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Blue & Lonesome

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    #16
    Es ist Blues mit Schmackes: historisch korrekt (was einige Kritiker enttäuscht), aber eben eher druckvoll. Eine audiophile Perle ist es sicher nicht, aber die Stones spielen puren Blues: das fand ich mal diskussionswürdig

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      #17
      Zitat von nk Beitrag anzeigen
      Wo bleibt da eine Entwicklung in der Musikproduktion, die zu besseren Ergebnissen führt?
      Also die Fähigkeit zur perfekten Aufnahme ist keine Errungenschaft der Neuzeit, nur Digitaltechnik erhält den Zustand ewig, während an analogen Aufnahmen in irgendeiner Form der Zahn der Zeit nagt.

      Hab gerade eine Klassik-LP mit Aufnahmedatum 1960 (1978 gepresst) auf dem Plattenteller gehabt: da fehlte tonal und dynamisch aber mal rein gar nix

      Es gibt kein Patentrezept für berauschenden Klang: LP's können unfassbar miserabel und dumpf daherkommen, aber auch nach vielen Jahrzehnten noch audiophile Glücksmomente hervorrufen. Im familiären Plattenarchiv sind die Glücksmomente die selteneren Ereignisse ...

      Blue & Lonesome: ich gebe zumindest mal zu bedenken, daß da viel Mundharmonika-Drive und E-Gitarre im Spiel ist, und daß der Spaß vermutlich als Studio-Session aufgenommen wurde und/oder rüberkommen sollte. Das Instrument, daß für mich definitiv nicht gut genug aufgenommen wurde, ist das Schlagzeug. Beim Rest bin ich mir nicht so sicher, ob eine Live-Session der Stones mit Blues wirklich anders und besser klingen würde.

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        #18
        Völlig klar, Instrumentierung, Spielweise, Arrangement, Live-Atmo... alles hat Einfluss auf die Dynamik. Und eine 1:1 Umsetzung in der Dynamik (insbesondere im Klassikbereich) ist auch gar nicht möglich, von daher hat die Tonkonserve (egal ob digital oder analog) immer Dynamikeinschränkungen.

        Auch klar, anhand nackter Diagramme und Zahlen kann auch nicht beurteilt werden, ob die Musiker ihre Instrumente überhaupt spielen können und der Sämger überhaupt singen kann. Auch mit den Verzerrungen ist das manchmal so eine Sache, da ja auch der Instrumentalist gewollte Verzerrungen als Soundelement einsetzen kann (siehe vor allem die Rockgitarristen). Auch irgendwelche tonalen Ausfälle können so nicht bewertet werden.

        Diese Analysetools zeigen nur an, dass zumindest das Basishandwerk der Tonleute stimmt. Insbesondere im Digitalzeitalter natürlich die Übersteuerung, die ja im Digitalbereich theoretisch gar nicht möglich ist. Mal ein Peak in der Übersteuerung ist nicht schön, aber nicht wirklich gefährlich. Aber permanent.... Das ist so, als wenn der Zimmermann selten mal einen Nagel krumm haut oder alle

        Vergleicht man dann auch mehrere Aufnahmen, kann auch ein gewisser Trend beobachtet werden und der ist nun mal eindeutig, dass die Dynamik in den vergangenen Jahren immer weiter reduziert wurde.

        Hier auch mal eine ältere Aufnahme der Stones im Midtempo vom Album "Steel Wheels"
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: stones_alt.jpg Ansichten: 1 Größe: 79,7 KB ID: 37678

        Kein brutaler Limitereinsatz erkennbar, keine digitale Übersteuerung.

        Hier hat ein Blues-Mundharmonika-Solo (rot markiert) einer Livesession mehr Dynamik, als der ganze Titel "I Gotta Go" vom aktuellen Stones Album (siehe #2)
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: image_1526.jpg
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Größe: 88,6 KB
ID: 37679

        Wie erwähnt, NUR die Dynamik ist kein alleiniges Qualitätssiegel. Permanente digitale Übersteuerung ist aber "Pfusch am Bau".

        Hier ein Zitat eines interessanten Artikels auf der Sengpiel-Seite
        Folgen solche Sequenzen häufig aufeinander, ist eine hohe Lästigkeit dieser Übersteuerungen sehr wahrscheinlich. Der Hörer wird schließlich unbewusst zunehmend frustriert und ermüdet. Er mag das Programm so nicht mehr ertragen, selbst wenn er die genaue Ursache nicht benennen kann. Eine Übersteuerung muss im Digitalbereich also um jeden Preis verhindert werden, und sei sie noch so kurz.

        Ganzer Artikel

        Vergleiche die Erläuterung aus dem Artikel zum Thema "Intersample Over" mit einem Ausschnitt aus "Blue & Lonesome"
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 0dbfs.jpg Ansichten: 1 Größe: 109,1 KB ID: 37681


        Noch all den Messwerten und Diagrammen, was sagen die Ohren?
        Also habe ich gestern abend über den M1 gehört. Nach drei Titeln war definitiv "schluss mit lustig" und ich habe "Blue & Lonesome" aus der Datenleitung genommen. Meine Frau meinte nur ganz lapidar "ist das grausam". Nach näherer Überlegung... Ich habe diese CD noch nie am Stück durchgehört. Dass Mick eine tolle Mundharmonika spielt und die Combo den Blues auch glaubhaft spielt, ist mir dann auch egal.


