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RME ADI

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    RME ADI

    Hab mir mal etwas Neues gegönnt…

    So richtig Handlungsbedarf bestand zwar nicht, aber die Entwicklung im Digitalbereich blieb nicht stehen und so habe ich mir den RME ADI 2/4 Pro SE geholt.

    Den aufmerksamen Forianern ist RME sicherlich schon ein Begriff, ist doch das „alte“ USB-Interface Fireface UC bei der PIEGA mittlerweile ein vielbeschäftigtes „Gerätchen“ bei Vergleichstests und am Messplatz geworden. Bei mir werkelt das kleine Kerlchen seit Jahren völlig unauffällig am Rechner.

    RME ist sowohl in der Software wie auch in der Hardware ein sehr geschätzter Studioausrüster. Der ADI existiert in unterschiedlichen Varianten seit einigen Jahren und die Ursprungsidee des Gerätes war neben der Eigenschaft als USB-Interface auch der Einsatz als Mess-Frontend. Daher war die Konzeption von Anfang an immer auch, dass die Messwerte über jeden Zweifel erhaben sein müssen.

    In der vorliegenden Version handelt es sich um das aktuelle „Spitzenmodell“. Hier ist sogar die Digitalisierung von analogen Schallplatten angedacht (integrierter Vorverstärker für Moving Magnet-Systeme mit anpassbarem RIAA-Modus) und – für mich von besonderem Interesse – das Gerät verfügt über einen Trigger-Ausgang zum Schalten der Endstufen. Neben seiner Funktion als Vorverstärker enthält der ADI gleich noch einen Kopfhörerverstärker mit div. Anpassungsmöglichkeiten. Ungewöhnlich für den „klassischen HiFi-Fan“ ist, dass der ADI zur Höchstform in Kombination mit einem PC aufläuft. Das Gerät kann unfassbar umfangreich an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden, das geht bis hin zum integrierten EQ oder Konfiguration der Ein- und Ausgänge oder der Display-„Gestaltung“. Wie geht das bloß in dieser Gerätegröße mit ein paar kleinen Knöpfchen? Zwar geht das prinzipiell alles über das Gerätemenü und dem kleinen aber feinen Display, aber genial wird es mit der „Remote-Steuerung“ über den PC. Die Einstellungen der PC-Softi werden in Echtzeit ins Gerät übertragen und verbleiben dort. Nach den Einstellungen muss man dann nichts mehr verändern – man kann und darf natürlich jeder Zeit Einstellungen korrigieren.

    Die Remote-Softi kann auch ohne Gerät im Demo-Modus probiert werden, um einen Eindruck zu bekommen, was mit dem Gerätewinzling alles machbar ist. Natürlich ist die Softi nicht zwingend und alles kann ohne Softi in Betrieb genommen werden.

    Dabei hilft auch die Bedienungsanleitung in einem sehr ungewöhnlichen Maße. Selten habe ich eine dermaßen gut strukturierte und vor allem informative Anleitung gelesen. Das geht bis hin in die Geschichte der CD mit zum Teil noch 14 Bit! und De-/Pre-emphasis. Absolut vorbildlich.

    Die Bedienungsanleitung ist zwingend. Denn wie man es von den üblichen HiFi-Geräten kennt, hinstellen - Kabel ran – Einschalten – spielt… so einfach ist dann doch nicht. Man muss sich durch ein paar Einstellungen quälen. Hat man das aber geschafft, gibt es keinen Unterschied in der Bedienung zu den klassischen HiFi-Geräten.

    Auch wenn der kleine Kasten mit seinem Display so ein klein wenig nach Spielkram aussieht (keine Frage, es gibt schönere Geräte)…, seine Gene, seine Entwicklung und die Umsetzung sind hochambitioniert und sehr ernsthaft. Das klingt … „nach nichts“. Da wird nichts beschönigt, gesoundet, „abgerundet“ oder „vollmundig präsentiert“.

    Ich beschränke mich mal eher auf die ganz leisen, zarten Töne - das „Lesen- zwischen-den-Zeilen“ J

    Den Klassiker „Spanish Harlem“ gibt’s in zwei ganz außergewöhnlichen Aufnahmen:

    Willy Deville in der Berliner Columbiahalle mit ihrer besch…. Akustik, einer sparsamen Liveperformance und dieser „verbrauchten“ Stimme
    oder
    Rebecca Pidgeon mit ihrer engelsgleichen Interpretation in superber Tontechnik.

