dass ich an meinem Accuphase E-350 ein wenig am Höhenregler gedreht habe.
    Ich bin Musiker und habe meine Lieblingsaufnahmen auch schon ausgiebig auf diversen Referenzmonitoren im Studio gehört.
    Im Vergleich zu den Höreindrücken im Studio wünsche ich mir bei meinem Testpaar Coax 70.2 mehr "Air".
    Nun meine Fragen:
    - Ist das typisch?
    - Gehört das zum Klangcharakter von Bändchensystemen?
    - Liegt es am C2 Coax? Klingt der C1 viel aufgelöster?
    - Hab ich den falschen Verstärker?
    - Müssen die Lautsprecher länger eingespielt werden um diese Luftigkeit zu erhalten?

    Besten Dank für Eure Antworten!

    #2
    Wie neu sind denn die Lautsprecher? Am Anfang sind sie immer ein bisschen hart und kratzig und brauchen dann auch wirklich diverse Stunden zum Einspielen.
    Danach stellt sich dann die bekannte Auflösung und Geschmeidigkeit ein.

    Vorsichtig geschätzt aus meiner persönlichen Erfahrung: Nach 50 - 100 h ist das Gröbste geschafft und nach ca. 200 h ist man einigermaßen komplett durch.

    Quellmaterial und Elektronik spielen aber auch immer eine große Rolle, da die Piega im besten Sinne neutral das wiedergibt, was man ihr vorsetzt.
    Mein 90.2 wurde schon als zu dumpf, zu grell, zu warm und zu analytisch bezeichnet und es war eben jedesmal die Charakteristik des Quellmaterials.
    Zuletzt geändert von Aurumer; 09.05.2014, 15:27.
    Viele Grüße,
    Sven

    Ein Leben ohne Piega und Accuphase ist möglich aber sinnlos. (Frei nach Loriot)

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      #3
      Zitat von Aurumer Beitrag anzeigen
      Mein 90.2 wurde schon als zu dumpf, zu grell, zu warm und zu analytisch bezeichnet und es war eben jedesmal die Charakteristik des Quellmaterials.
      Kann ich zu 110% bestätigen

      Die altehrwürdige C40 war zu hart, zu impulsiv, enttäuschend... dabei war sie einfach nur perfekt neutral. Heute hören viele ihrer "Kritiker" übrigens mit PIEGA.

      Aber auch beim MasterOne höre ich häufig "kratzt, beißt, schmeichelt, beschönigt, zu detailiert...."

      Je nach Aufnahme eben oder sonstiger Fehler.....

      Aber den E350 würde ich als Fehlerquelle erst einmal ausklammern, wenn kein Defekt vorliegt.
      Norbert,
      der NUR den eigenen Ohren vertraut

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        #4
        Zitat von nk Beitrag anzeigen
        Aber den E350 würde ich als Fehlerquelle erst einmal ausklammern, wenn kein Defekt vorliegt.
        Das hatte ich ganz übersehen. Sehe ich genauso. Ich habe ja auch lange mit einem E-450 an der Coax 70 gehört.
        Die Kombi ist dann aber generell eher etwas auf der analytischen Seite und schält eigentlich jedes Detail gnadenlos heraus.
        Mit genauso viel Details aber mit etwas mehr Schmelz geht es dann mit den Accuphase Class A.
        Viele Grüße,
        Sven

        Ein Leben ohne Piega und Accuphase ist möglich aber sinnlos. (Frei nach Loriot)

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          #5
          das heißt aber dass mit einem E350 die Höhen nicht zurückhaltend sein dürften...

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            #6
            Danke für die interessanten Antworten!
            Zum Quellmaterial: Das sind alles Stücke mit unterschiedlichsten Klangqualitäten die ich von diversen Hörsessions mit anderen Lautsprechern sehr gut kenne.
            Der fehlende Glanz ist mir bei meinem Piegapaar sofort aufgefallen. Mir bekannte Stücke mit eher nervigen Höhen klingen zb ganz angenehm, was ja eigentlich was gutes ist. Aber es führt dazu dass die Unterschiede der Aufnahmen nicht mehr so klar rausgeschält werden. Und dies irritiert mich, denn gerade das soll ja das geniale an Piegas sein, ihr Detailreichtum und ihre feine Auflösung.
            Deshalb meine im ersten Post gestellten Fragen und eine weitere: Gibt es sowas wie ein Piega Montagsmodell?
            Danke!

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              #7
              ich bin wirklich etwas irritiert. hab den klang offen und hochaufgelöst erwartet. mein quellmaterial sind unterschiedlichst gemischte stücke, zb dumpf (john mayer - half of my heart) , superbrilliant (yello - friday smile) und bei meinem piegapaar kommen diese unterschiede viel weniger zur geltung als zb auf einer b&w 802Diamond oder den PMC Twenty 24. Habe ich ein fehlerhaftes Paar?