        Zuletzt geändert von nk; 06.02.2017, 08:40.
        Norbert,
        der NUR den eigenen Ohren vertraut

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          #19
          Tschaikowsky ging gestern im Finale nach fast 40 Minuten über die Null, kein Erbarmen: Aufnahme nochmal ... den Ehrgeiz, auch die Störknackser sauber aufzunehmen, hab ich aber nicht. Dass kommerziell sogar übersteuert wird, wusste ich nicht, das wird ja noch mehr Klangbrei erklären ...

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            #20
            Du hast im Prinzip zwei Problembereiche.

            0dbfs-Ketten (Übersteuerung) und
            Dynamikkomprimierung

            Beides muss nicht gleichzeitig auftreten. Du kannst also hochkomprimierte Musik haben, die nicht zwangsläufig übersteuert sein muss. Auf der anderen Seite kann es ein dynamikreicher Titel sein, der nur an einer winzigen Stelle über 0 dB kommt.

            Eine Aufnahme, die mir seit Jahren bei jedem Hörvergleich immer noch alle Haare auf dem Unterarm stramm stehen lässt und die ich auch IMMER bei Kurt im PIEGA-Hörraum "auflege"...
            Vivino Brother feat. Catherine Russel, "Fools Gold"

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: pickel.jpg
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Größe: 89,8 KB
ID: 37684

            Dynamik ohne Ende, eine Wahnsinnsstimme und brillante Musiker. ...und zwei kleine "Spratzer" (rote Pfeile). Die sind nicht schön, vermeidbar, schluderig... aber insgesamt gesehen "unschädlich".



            Relativ wenig Dynamik aber keine Übersteuerung bei Led Zeppelin "BBC-Session"
            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: zeppe.jpg
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ID: 37685

            Trotz "sauberer" Aussteuerung absolut keine HighEnd-Aufnahme zum LS-Vergleich



            Dynamikkomprimierung ist immer zwingend, es kommt aber auf die Dosis an. Aus rein kommerziellen Gründen wurde die Dynamik immer weiter reduziert, um so den Durchschnittspegel anzuheben, damit die Musik lauter empfunden wird. Du findest dazu im i-net jede Menge Berichte, Erklärungen, Artikel und Beispielfilme und -musik mit dem Suchbegriff "loudness war".

            Hier ein ganz kurzer Abriss über die Historie des "loudness war".

            Mit neuen Messungen und Definitionen seitens des Rundfunks und auch lobenswerte Absichten einiger Streamingdienste sollte dem "loudness war" Einhalt geboten werden. Aber die Stones haben davon wahrscheinlich nichts mitbekommen
            Norbert,
            der NUR den eigenen Ohren vertraut

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              #21
              Das Thema Qualität breitet sich aus.

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                #22
                Nimm es mit Humor....


                1)
                Das ist ein gut gemachter Fake - hihi, witzig.

                2)
                Ein Herstellungsfehler, Blödheit trifft auf Unfähigkeit. Behalten und hoffen, dass es als Fehlpressung in 100 Jahren Sammlerwert hat.

                3)
                Die Zeitarbeitsfirma hat nur mäßig qualifiziertes Personal geschickt.

                4)
                Nur schlechte Tonqualität reicht nicht, es muss auch noch ein "optisches Gimmick" her.

                Anmerkung zu 4
                Mit Download passiert sowas nicht
                Norbert,
                der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                  #23
                  Mich als Beatles Fan stört das wenig

                  beim download geht aber 100% Haptik verloren. Und so wird die Scheibe unvergesslich für mich. Schlecht geklebte Labels hab ich einige, aber bei der geht's schon in den letzten Song rein, drum reklamiert.

                  beste Grüße Oliver

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                    #24
                    Und? Klingt die LP auch so gepresst, oder wurde da besser gearbeitet?

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                      #25
                      Zitat von oliversum Beitrag anzeigen
                      beim download geht aber 100% Haptik verloren.

                      Hören oder anfassen .... das ist hier die Frage

                      Norbert,
                      der NUR den eigenen Ohren vertraut

                      Kommentar


                        #26
                        Beides Norbert den optischen Aspekt nicht vergessen und dann ist da auch noch der Geruch

                        Gepresst ist die sehr gut, kann ich echt nix meckern. Die wäre vielleicht sogar spielbar gewesen, das Label war richtig im Vinyl, nur wollt ich da nix riskieren.

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                          #27
                          Vinyl riecht gut, und fühlt sich besser an als ein Tablet? Hmm, sehr spezielle Sichtweise

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                            #28
                            Ob es gut riecht sei mal dahin gestellt aber man assoziiert vieles mit dem Geruch, Wie Panini Sticker auspacken.

                            Und ein Tablet hab ich beim "Vinyl" hören auch oft in der Hand, Die Covers und Innenhüllen/Beigaben einer LP zieh ich dem Aluteil vor.

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                              #29
                              Tablet zum Lautstärke regeln, oder wie kommt's?

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                                #30
                                Nein, verwende auch Sonos und darum liegt ein iPad am Hörplatz parat.

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