    Das ganze Set, bestehend aus Mini-PC, ADI, Nilai und Coax 611 hält sich komplett aus den Interpretationen raus und überträgt die ganze Stimmung und die unterschiedliche Herangehensweise an die Songs in faszinierender Art und Weise. Nichts deutet darauf hin, dass die Technik der Musik einen eigenen Klang-Charakter mitgibt, nicht einmal unterschwellig.

    Vielleicht knapp 75 dB am Hörplatz, die Blues Company mit „If I Only Could“. Schon bei dem sehr „vernünftigen“ Pegel kommen ganz kurze und harte Kicks in die Bauchgegend. Die Bassläufe vom E-Bass werden blitzsauber von der Basstrommel „getrennt analysiert“. Bei einem DAC schon doppeldeutig: Da ist dieses präzise Taktgefühl, was am Ende dafür sorgt, dass sich der E-Basslauf und das Schlagwerk wieder zu einem Zusammenspiel in höchster Präzision zusammenfügen.

    Eine Regennacht in Georgia auf absoluter Sparflamme. Augen zu und dann steht der Sänger direkt im Zimmer, perfekt positioniert, brummt und grummelt einen an. Gänsehaut pur.

    Das genaue Gegenteil: Die Stones mit ihrem HighRes-Blues-Album. Gruselig, bloß weg damit, im Roadster mit offenem Dach klingt‘s besser.

    Die Kette ist gnadenlos… oder einfach nur ehrlich?

    Ich persönlich bin ein großer Fan von solchen Geräten, die im Wesentlichen „nach nichts“ klingen. Das könnte bei hochauflösenden LS für einige Nutzer manchmal „kalt oder steril“ klingen. Natürlich kenne ich viele Diskussionen, ob solch eine „neutrale“ Ausrichtung etwas für HighEnder ist. Gegenfrage: Ist Sounding mittels Klirr usw. erstrebenswerter?

    Ist der ADI nun besser als mein bisheriger Benchmark? Ganz schwer zu sagen. Allein durch die Umbaupausen und unterschiedlichen Pegel ist ein Vergleich mit großer Vorsicht zu genießen. Tendenziell habe ich den Eindruck, dass der ADI mehr Detailarbeit/höhere Auflösung bei der Wiedergabe der Tansienten bietet. Feine Glöckchen, ausschwingende Saiten oder Hall im Aufnahmeraum scheinen etwas mehr Informationen zu haben. Es könnte auch sein, dass der ADI etwas präziser in der Räumlichkeit agiert. Punktförmig in der Position und lebensecht in der Größenabbildung singt Macy Gray „Annabelle“ in einer alten Kirche. Ich GLAUBE, das bildet der ADI etwas präziser als der Benchmark ab. Aber insgesamt nicht so, dass ich darauf wetten würde. Wie gesagt: Umbaupause, anderer Pegel….

    Wie dem auch sei, das kleine Ding wirkt etwas „ungewöhnlich“ in der klassischen HiFi-Welt, hat’s aber klanglich „faustdick hinter den Ohren“.

    Wird der EQ des ADI eingesetzt, verschiebt sich das klangliche Ergebnis deutlicher. EQ oder pegelabhängige Loudnessfunktion lassen dem Spieltrieb freien Lauf. Kurzer Druck auf die FB und man kann zwischen mit/ohne „Klangbeeinflussung“ und ohne Sitzplatzwechsel am Hörplatz umschalten. Wie es sich gehört… völlig knackfrei.

    Die „Verdrahtung“ der Kette ist eher unspektakulär: ganz normale Stromstrippen, mech. ordentliches USB2-Kabel zwischen PC und DAC, Sommercable Square (kreuzverschaltet) vom DAC/Pre zu den Endstufen, PIEGA Cable1 in Single-Wire zu den 611.

