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Angekommen? Eine Reise in High Fidelity zur Coax 90.2

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    Angekommen? Eine Reise in High Fidelity zur Coax 90.2

    Das Wetter ist nach wie vor bescheiden hier. Wie schon angedroht, Zeit für ein paar Zeilen zur Coax 90.2, die seit nunmehr 5 Tagen in unserem Hör-/Wohnraum spielt.

    Angetrieben wird sie von Audionet Amp Monos.

    Als Quelle fungiert ein Mini-PC, als Abspiel-Software verwende ich JRiver. Der PC dient, stand-alone, nur zum Musikhören (aber zur Steuerung eingebunden per WLAN). JRiver wird bedient über ein Sony Tablet mit der JRiver eigenen App Gizmo. Verbunden ist der PC über einen USB-SPDIF-Umsetzer mit einem Lindemann 820S, der über einen analogen Lautstärkeregler per Widerstandsnetzwerk verfügt und direkt an den Monos hängt.

    Der Kauf der 90.2 erfolgte ziemlich ungeplant. Ich habe bereits eine Piega, die P5 LTD Mk 2 mit dem kleinen Coax, welche jedoch seit einigen Jahren an der Anlage meiner Tochter spielt. In meinem Hörraum wurde die P5 von einer Isophon Cassiano abgelöst, die nun der Coax 90.2 weichen musste. Wieso? Dazu nachfolgend mehr:

    Gefühlt vor einem Jahrhundert, spielte ich Gitarre in einer Rockband. Vorbilder waren Hendrix, Clapton und andere (für meine beschränkten Fähigkeiten nicht erreichbare) Gitarristen. Als Schüler hatte ich mir meine Traumgitarre, eine Fender Stratocaster, erspart. Gespielt wurde natürlich über eine Röhrencombo, ein Transistor klang (und verzerrte) nicht annähernd so schön.

    Die erste „richtige“ Hifianlage kam folglich auch mit Röhrenverstärker und großen LS (38 cm Bass und Mittel-/Hochtonhorn). Dynamik und Wirkungsgrad ohne Ende (aber mit „kleineren“ Verfärbungen). Das Hören machte damit zwar einige Zeit lang tierisch Spaß; die Teile brachten eine Stratocaster authentisch rüber! .... nicht jedoch eine Violine, deren Gekreische schon mal Ohrenschmerzen verursachen konnte.

    Anfang der 90er wurden deswegen 3-Wege-LS mit 2 kleineren Basschasis und einem Bändchen-Hochtöner angeschafft. Dazu eine Bryston Vor-/End und ein Linn, der dann in den Folgejahren über diverse Updates (Tonarm, ... ) im Zentrum des Hobbys stand. Die Stratocaster war "noch zu erkennen" und die Violinen verursachten keinen Ohrenkrebs mehr.
    Um besser in die Musik einzutauchen, begann ich mit dem Wegziehen von Vorhängen, die irgendwann über falsche Kabel, schlechte Stromversorgung und ich weiß nicht mehr weshalb noch, vor meine LS gekommen waren. Kimber Kabel, TMR Netzfilter und Stromkabel mussten her und es klang zunehmend besser. Ich hatte aber ja auch mindestens einen Stoffballen von 1 Meter Stärke aus dem Weg zwischen mir und meinem LS geräumt.

    Zur Jahrtausendwende musste der Linn einem Wadia weichen; kein Geknistere mehr. Der Wadia wurde direkt mit der Endstufe verbunden. Soweit, so gut.

    Ein paar Jahre lang blieb, beruflich bedingt, eher wenig Zeit für Hifi, aber dann hörte ich eine Piega. Der Detailreichtum des Coax beeindruckte sofort. Aufgrund beengter Platzverhältnisse standen eine C3 LTD oder die P5, zur Wahl. Die P5 wurde es.
    Der Coax war wirklich toll, aber ... der Bassbereich .... da war noch Raum für Verbesserung.

    Mit dem Umzug der Anlage in den Wohnraum wurde erst wieder in Elektronik investiert. Der Lindemann folgte dem Wadia, seit 2008 spielen die Audionet Monos.
    Bedingt dadurch war auch die Kabelage zu erneuern (vorrübergehend musste die gesamte Anlage mit Kabeln auf Baumarktniveau spielen). Da Kabel mittlerweile Komponentenstatus erlangt hatten, sollte richtig aufgerüstet werden. Kimber Select und Wireworld standen zur Auswahl.
    Zunächst das Wireworld Gold Eclipse und ... die Sonne ging nicht auf. Keine weggezogenen Vorhänge ... . Auch der Vergleich mit Kimber brachte nichts und so war das Thema HighEnd-Kabel nach einigen Tagen für mich durch.

