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    #16
    Hallo Andre,

    da müssen sich die nullen und einsen geschlagen geben. Anfassqualitäten können die beiden Werte auf HDD nicht vermitteln.

    Aber dafür müssen sie nicht mit Putztüchern abgewischt werden.

    Au weia, hoffentlich habe ich jetzt nicht eine Lawine über die Ursache bei klanglichen Unterschieden auf der HDD ins Rollen gebracht.

    Staubentfernung auf dem NAS nur mit klangoptimierten Putztüchern.....
    Norbert,
    der NUR den eigenen Ohren vertraut

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      #17
      Durch einen simplen Zufall bei der Bearbeitung der Urlaubsbilder mit Musikuntermalung stieß ich auf ein paar Ungereimtheiten bei einigen – nicht allen – Aufnahmen im Hochbitformat. Also alles, was über 16 Bit/44,1 Khz ist.


      Grundsätzlich ist es so, dass mit der „Bitzahl“ die Dynamik erzielt wird. Als Faustregel gilt: pro Bit 6 dB Dynamik. Mit der Samplingrate wird der Bereich des Frequenzbereiches ermöglicht. Hierbei gilt: Die Hälfte der Samplingrate = max möglicher oberer Frequenzbereich. Bei 44,1 KHz Samplingrate demnach bis 22,05 KHz. Die mögliche „Auflösung im Zeitfenster“ – also wie viele „Details“ in der Sekunde – lassen wir jetzt einmal weg.


      Bild 1 und 2 zeigen eine Klassikaufnahme im Format 24/96, das Original lag als wav vor.
      In Bild 1 seht ihr neben der „blauen Linie des Frequenzbandes“ noch eine Vielzahl kleiner roter Punkte, die nichts anderes sind als die Peak-Hold-Anzeige des Frequenzganges. Dort könnt ihr erkennen, dass der Frequenzbereich bis weit über 30 KHz reicht.

      Bild 2 ist eine Spektralanalyse. Senkrecht ist die Frequenz, waagerecht die Zeitachse. Je heller die Fläche, desto lauter ist es. Es ist zu erkennen, dass die leisesten Töne bei weit über 30 KHz sanft ausschwingen. Es sind keine Störsignale erkennbar. Kurzum: perfekt.


      Bild 3 und 4 zeigen eine A Capella-Jazzaufnahme im Format 24/96. Das Original lag als flac vor und wurde dann in wav gewandelt.

      Im Prinzip sehr ähnlich, wie die Klassikaufnahme. Hier vielleicht nicht ganz so gut zu erkennen, dass in der Spektralanalyse (Bild 4) zartes Ausschwingen bis ~40 KHz angezeigt wird (am rechten Bildrand). Der gelbe Pfeil in Bild 4 markiert die 30 KHz-Linie. Auch hier: perfekt


      Bild 5 und 6 ist Vocal-Jazz im Format 24/88. Das Original lag als wma vor und wurde in wav gewandelt.

      In Bild 5 erkennt ihr im Frequenzgang bei irgendwas um 30 KHz einen deutlichen Peak. Dieser Peak war nur dann vorhanden war, wenn ein bestimmtes Instrument spielte. Dann allerdings stand der Peak wie festgenagelt. Auch die Spektralanalyse (Bild 6) zeigt den messerscharf begrenzten Störton (gelbe Pfeile) und das Verschwinden des Störenfriedes zwischen den gelben Markierungen. Genau in der Passage fehlt das Instrument.


      Bild 7 und 8 ist wieder Vocal-Jazz im Format 24/96. Das Original lag als flac vor und wurde in wav gewandelt.

      Der Frequenzgang zeigt, dass bei ungefähr ~24 KHz Schluss ist. Dafür ist ein permanenter Störton bei >33 KHz erkennbar (rote Markierung). Die Spektralanalyse lässt erkennen, dass bei knapp 24 KHz fast die Schere angesetzt wurde. Gleichzeitig ist der Störton als zarter Schleier oberhalb von 30 KHz erkennbar.


      Natürlich bin ich davon ausgegangen, dass irgendein Fehler bei mir vorliegt. Sei es bei der Umwandlung der Formate oder irgendwo anders.

      Wie lässt sich dann aber erklären, dass bei identischen Arbeitsschritten der Umwandlung in der 2 Aufnahme (Bild 3 und 4) alles perfekt ist? Wie lässt sich erklären, dass ein Störsignal gleichzeitig mit einem bestimmten Instrument auftaucht/verschwindet? Und wieso ist der Frequenzgang messerscharf abgeschnitten und ähnelt dem einer CD?