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                #8
                sorry für den fast-doppelpost!

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                  #9
                  Es sei denn man ist anderes (andere Lautsprecher) gewohnt, z.B. solche mit viel Klirr, oder das Quellmaterial gibt es nicht her.
                  Viele Grüße,
                  Sven

                  Ein Leben ohne Piega und Accuphase ist möglich aber sinnlos. (Frei nach Loriot)

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                    #10
                    Leider hat der Server nicht zeitnah die Rechte bei "edwinstar" geändert, so dass noch eine zweite "Zensur" erforderlich wurde.



                    Im Allgemeinen wird die Neutralität eines LS über den gleichmäßigen Amplitudengang definiert. Zwar ist dieser Messewert isoliert betrachtet noch kein Beleg dafür, dass der LS auch insgesamt gesehen sehr gut funktioniert, er ist aber ein Indiz (also kein Beweis) dafür, dass der LS alle Frequenzen "gleichlaut" reproduziert.

                    Schaut man sich die Amplitudenmessungen der 70 und der 70.2 an, belegen diese, dass praktisch ab ungefähr >500 Hz ein gerader Strich auf's Papier gemalt wird. Im Prinzip sind sie ein Musterbeispiel für Linearität.

                    Siehe z. B. die Messergebnisse der "Stereo" oder wie hier in der Audio:


                    Schaut man sich dagegen die Messung in der Audio zur 802 an, ist diese von technischer Perfektion etwas entfernt:


                    Deutlich sieht man im Bereich ~ 2 - 10 Khz soagr einen recht welligen Amplitudengang im Vergleich zur 70/70.2

                    Allerdings ist augenfällig, dass der Coax etwas mehr bündelt, das heißt, dass er außerhalb der Achse einen etwas größeren Pegelabfall hat, als der B&W-Diamant.

                    Dies könnte eine Ursache sein, dass du vielleicht den Coax nicht exakt auf den Hörplatz ausgerichtet hast. Ein andere mögliche Erklärung könnte sein, dass durch die leichte Welligkeit bei der B&W gewisse Frequenzen etwas in den Vordergrund gerutscht sind. Du siehst... viele Konjunktive

                    Und natürlich spielt auch die persönliche Hörgewohnheit eine Rolle. Man muss es einfach respektieren, wenn gesagt wird: "gefällt nicht". Aber zumindest auf Grund der "Aktenlage" macht ein Coax "oben" nichts verkehrt.

                    Das alles gilt natürlich nur, wenn der Coax eingespielt ist. Vorher ist es sehr schwer, ihn richtig zu beurteilen.


                    Nachtrag:

                    Natürlich ist auch eine PIEGA ein technisches Gerät, was Defekte aufweisen kann. Aber im Allgemeinen hat PIEGA eine extrem hohe Prozesssicherheit in der Herstellung. Und der Coax verhält sich fast binär. Er funktioniert oder er funtioniert nicht. Dazwischen gibt's eigentlich nichts.
                    Zuletzt geändert von nk; 10.05.2014, 08:08.
                    Norbert,
                    der NUR den eigenen Ohren vertraut

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Norbert.
                      Danke! Du hast wahrscheinlich recht.
                      Es ist nicht die Abwesenheit von etwas das mich irritiert, sondern die Anwesenheit.
                      Ich habe die von Dir erwähnten Diagramme auch studiert und so wie es aussieht ist die Coax 70.2 sehr neutral, während die B&W 802 einen wie man sagen könnte "designten" Sound hat.
                      Dann kam mir in den Sinn dass ich einmal eine ähnliche Erfahrung gemacht habe: Mit der Meinung ein Studiomonitor zuhause sollte doch die perfekte Hifi Box sein hab ich meine Event Opals zuhause aufgebaut und war dann ganz im Gegensatz zum grossartigen Nearfield Sound bei mir im Studio, ziemlich entäuscht ab dem eher dumpfen Klangbild welches sich auf meine Hördistanz von ca 3 Metern ergab.
                      Mein Fazit war dass es auf grössere Hördistanzen und in akustisch weniger perfektem Umfeld ein gewisses Sounddesign im Speaker braucht damit der Klang auch so ansprechend ist. Evtl haben die B&W Konstrukteure diese Überlegung mit ins Boxendesign eingebaut, während die Piega Coax 70.2 eine perfekte Neutralität anstrebten.
                      Da es besagte Neutralität aber schlussendlich nur unter Abwesenheit von Raummoden und Reflektionen, also im Schalltoten Raum gibt, ist sie für meine Ohren in meinem Raum wahrscheinlich nicht die anzustrebende Maxime.
                      Mir ist im Laden aufgefallen dass die Piega Premium 50.2 einen ganz anderen Sound haben. Evtl sind sie besser geeignet für meine Ohren und meinen Raum.
                      Auf jeden Fall vielen Dank für's auf die Spur bringen!