    Der ADI ist wirklich winzig. Zum Größenvergleich liegt eine ganz normale DVD auf dem Gehäusedeckel. Zuerst dachte ich, das Gerätchen wird von den Kabeln nach hinten gezogen, aber der ADI ist – für die Größe – sogar recht schwer und steht absolut sicher.
    Klicke auf die Grafik für eine vergröÃerte Ansicht  Name: ADI_001.jpg Ansichten: 0 GröÃe: 732,2 KB ID: 42378


    Ganz klein oder ganz groß in der Bedienung. Da meine „Musik-Hauptquelle“ der Mini-Rechner ist, kann bei Bedarf über dessen HDMI-Verbindung die PC-Oberfläche mit der ADI-Remote-Softi auf dem großen Bildschirm laufen. Hier nur ein kleiner Teil der ganzen Konfigurationsmöglichkeiten.
    Klicke auf die Grafik für eine vergröÃerte Ansicht  Name: ADI_Monitor.jpg Ansichten: 0 GröÃe: 1,00 MB ID: 42379
    Norbert,
    der NUR den eigenen Ohren vertraut

    #2
    Letztes Weekend hatte ich einen „Arbeitsbesuch“ eines Forum-Mitgliedes, bei dem es u. a. auch darum ging, wie sich der kleine RME im Vergleich schlägt. Als Konkurrent stand ein ebenfalls mit Studiogenen gebauter Pre mit Wandler-Einheit zur Verfügung. Selbstverständlich war beim RME alles auf neutral, keine Tricksereien mit Loudness oder EQ.

    Als mir Andreas im Vorfeld über seine ersten Hörerfahrungen mit dem Konkurrenten berichtete, war ich doch etwas irritiert, vor allem, was die Beschreibung des Bassbereiches anging. Natürlich kam der Verdacht auf, dass unterschiedliche Wandlerchips für Klangunterschiede verantwortlich sein könnten. Andererseits habe ich auch viel gestöbert. Viele Schaltungsspezis berichten, dass sich der AKM- und der ESS-Chip unterscheiden, aber sowohl messtechnisch als auch gehörmäßig soll sich das in homöopathischen Größen abspielen.

    Hmmm…? Sind evtl. Unterschiede also eher im Bereich der Digitalfilter/Analogsektion/Netzteil zu vermuten?

    Wie dem auch sei, der RME-Konkurrent sieht jedenfalls absolut wertig aus, das hat schon was von Schmuckstück. Dazu eine warm glimmernde Anzeigeeinheit, insgesamt kommt dadurch so ein klein wenig Röhrenfeeling rüber (zumindest optisch).

    Unser Check war kein perfekter AB-Vergleich, weil immer eine Umbaupause und ein Lautstärkeunterschied vorhanden war. Trotz alledem war der Unterschied erkennbar. Ich spare mir an der Stelle „besser“ oder „schlechter“, weil ich das NOCH als geschmacksabhängig einstufe – und das ist natürlich sehr subjektiv.

    Die Unterschiede zogen sich wie ein roter Faden durch unseren Hörcheck. Der RME-Gegner erschien im Bass etwas „weicher“. Die extreme Basswelle bei Lizz Wright, „Barley“ wabert etwas länger im Raum, ohne aber tatsächlich tiefer runter zu gehen. Die Wiedergabe einer Frauenstimme war etwas „schmeichelnder“, nicht so „anspringend direkt“. Der RME gab die Baswelle bei Lizz Wright “drahtiger, straffer“ wieder, bei gefühlt gleichem Tiefgang. Aber das ganz große Kino war die Detailarbeit des RME bei den Frauenstimmen. Selbst ganz zarte p- oder b-Laute wurden hochpräzise analysiert. Teilweise war sogar ganz zartes Geschmatze durch den Speichel hörbar. Ein marginaler Impuls wurde deutlich, als die Lippen „aufeinanderschlugen“. Auch feinste Rauminformationen, wie z. B. bei Macy Gray, „Sweet Baby“ (aufgenommen in einer alten Kirche), wurden messerscharf seziert. Dabei war der Pegel immer sehr moderat. Der Konkurrent brachte diese extremen Details zwar auch, benötigte aber dafür immer einen Tick mehr Pegel, weil sonst diese Details nicht so (extrem?) deutlich aufgezeigt wurden.

    Um es mit den blumigen Einstufungen der HighEnder zu umschreiben… Der RME ist neutral und analytisch ohne zu nerven. Der Konkurrent geht in die Richtung vollmundig und rund, ohne etwas „falsch“ zu machen.