      Da ich an dieser Stelle einen Fehler in meinem Umfeld (PC, Software, Arbeitsschritte) trotzdem nicht ausschließen darf, kann und will ich mir an dieser Stelle noch kein Urteil erlauben. Fragezeichen stehen aber dennoch auf der Stirn, sehr viele sogar. Aber vielleicht lesen die Leute der Regenbogenpresse mit und können einmal forschen.
      Angehängte Dateien
      Norbert,
      der NUR den eigenen Ohren vertraut

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        #18
        Sali Norbert

        der nur seinen Ohren vertraut
        bist das nicht Du?
        Hörst du noch was über 16000 Hz in deinem Alter?
        Nein im Ernst bemerkst du die Störungen oder kannst du sie nur messen.
        Ist ja nicht auszuschliessen das es vom Instrument stammt und nicht mal
        der Ton-Technicker was dafür kann.

        Gruss

        Philipp
        Zuletzt geändert von SPY; 24.01.2010, 07:14.

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          #19
          Zitat von SPY Beitrag anzeigen
          der nur seinen Ohren vertraut
          bist das nicht Du?
          Hörst du noch was über 16000 Khz in deinem Alter?

          Jepp, ich bin's wirklich



          Man liest sehr viel divergierendes über diese Frequenzgrenze. Unter bestimmten Laborbedingungen wurde diese Grenze weit überschritten. Inwieweit dies für das "Musikhören" relevant ist, kann ich dir aber nicht sagen.

          Ich bin auch extra nicht in die Thematik der zeitlichen Auflösung bei Hochbitformaten eingestiegen, da gibt's im Augenblick in der Fachwelt einige hochinteressante Betrachtungen. Exemplarisch hier die Arbeit von Herrn Koschnicke, einem Tonmeister, der auch in der "Professional Audio" darüber schrieb. Er ist dabei aber so ehrlich und räumt noch einige Forschungsarbeit ein. Ganz offensichtlich besteht aber ein Zusammenhang zwischen zeitlicher Auflösung, Frequenzgang, Abtastrate und unserer Empfindung der "richtigen" Wiedergabe.



          Dass das Instrument diesen Störimpuls verursachte GLAUBE ich nicht. Es handelt sich um einen Flügel. Ich VERMUTE, dass irgendwass in der entsprechenden Tonspur passiert ist. Vielleicht liest ja etch mit, der uns unter Umständen zumindest einen Verdacht mitteilen könnte.

          Das Störsignal ist nicht zu hören.



          Interessanter ist die Aufnahme, die bei knapp 24 KHz einfach "zu macht", denn sie wurde auch im Formattest oft gespielt.

          Wir konnten ja nicht bei allen Titeln klar unterscheiden, weil die Unterschiede zum CD-Format oder gar sehr hochwertigen MP3 zum Teil gering waren. Auf die Idee, dass nicht überall Hochbit d'rin ist, wo auch Hochbit draufsteht sind wir natürlich gar nicht gekommen.

          Es handelt sich auch gehörmäßig um eine Aufnahme, bei der man sagen kann "ist sehr gut, aber nun nicht so der Überflieger".

          Daher auch unser Fazit, dass nicht unbedingt das Format allein entscheidet, sondern das, was hinten raus kommt. Somit zeigen unser Fomattest und die 4 Analysen gewisse Parallelen.

          Aber immerhin belegen die zwei anderen Aufnahmen, dass technische Perfektion möglich ist.
          Zuletzt geändert von nk; 23.01.2010, 21:49.
          Norbert,
          der NUR den eigenen Ohren vertraut

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            #20
            Hallo Norbert,

            wird denn auch hier bei allen Aufnahmen die korrekte Datendurchlaufrate
            in Deinem Audioplayer angezeigt, sprich highbit.

            Es bleibt ja nach wie vor schleierhaft, warum highbit wma durch eine Schnittstelle läuft, die nur 16/44,1 KHZ kann.

            Auch nach Deiner jetzigen Feststellung scheint dieses Format in jedem Fall "irgendwie eigenartig" zu sein.

            Diese Begrenzung bei flac>wav ist aber sehr komisch..

            Lars

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              #21
              Hallo Lars,

              die Auflösung wird jeweils korrekt angezeigt.