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                        #12
                        Hallo edwinstar,

                        so ganz kann ich die Lobeshymnen über "Studiomonitore" nie nachvollziehen. Na klar gibt's da ganz hervorragende Sachen, auch faszinierendes, aber in der Regel stellen Studio-Lautsprecher einen Durchschnitt dar. Man denke nur an Yamahas ns10/100/1000-Familie. Teilweise stehen die heute noch in Studios.

                        Wir hatten hier mal einen Gedankenaustausch zu Studio-LS und hier kam auch mal kurz das Thema auf.

                        Fakt ist aber, dass Amplitudengänge auch so gestaltet werden können, dass es ein spezielles Sounding, Modeströmung oder eher eine verkaufsoptimierte Maßnahme ist, um so bei Händlervergleichen etwas mehr Eindruck zu schinden. Siehe hier.

                        Dass der Amplitudengang aber nur ein Kriterium von vielen ist, hatten wir schon an anderen Stellen. Ein kaum beachteter Punkt sind z. B. Verfälschungen nur durch die Membran, hier auch nur ein kurzer Abriss. Im Rahmen des Möglichen sind auch provozierte Schwingneigungen des Verstärker (z. B. durch "besonders tolle Kabel"), die oftmals ein "brillantes" Klangbild vortäuschen.

                        50.2 oder 70.2... die 50er ist ein wirklich toller LS, ich mag sie, aber der Coax setzt da nochmal einen drauf. Es ist einfach die Lockerheit im Grundton und Homogenität zwischen Mittelton und Bass, wo sich der Coax absetzt. Siehe auch hier ganz kurz.

                        Schalltote Räume sind in der heutigen Zeit nicht einmal für Messungen erforderlich und zum hören eigentlich völlig ungeeignet. Wir benötigen für unseren Höreindruck unbedingt Raumanteile, die Frage ist nur wieviel.
                        Norbert,
                        der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                          #13
                          Die Beobachtung mit meinen Opals war folgende:
                          Ein Lautsprecher der auf kurze Distanz für meine Ohren grossartig klingt, klingt auf grössere Distanz (und in akustisch weniger optimalem Umfeld) weniger Transparent.
                          Bei den Coax mache ich eine ähnliche Erfahrung: Grossartiger Sound, aber mit der absoluten Transparenz nur auf kurze Distanz.

                          Ich höre den Lautsprecher mittlerweile seit einigen Tagen und finde immer mehr gefallen am Sound.
                          Er ist wie man so schön sagt langzeittauglich, ohne diesen Fokus auf Brillanzen welche im Shop eindrücklich klingen aber auf lange Dauer nur anstrengend sind.
                          Trotzdem hätte ich nicht's gegen einen Funken mehr "Air" und habe das Gefühl das könnte mich vom Kauf abhalten.
                          Und so komme ich zurück auf die Frage des Einspielens:
                          Sind die Unterschiede so gross, dass ein Lautsprecher plötzlich luftiger und offener, also auch einen etwas anderen Frequenzgang kriegt?
                          Gibt es zb Frequenzgangmessungen vor und nach dem Einspielen?
                          Wie sind Deine Erfahrungen mit deinem Coax in Bezug auf das? Danke!
                          Zuletzt geändert von edwinstar; 11.05.2014, 11:04.

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                            #14
                            Das ist natürlich IMMER etwas ganz anderes, ob du einen Speaker auf sehr kurzer Distanz hörst oder weiter weg.

                            Aber immerhin kann man den Coax auch relativ nah hören, es gibt einige im Forum, die in recht kleinen Räumen mit dem Coax wirklich tolle Ergebnisse erzielen.

                            Diese relativ kurze Abhörentfernungen vertragen bei weitem nicht alle LS, da sie im Nahfeld Interferenzen bilden, was ganz normal ist. Das heißt, der Amlitudengang ist wellig, nur weil der Abstand nicht stimmt. Beim Coax spielt das weniger eine große Rolle, da das akustische Zentrum des Mittel- und Höchtöner in allen drei Achsen identisch ist.

                            Verringere bei Bedarf also ruhig den Abhörabstand.

                            Es ist sehr schwer, einen eingespielten und einen "frischen" Coax" einer Vergleichsmessung zu unterziehen, zumal der Amplitudengang gar nicht so unterschiedlich ist. Es ist mehr das dynamische und das Klirrverhalten. Kurt nannte es mal sehr bildlich "ein frischer Coax grätscht förmlich rum". Er spielt nicht wie aus einem Guss. Und er wirkt sehr "spröde, hart".
                            Norbert,
                            der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                              #15
                              Hallo Norbert,
                              Ja, es ist immer etwas anderes, aber gewisse Lautsprecher sind besser im Nahfeld, andere im weiten Feld. So auf jeden Fall hab ich das in meinen Tests bis jetzt festgestellt.
                              Auf jeden Fall danke für Deine Antworten, ich denke jetzt ist wieder Zeit zum Musik hören :-)!

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