    Ich kann und will an der Stelle keine wirkliche Empfehlung geben. Ich weiß, dass mein Geschmack einigen „zu analytisch“ ist. Aber der RME ist im durchgeführten Vergleich für mich die „ehrlichere Haut“. Dass der Konkurrent optisch ein absoluter Hingucker ist, lasse ich mal außer Acht. Für meine Ohren ist die Kombi mit Mini-PC/Foobar, dem sehr neutralen RME und den Nilai-Monos mit der Coax 611 das optimale Set.

    Jetzt kommt natürlich auch ein gewisser „Gefahrenbereich“ ins Spiel, siehe auch unsere Gesprächsrunde über „neutrale Lautsprecher“. Oftmals sind solche analytischen Kombinationen anstrengend, teilweise nervig. Aber weit gefehlt. Selbst nach mehreren Stunden hieß es immer wieder. „Mach mal die Aufnahme“. „Haste die Aufnahme?“ „Komm, eine geht noch….“. Doch, halt… einmal hieß es, „mach schnell aus“. Die Stones liefen insgesamt mit zwei Titeln von ihrem HighRes-Blues-Album weniger als eine Minute. Das ist „der Fluch“ der analytischen Geräte….

    Direkt nach den Stones spielte dann Muddy Waters mit seinem Klassiker „Folk Singer“ von 1963 des legendären Chess-Label. Die Anmerkung „Was ist das denn für geiles Zeugs?“ muss nicht weiter erörtert werden.

    Insgesamt schien sich der ganze Technik-Kram aus dem Geschehen komplett rauszuhalten. Der klangliche Charakter der Musik behielt immer die Oberhand über den klanglichen Charakter der Technik.

    Ein bisschen Irritation kam bei Andreas auf, als er am Ende der Hörsitzung dem „Geheimnis“ auf der Spur war. Sein Blick ging natürlich Richtung Kabel… Tja, da ist nix aufregendes, schon gar kein „Spezial-Zubehör“. Das größte Geheimnis schlummert ganz simpel im „Dreigestirn“: Lautsprecher – Raum – Aufstellung.
    Norbert,
    der NUR den eigenen Ohren vertraut

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      #3
      Moderation
      Weil hier zwei interessante Themenbereiche angeschnitten werden, habe ich diesen Beitrag in diese Gesprächsrunde KOPIERT.
      Hallo zusammen Ich habe seit ca. drei Jahren eine Coax 711. Vorher hatte ich mehr als 15 Jahre Sonus faber amati hommage. Das waren richtig "schön" tönende LS mit durchaus Gänsehautfaktor, aber mit einem irgendwann fast etwas lästig werdenden Weichzeichnereffekt. Wichtig ist mir aber auch die Feinauflösung, das ging

      Norbert
      --------------------------------------------------------





      Hallo Norbert,

      sehr anschaulich und unsere in vielen Aspekten übereinstimmende Wahrnehmung / Auffassung spiegelnde Zusammenfassung des sehr informativen Hörvergleichs.

      An anderer Stelle etwas humoriger vorgetragen, auch hier nochmals ein herzliches Dankeschön für die Wissensvermittlung in Sachen Highres-Zauberei und Dynamik/Klang von Kompressormusik...wenn man den autoradiooptmimierten Klangbrei denn unter highfidelen Gesichtspunkten überhaupt noch als Musik bezeichnen mag.
      Der geneigte Leser mag mir die künstlerische Überhöhung nachsehen.

      Was ist HiFi?
      Wie definiere ich für mich HiFi?

      Während der Heimfahrt sinnierte ich über diese Fragen.
      Ich denke HiFi Ketten sind technisch gesehen grundsätzlich auch eine Kombination von Fehlern.

      Was macht HiFi aus?
      Hier wird es sehr individuell.
      Nicht jede Fehlerkombination stört jeden gleichermaßen stark, oder positiv formuliert... bewegt jeden gleichermaßen emotional.

      Der von Norbert charakterisierte Pre mit DAC kommt in seiner Beschreibung recht gut davon.
      Ich persönlich fände wesentlich mehr Offenheit und Präzision bei gleicher Musikalität erstrebenswert.
      In Sachen Präzision hatte der RME für mich die Nase ganz klar vorn, blieb m. E. jedoch musikalisch etwas zurück.