              Von flac zu wav funzt ja im Musikbeispiel 2 (Bild 3 und 4).

              Musikbeispiel 3 (mit dem Störsignal) lag auch im komprimierten Verfahren vor und wäre ja auch nach der Umwandlung absolut in Ordnung, wäre da nicht dieses unhörbare Störsignal. Deswegen bin ich ja in dem Fall anfangs von einem Fehler bei der Umwandlung ausgegangen. Aber dann wäre es ein durchgehendes Störsignal und würde nicht in Verbindung mit dem Flügel stehen.

              Musikbeispiel 4: Was soll man davon halten?



              Ich habe einmal einen ganz normalen CD-Titel hochgerechnet auf 24/96. Die Spektralanalyse ist im Bildchen. Die gelben Pfeile liegen so in etwa auf der 22 KHz-Linie, also die technische Begrenzung der CD.

              Auch wenn bei der Hochbitaufnahme die obere Grenze ~2 KHz höher liegt, sind Ähnlichkeiten vorhanden.



              Als Demo habe ich einmal in meinen kleinen Handy-Recorder gequatscht. Einfach so, ohne zusätzliches Mikro. Auflösung 24/96 in wav, keine weitere Bearbeitung. Auch hier liegen die Pfeile in der Spektralanalyse so ungefähr bei 22 KHz. Man sieht deutlich, wie die Signale noch bis über 30 KHz ausklingen.


              Zumindest ein technischer Fehler im Bereich Hardware oder Software scheint unwahrscheinlich.
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              Norbert,
              der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                #22
                Zitat von nk Beitrag anzeigen
                Der Frequenzgang zeigt, dass bei ungefähr ~24 KHz Schluss ist. Dafür ist ein permanenter Störton bei >33 KHz erkennbar (rote Markierung). Die Spektralanalyse lässt erkennen, dass bei knapp 24 KHz fast die Schere angesetzt wurde. Gleichzeitig ist der Störton als zarter Schleier oberhalb von 30 KHz erkennbar.
                Hallo Norbert,

                da kann man nur hoffen, dass solche ‚Erscheinungen’ keine Schule machen. Bei dem Mehrpreis der HD-Downloadfiles erwartet man schließlich auch einen entsprechenden Mehrwert.
                Vielleicht kann bei der Interpretation deiner Ergebnisse der von dir bereits zitierte Ralf Koschnicke (Acousence) weiterhelfen. Zumindest ist dies ein interessantes Thema für ihn. Seine HD-Aufnahmen sind angeblich recht gut. Offensichtlich versteht er sein Handwerk.

                Am Rande einer KEF Reference Vorführung, wo u.A. unbehandelte’ Musik von Masterbändern aufgelegt wurde, entwickelte sich ebenfalls eine interessante Diskussion bezüglich Formate und Tonträger. Die Vinylfraktion bemängelte den von dir ebenfalls gezeigte cut bei ca. 20 kHz (red book) und meinte, dass dies auch wahrzunehmen sei (Rauminformation, Bühne...). Erst ab 96/24 klänge die Digitaltechnik ...wie auch immer....

                Die physikalischen Zusammenhänge zwischen Bandbreite und Zeitauflösung sind zwar von Ralf K. schön verständlich beschrieben (und beschäftigen mich ...), doch erst reale Höreindrücke (Tests) könnten die Bedeutung im Gesamtkontext bestimmen. Warten wir ab.

                Es sieht fast so aus, dass das Interesse an hochbit Downloads oder -Tonträger trotz aller Kinderkrankheiten langsam wächst und sich die Spreu irgendwann vom Weizen trennt. Zu hoffen wäre es zumindest. Die Wiedergabetechnik ist ja bereits vorhanden.

                Manfred

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                  #23
                  Hallo Manfred

                  dass die Analogis sofort auf das Thema anspringen war eigentlich klar. Was in den Diskussionen oft nicht erwähnt wird sind die Größenordnungen. Meine bisherigen Spektralanalysen haben als unteren Grenzwert (die schwarze Farbe) -120 dB!

                  Das heißt, um alle "zarten Töne" zu hören, müsste man selbst in einer ruhigen Umgebung mit ~140 dB Abhörpegel arbeiten.

                  Die beiden Bilder unten zeigen die exakt gleiche Sequenz einer 16/44-Aufnahme. Einmal in der Anzeige begrenzt auf -80 dB und dann auf -120 dB. Im -80 dB-Bild siehst du praktisch nur sauberes Ausschwingen. Das würde bedeuten, dass in einer ruhigen Umgebung mit 100 dB gehört werden kann.