    Statt Kabeln kam die Isophon Cassiano. Die konnte nicht nur die Details des kleinen Coax, sondern auch den Grundton einer Stratocaster. Die P5 wanderte ins Kinderzimmer. Die Raumakustik wurde etwas intensiver angegangen. Basotect-Absorber beseitigten ein Flatterecho und die gröbsten Ausreißer im Bass. Super.

    Trotzdem: bei manchen CDs schien der Bassbereich noch etwas dick ...
    Ich hatte die Cassiano mit Keramik-Hochtöner. Was würde der Diamant in meinem Raum mehr können? ...

    Seit Ende letzten Jahres führt ein Händler in der näheren Umgebung neben Piega auch Isophon. Die Gelegenheit zum Test!
    Der Plan: die Cassiano D hören gegen meine C und bei Gefallen updaten. Kostet zwar 5 TEUR, ist jedoch technisch unproblematisch umzusetzen. Aber da gab es ja mittlerweile von Piega noch die 90.2. Großer Coax in kleinerem Gehäuse. Wenn schon Vergleich, dann mit der Piega.

    Vor gut 3 Wochen wurde der Plan umgesetzt:

    Erst einige Stücke über meine Cassiano C gehört, dann umbauen auf die Cassiano D. Hm..., es klingt anders; besser?
    Ja; alle Details sind noch da, trotzdem die Höhen etwas sanfter. Der Bass etwas straffer.
    An was kann’s liegen?
    - Der Diamant.
    - Die D steht auf anderen Spikes.
    - LS-Kabel von Audioquest (nee, ist ja Vodoo).
    [Anmerkung: meine C hatte kein LS-Terminal sondern ab Werk die Innenverkabelung aus dem Boden der Box geführt, direkt mit den Monos verbunden, deswegen war ein anderes LS-Kabel zum Vergleichshören nötig]
    Selbst wenn die klangliche Verbesserung da ist, ist der Unterschied den Aufpreis wert?
    Wahrscheinlich ja. Muss ich aber noch länger hören, aber zuerst die Piega.

    Was tut sich denn hier???

    Das leichte Dröhnen im Bass bei manchen Stücken ist weg (z.B. Adele - Rolling in the deep). Die 90.2 regt die Raummoden weniger an. Weshalb? Eventuell leicht veränderter Standort, eventuell Gehäuse? Ich weiß es nicht. Passt aber bereits ohne weiteres Raumtuning besser zu diesem Hörraum.
    Die Mitten und Höhen: der Coax zeigt noch mehr, ohne zu nerven. Das Nachscheppern des Hihat beim letzten Stück ging bei der Cassiano leicht unter.
    Die Bühne: Gleichstand. Die Cassiano zeigt mehr Tiefe, die Piega eine etwas bessere Breitenstaffelung. Die Cassiano verschwindet akustisch völlig, mit der Piega bin ich etwas näher am Geschehen. Die Akustikgitarre in einem Stück, welche aus Richtung des rechten LS kommt, scheint bei der Cassiano einen halben Meter hinter der Box, der Coax platziert sie direkt an der Box.
    Kleinigkeiten, und die Piega ist noch nicht 100% ausgerichtet. Die Cassiano hat Ihren definierten, optimalen Platz seit 4 Jahren. Die Piegas sollen laut Empfehlung etwas näher zusammen stehen und können, da sie nicht so tief sind, 10 cm weiter nach hinten. Und die Stratocaster? Klingt auch über die Piega.
    Fazit: Das Update auf die D kommt nicht. Die 90.2 bleibt übers Wochenende zum weiteren Hören.

    Cassiano und 90.2 werden in der Presse auf gleichem Niveau beurteilt. Sind sie meiner Meinung nach auch und ich kann die in der Stereoplay zu beiden LS gemachten Aussagen nachvollziehen (was mich wirklich gewundert hat).

    Für mich aber, in meinem Raum: Klarer Vorteil Piega Coax 90.2. Passt einfach besser; klingt detaillierter und farbiger. Gekauft.