                  Betrachtet man jetzt die Dynamik der Analogplatte (im Gesamtsystem auf dem Plattenteller mit Rumpeln und Nadelgeräusch), können schon Zweifel aufkommen, ob die Erklärungen alle so einfach hingenommen werden können. Zumindest was den Frequenzumfang unter Berücksichtigung des Pegels/Dynamik angeht, ist die Begründung, dass Vinyl "besser" klingt eher kritisch zu sehen.

                  Was übrig bleibt ist die "Informationsmenge" in einer Sekunde. Hier muss tatsächlich hinterfragt werden, ob dafür die Auflösung der CD ausreicht.

                  In der Arbeit von Herrn Koschnicke ist ein Diagramm zu finden, wie die zeitlichen Auflösungen der Formate sind. Dort erkennt man, dass 96 KHz de facto mit der Anaologplatte identisch ist. Eine weitere Auflösung scheint also nicht erforderlich zu sein und würde nur Speicherplatz und Rechenarbeit kosten.

                  Sehr ähnlich war es auch im Lavry-Forum zu lesen. Dort wurden Versuche gemacht die zeigten, dass der beste Kompromiss zwischen Höreindruck und technischer Umsetzung/Verfügbarkeit bei 96 KHz liegt.
                  Angehängte Dateien
                  Zuletzt geändert von nk; 24.01.2010, 18:44.
                  Norbert,
                  der NUR den eigenen Ohren vertraut

                  Kommentar


                    #24
                    Wen es interessiert, hier der Versuch mit der Überschreitung der "normalen Hörgrenze".


                    Das Fazit des Versuches:

                    Zitat:

                    Unterschiede, die bei Hörversuchen über Übertragungsketten mit unterschiedlichen oberen Grenzfrequenzen (> 20kHz) durchaus herausgehört werden, lassen sich auf zusätzliche niederfrequente Intermodulationsprodukte u.A. der Lautsprecher zurückführen, die dann auftreten,wenn diese mit höherfrequenten (Nutz-) Signalen angeregt werden.

                    Die hochfrequenten zur Originaldarbietung gehörenden Signale werden unterdessen vom Menschen nicht wahrgenommen!


                    Zitatende

                    Zumindest dieser Versuch zeigt, dass die Diskussion über die Wiedergabe von weit über 20 KHz eher müßig ist.
                    Zuletzt geändert von nk; 24.01.2010, 22:26.
                    Norbert,
                    der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                      #25
                      Ein großartiger Vergleich

                      Von einem Forumsmitglied bekam ich den Hinweis auf eine Diplomarbeit.

                      Die Arbeit ist ca 10 Jahre alt, aber hochinteressant und vor allem voodoofrei.

                      In den vergangenen 10 Jahren ist insbesondere in der Digitaltechnik viel passiert, so dass sich ein heutiger Test vielleicht etwas verschieben könnte.




                      Vielen, vielen Dank für den Hinweis.
                      Zuletzt geändert von nk; 26.01.2010, 19:51.
                      Norbert,
                      der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                        #26
                        Liest man in verschiedenen Sachbüchern oder besonderen Artikeln, scheinen noch längst nicht alle Mysterien in Sachen „Hören mit Digital“ ergründet zu sein. In den letzten Tagen habe ich viel in Fachartikeln und Sachbüchern gelesen und versuche einmal einen kurzen Abriss zu geben. Bitte bedenkt, dass es die Sichtweise des Endverbrauchers ist. In der Studioarbeit gelten andere Spielregeln, da eine höhere Auflösung eine hohe Rechengenauigkeit in den kumulierenden Arbeitsschritten beinhaltet. Und da liest man sehr oft eine Vermischung oder es wird die Schlussfolgerung getroffen, „was für den Tontechniker gut ist, kann für den HighEnder nur besser sein“.


                        Das „Zeitfenster“ der digitalen Tonträger.

                        Das Zeitraster bei einem digitalen Tonträger wird berechnet:
                        Zeitraster = 1/Samplingfrequenz

                        CD 1/44.100 = 0,0000226 Sekunden
                        Hochbit 1/88.200 = 0,0000113 Sekunden
                        Hochbit 1/96.000 = 0,0000104 Sekunden



                        Das Lokalisationsvermögen

                        Die Lektüre gibt an, dass der maximale Laufzeitunterschied von Ohr zu Ohr 0,00063 Sekunden beträgt. Aus dieser Laufzeitdifferenz errechnet das System Ohr-Gehirn die Richtung der Schallentstehung. Der kleinste Laufzeitunterschied, der für eine sichere Lokalisation erforderlich ist, wird in der Lektüre mit 0,00003 Sekunden angegeben. Ein „irgendwas passiert“ wird mit 0,00001 Sekunden angeben. Ganz offensichtlich ist also irgendwo im Bereich dieser Werte eine Grenze.

                        Natürlich würde jetzt der Einwand kommen, dass die Lokalisation auch von der Frequenz, der Reflexion im und am Ohr, Pegelunterschiede und sogar „Trainingszustand“ abhängig ist. Alles richtig und auch wichtig.


                        Aber in dieser Zeitauflösung sehen einige einen Grund, warum die CD schlechter klingen muss, weil die Auflösung nicht mehr ausreicht. Durch „Ausbleiben“ feinster Informationen würden kleinste Rekonstruktionen der Phasenlage ausbleiben.

                        Wie schon erwähnt, sind die Vorgänge die Richtung zu bestimmen deutlich komplexer. Weiterhin lassen sich unabhängig von der Samplingfrequenz beliebig feine Darstellungen der Phasenlage rekonstruieren, da die Phasenlage einer Amplitude wertkontinuierlich ins Zeitraster passt.




                        Impulse

                        Wie lang muss ein Ton/Geräusch sein, damit ihn unser Ohr überhaupt registriert? Wie fein dröselt unser Ohr auf? Es gibt Untersuchungen die belegen, dass Signalstrukturen von 5 Mikrosekunden = 0,000005 Sekunden wahrnehmbar sind.

                        Aber - unser Ohr benötigt ca. 100 ms = 0,1 Sekunde, bis es einen Ton in „voller“ Lautstärke registriert. Bei ~0,2 ms = 0,0002 Sekunden sind es ~-30 dB.

                        Weitere Angaben habe ich nicht gefunden. Wer hierzu vielleicht noch Infos hat, kann sie gerne ergänzen.

                        Weiterhin in dem Zusammenhang ist zu beachten, ob der LS überhaupt in der Lage ist so schnell und vor allem präzise zu arbeiten, um in dem Bereich noch korrekt zu reproduzieren.



                        Frequenzgang

                        Es gibt viel über dieses Thema zu lesen. Im Allgemeinen wird zwischen 20 – 20.000 Hz der Hörumfang angegeben (das Alter lass‘ ich mal weg). Wie ihr aber in den Arbeiten in Beitrag 24 und 25 selbst lesen könnt, scheint es da eine nicht ganz so feste Grenze zu geben. Auf der i-net-Seite eines Vereins für Schwerhörige wurde geschrieben, dass neueste Untersuchungen ergaben, dass Kleinkinder bis 30 KHz hören können. Leider wurde das einfach nur behauptet, ohne das präzise Angaben zur Untersuchung oder eine Quellenangabe erfolgten. Überlassen wir also die Forscher und Spezialisten sich selbst und hoffen auf eindeutige Erklärungen.

                        Im direkten Zusammenhang mit der zeitlichen Auflösung des Digitalsignals steht der darstellbare Frequenzbereich. Nach dem Abtasttheorem von Nyquist und Shannon
                        muss die Abtastung (Samplingrate) mit der doppelten Frequenz der max. Nutzfrequenz erfolgen.
                        Abtastrate = max. Frequenz * 2

                        Schauen wir uns die Spektralanalyse in Beitrag 21 an, als ich in den kleinen Handy-Recorder plapperte. Wir erkennen, dass selbst bei dieser simplen Technik der Frequenzbereich bis über 30 KHz geht. Zwar werden Mikros selten über 20.000 KHz beworben, aber dabei geht’s natürlich um den linearen Bereich. Höhere Frequenzen werden sehr wohl aufgenommen, halt nur nicht so laut. Um diesen Frequenzbereich darstellen zu können, muss also die Abtastfrequenz entsprechend ausgelegt werden.

                        Was passiert aber, wenn die Abtastfrequenz nicht ausreicht? Dann werden die hohen Frequenzen NICHT einfach abgeschnitten, sondern sie verlagern sich in „tiefere Regionen“ und verfälschen das Signal. Da der Nulldurchgang des analogen Signals von der digitalen Auflösung nicht erfasst wird, wird eine falsch – zu tiefe – Frequenz interpretiert. Das sogenannte Aliasing entsteht.