    Bin ich angekommen? Beim LS, bei der 90.2 JA. (aber vielleicht gibt's in einigen Jahren ein Nachfolgemodell von Piega, das alles viiiiiiiel besser macht oder der Raum verträgt nach Tuning die 120.2,oder ... )

    p.s. Kabel: Ich hab’s gekauft, das Audioquest (aber nur, weil ich eins brauchte und wg. der Optik)

    Thumbs up. Piega.
    Angehängte Dateien

    #2
    Zitat von MIKE_SD Beitrag anzeigen
    Bedingt dadurch war auch die Kabelage zu erneuern (vorrübergehend musste die gesamte Anlage mit Kabeln auf Baumarktniveau spielen). Da Kabel mittlerweile Komponentenstatus erlangt hatten, sollte richtig aufgerüstet werden. Kimber Select und Wireworld standen zur Auswahl.
    Zunächst das Wireworld Gold Eclipse und ... die Sonne ging nicht auf. Keine weggezogenen Vorhänge ... . Auch der Vergleich mit Kimber brachte nichts und so war das Thema HighEnd-Kabel nach einigen Tagen für mich durch.
    (...)
    Ich hab’s gekauft, das Audioquest (aber nur, weil ich eins brauchte und wg. der Optik)
    Du hast also festgestellt, dass Highend-Kabel (gegenüber dem Baumarktkabel?!) nichts gebracht haben, Dir dann aber Audioquest gekauft - wegen der Optik

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      #3
      Nicht gerade gegenüber einem Baumarktkabel, sondern gegenüber einem Isophon Clearwater (was ähnlich aufgebaut ist wie ein Kimber). Ich muss jedoch einige Dinge betonen:
      1) Ich habe nur gehört Cassiano C mit Clearwater (da fest verdrahtet) und Cassiano D mit Audioquest.
      2) Ich bin kein Kabelgläubiger, rechne die gehörten Unterschiede also voll dem Unterschied der beiden Hochtöner zu und
      3) ich habe mich für die Piega 90.2 entschieden (gegen ein Upgrade der Cassiano). Hätte ich das Upgrade gewählt, hätte ich nicht umbauen lassen auf ein anderes LS-Kabel. Da neuer Lautsprecher, brauchte ich ein neues Kabel und ja, ich kaufe sämtliche Komponenten auch nach Optik. Was nicht gefällt, kommt nicht ins Haus, auch wenn's noch so toll klingt.

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        #4
        Zitat von MIKE_SD Beitrag anzeigen
        ...und ja, ich kaufe sämtliche Komponenten auch nach Optik. Was nicht gefällt, kommt nicht ins Haus, auch wenn's noch so toll klingt.
        genauso ist das bei mir!

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          #5
          Zitat von MIKE_SD Beitrag anzeigen
          Nicht gerade gegenüber einem Baumarktkabel, sondern gegenüber einem Isophon Clearwater (...) Da neuer Lautsprecher, brauchte ich ein neues Kabel und ja, ich kaufe sämtliche Komponenten auch nach Optik. Was nicht gefällt, kommt nicht ins Haus, auch wenn's noch so toll klingt.
          Das geht mir ja durchaus genauso, was die Optik angeht. Insbesondere bei den exponierten Lautsprechern würde man da wohl kaum einen Kompromiss eingehen wollen. Wenn ich aber bisher mit einem Clearwater für € 30-50 pro laufendem Meter gut gefahren bin und ich vielleicht 60-70 cm sichbares Kabel vom Lautsprecher bis zur Wand habe, haue ich dann (OK, ich weiß ja nicht, welches Audioquest Du da gekauft hast) € 2.000-3.000 für ein Kabel heraus, was mir Klanglich subjektiv keine Vorteile bringt - nur der Optik wegen :-?

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            #6
            Der genannte Betrag wäre m. E. in keinem vernünftigen Verhältnis zur 90.2, zumal das teurere Audioquest keinen optischen Vorteil mehr bringt. Habe das Audioquest Castle Rock in 2x 1m zu den Monos. Ist für mich preislich aufgrund der Kürze o.k.

            Gruß, Michael

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              #7
              Zitat von MIKE_SD Beitrag anzeigen
              (...) Audioquest Castle Rock in 2x 1m zu den Monos. Ist für mich preislich aufgrund der Kürze o.k.
              Wie hast Du denn überhaupt verkabelt? Man erkennt ja Audionet auf dem Bild mit den Piegas unten links im Bild auf dem Boden stehend. Wenn Du von 2x1m schreibst, dann wohl nicht über Leerrohre, sondern eine andere Verkabelung in der Wand? Oder hast Du den zweiten Mono beim anderen Lautsprecher stehen und ist das dünne Kabel, was da an der Treppenkante läuft eine Cinchverbindung?!

              Bei nur einem laufenden Meter sind die Kosten natürlich nicht so gewaltig.

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                #8
                Dle Monos stehen jeweils ca. 70 cm neben den 90.2. Mit Biegeradien passt 1m LS-Kabel. Zwischen Lindemann und Monos je ca. 3,80 m XLR. Audionet empfiehlt zwar zw. deren Vor- und Endstufen Cinch, da die Geräte intern nicht symmetrisch sind, der Lindemann ist jedoch vollsymmetrisch aufgebaut. Nachdem sowieso de-symmetriert werden muss, XLR bis zu den Monos.

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