                        Als Beispiel erfolgen Störungen um 12 KHz, deren Ursache im Bereich um 31 KHz liegt. Und das ist hörbar.

                        Der Einwand folgt, dass es Anti-Aliasing-Filter gibt. Richtig. Allerdings sind Filter immer mit anderen Nachteilen behaftet, so dass sich der höhere digitale Aufwand positiv bemerkbar macht. Das geht aber eigentlich schon wieder in Richtung Studioarbeit, denn eigentlich müssten wir Endverbraucher erwarten können, dass keine Störungen im (unbestritten) hörbaren Frequenzbereich vorhanden sind.


                        Die Wortbreite = Bitanzahl
                        Die Betrachtungen rund um die Wortbreite können wir relativ kurz halten, obwohl auch die Bittiefe ihren Anteil an der Gesamtauflösung hat, weil sie ja eine Anzahl an darstellbaren „Lautstärkestufen“ enthält.

                        Aus der Wortbreite ergibt sich im PCM-Signal die Dynamik. Zwar ist die genaue Berechnung möglich, aber als Richtschnur kann gelten:
                        pro Bit = 6 dB Dynamik

                        Demnach würden bereits 20 Bit gleichbedeutend mit 120 dB Dynamik/Rauschabstand sein, was die erforderliche Analogsektion im Wandler und sogar der Amp nicht mehr bewältigen kann. Von der praktischen Möglichkeit im Wohnumfeld ganz zu schweigen. Wenn wir dort 80 dB umsetzen können, benötigen wir schon sehr tolerante Nachbarn. Oftmals wird selbst die Wortbreite der CD nicht ausgenutzt, Stichwort: Headroom. Im Gesamtpaket ist nicht die Wortbreite, sondern die praktische Umsetzung in heimischer Umgebung und sogar der Analogteil die „natürliche Barriere“.



                        Unbedingt zu beachten bei der ganzen Diskussion sind auch die Größenordnungen. Siehe auch weiter oben meine Anmerkung zu den Spektralanalysen und dem dargestellten Pegelbereich. Hier staune ich doch manchmal, wie mir „Analogis“ die eindeutige „Beweislast“ zur Überlegenheit der LP verkaufen wollen. Demnach sind ausgeleierte Mittellöcher (Seitenschlag), Höhenschlag, abgeschliffene Flanken der „Rille“, Rumpeln, Nadelgeräusche, Spurfehlwinkel…. ganz offensichtlich völlig zu vernachlässigende Systemfehler. Und diese Fehler führen zu Tonhöhenschwankungen, Verzerrungen und schränken die Dynamik ein.

                        Denn eins steht fest: Solche Einflüssen machen den digitalen Infos absolut nichts aus. Es ist ihnen egal, wie oft sie abgespielt, kopiert und verschoben werden. Und Alterungsprozesse in der Information gibt’s in dem Sinne auch nicht. Eine 1 hat auch in 30 Jahren noch ihren Wert.


                        Liest man die unten genannten Arbeiten und Artikel, kommt man unweigerlich zum Schluss, dass noch längst nicht alles zum Thema Hören abschließend geklärt ist.


                        Lesetipps:
                        • Die Arbeiten in den Beiträgen #19, #24, #25
                        • Die Audio-Enzyklopädie von Andreas Friesecke
                        • Das Tonstudio-Handbuch von Hubert Henle
                        • Eine Diplomarbeit, die sich in Kapitel 3 viel mit dem räumlichen Hören beschäftigt.
                        • Die Artikelserie „Musikalisch-künstlerische Aspekte der Audioübertragung“ der Professional Audio (Auszüge im Beitrag 19 auf der genannten Homepage)
                        • Ein tolles Interview zum Thema Hochbit, das die Betrachtungen von Herrn Koschnicke etwas relativiert
                        • Eine Arbeit, die sich mit vielen Randgebieten der gesamtem „Hörsensorik“ befasst, bis hin zur Feststellung, dass Pegelunterschiede von 0,25 dB nicht klar erkannt, aber irgendwie registriert werden
                        Norbert,
                        der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                          #27
                          Hier auch noch eine interessante Arbeit über den Nutzen einer Erweiterung der Samplingrate.




                          Man muss einfach zum Urteil kommen, dass die handwerkliche Arbeit der Tonleute wichtiger ist, als eine marktschreierische Anhebung der technischen Spezifikationen.
                          Norbert,
                          der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                            #28
                            Zitat von nk Beitrag anzeigen
                            Hier auch noch eine interessante Arbeit über den Nutzen einer Erweiterung der Samplingrate.
                            ... ein weiterer sehr guter Beitrag zu diesem kontrovers diskutierten Thema !

                            Selbst in US- Foren werden inzwischen ‚hörbare Unterschiede’ (Wiedergabe) zwischen hi-res und des 16/44 Formats angezweifelt.
                            Irgendwie scheint die Logik, dass mehr Bit’s und höhere Samplingfrequenzen automatisch zu besseren hörbaren Ergebnissen führt, hier nicht zutreffend zu sein. Zumindest ist der große messtechnische Unterschied (Dynamik, Auflösung) gehörmäßig nicht zweifelsfrei von Jedermann (Frau) nachvollziehbar. Offensichtlich sind nur bei komplexen Musikpassagen – oder wie im Test beschrieben – bei speziellen Testsignalen Unterschiede überhaupt hörbar....

                            Bei der HD Bildwiedergabe gibt’s diesbezüglich keine Zweifel.

                            Fazit:
                            • Unsere Freude an der Musik ist nicht formatabhängig und die Qualität wird immer noch ganz wesentlich von den Musikern und den Tonmeistern bestimmt
                            • Eine effektivere Optimierung der Wiedergabe findet typischerweise an anderen Orten statt

                            Manfred

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                              #29
                              Hallo Manfred,

                              obwohl es auch im Bildbereich eine Grenze gibt, die schlicht und ergreifend der Mensch vorgibt.

                              2 Beispiele:

                              Keiner von uns kann in 20 Meter Entfernung noch die Millimetereinteilung auf einem Zollstock erkennen. Es würde also nur etwas für Messfetischisten sein, eine noch höhere technische Auflösung zu fordern. Das ist übrgens keine neue Erkenntnis. Bereits lange vor der Digitalfotografie erreichten die Objektive so hohe Auflösungen, dass nur bei Extremvergrößerungen die Unterschiede zu Tage traten.

                              Und unser Auge ist recht träge. Wir kenne alle den Effekt vom Fahrrad. Steht das Rad, können wir jede einzelne Speiche sehen. Dreht das Rad mit einer bestimmten Geschwindigkeit, können wir keine einzelne Speiche mehr erkennen. Am Brückengeländer gibt es beim Vorbeifahren den gleichen Effekt. Ebenso bei einer Stroboskoplampe. 24 Film-Bilder in der Sekunde werden als gleichmäßige Bewegung erkannt.
                              Norbert,
                              der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                                #30
                                Wieder mal etwas zur Formatdiskussion:

                                Professional Audio, Heft 3/2010, Seite 38 und 39, das Interview mit Herrn Pauler von Stockfisch-Records. Hier ein Auszug


                                Zitat

                                Frage der PA:
                                Welche Rolle spielen Sampling-Frequenz und Wortbreite?

                                Herr Pauler:
                                Wir arbeiten eigentlich durch die Bank mit 44,1 KHz und 24 Bit für die PCM-Formate. Dabei sind die 24 Bit entscheidend. Höhere Samplingfrequenzen führen beim späten Downsamplen nur zu Problemen, da die HF-Anteile plötzlich in den hörbaren Bereich gerückt werden. Unserer Meinung nach bringen höhere Samplerraten keine hörbaren Verbesserungen und nur Probleme mit sich. Natürlich machen wir auch reine DSD-Aufnahmen über den Meitner-Wandler…. im 1-Bit-Verfahren. Die klingen auch etwas anders, aber ob sie wirklich besser klingen, ist schwer zu beurteilen. Auch unsere Hörer sind da geteilter Meinung.


                                Frage der PA:
                                Ist denn das Format überhaupt entscheidend?

                                Herr Pauler:
                                Auch wenn die HiFi-Presse das gerne anders darstellt, sind sich viele einig, dass nicht das Format entscheidend ist. Alles was das menschliche Ohr auseinandernehmen und hören kann, ist ohne Weiteres auf einer CD unterzubringen. Das kann ich jederzeit durch einen Hörvergleich beweisen.

                                Zitatende.
                                Norbert,
                                der NUR den eigenen Ohren vertraut

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