      Was ist denn nun Musikalität?!
      Und hier wird die Luft offenbar wirklich dünn, denn es scheinen tatsächlich Aspekte mitzuwirken, die auf einer unbewussten und emotionalen Ebene wirken.
      Soll heißen, mangels Messsbarkeit nicht wirklich diskussionsfähig.

      Wie nehmen wir Musik wahr?
      Was erwarte ich von meiner HiFi Kette?

      Ich hatte es Norbert wie folgt geschildert:
      Die Präzision und Offenheit seines RME gepaart mit dem Zauber eines T+A... zum Preis des RME.

      Hat vielleicht jemand einen Tipp?
      Wäre sehr sehr dankbar.

      In einem irrst du Norbert.
      Nein, war ob der Kabel nicht irritiert... "baue" ich doch meine Kabel selbst.

      Das System klang gut so, wie es in deinem Setup war.
      Allerdings eben auch sehr ehrlich.
      ... was sehr wohl die hohe Qualität der vergleichsweise wenigen guten Aufnahmen unterstreicht.

      Gleichwohl finde ich es richtig wissenschaftlich, oder besser gesagt, voodoofrei vorzugehen.
      Ansonsten besteht imho das Risiko nicht korrigierbare Fehler miteinander zu kombinieren.

      Andreas
      Zuletzt geändert von anh; 14.03.2024, 20:49.

      Kommentar


        #4
        Zitat von anh Beitrag anzeigen

        Der von Norbert charakterisierte Pre mit DAC kommt in seiner Beschreibung recht gut davon.
        Ich persönlich fände wesentlich mehr Offenheit und Präzision bei gleicher Musikalität erstrebenswert.
        In Sachen Präzision hatte der RME für mich die Nase ganz klar vorn, blieb m. E. jedoch musikalisch etwas zurück.
        Es ist an der Stelle für den Endverbraucher nahezu unmöglich, zu sagen "das liegt an ...., dass der Wandler xy so klingt." Allein im Bereich der technisch zwingend erforderlichen Digitalfilter gibt es unterschiedliche Ansätze. Wie immer bei einem Filter steht alles in Wechselwirkung. Wird ein präzises Schwingverhalten oder Phasenverhalten präferiert und man nimmt dafür einen Höhenbfall in Kauf - oder umgekehrt? Könnte (???) das Schwingverhalten des Filters ein Erklärungsversuch für das gehörte Bassverhalten sein? Fragen über Fragen und ich habe keine alles erklärende Antwort. Wer da ein bisschen tiefer einsteigen möchte, der kann auch gerne einmal in der RME-Anleitung stöbern, dort werden die verschiedenen Filter in der Arbeitsweise erläutert. Da der RME bei den Filtern umgeschaltet werden kann, ergibt sich ein riesiges Spielfeld, ob überhaupt und wie sich andere Filter auswirken. Und dabei geht's erst einmal "nur" um die Digitalfilter, noch nicht einmal um die klangliche Beeinflussung durch die Analogsektion.

        Auch sieht man deutlich, dass wir beide Unterschiede registrierten, die Gewichtung aber sehr indiviudell ist​. Während ich das noch als geschmacksabhängig einstufte, priorisierte Andreas die "wärmere" Ausrichtung des Kontrahenten höher ein. Das ist natürlich auch ganz individuell: Wenn ich durch Verschiebung der LS mehr klanglichen Einfluss habe, als durch die Elektrik insgesamt, ist es für mich noch im Toleranzbereich. Ich erinnere mich noch an die ganzen Versuche rund um die verschiedenen Digitalformate, als wir bei zwei baugleichen DAC minimalste Pegelunterschiede registrierten, die letztlich für eine Verfälschung bei den Formatversuchen sorgten.
        Norbert,
        der NUR den eigenen Ohren vertraut

        Kommentar


          #5
          Zitat von nk Beitrag anzeigen
          Auch sieht man deutlich, dass wir beide Unterschiede registrierten, die Gewichtung aber sehr indiviudell ist​. Während ich das noch als geschmacksabhängig einstufte, priorisierte Andreas die "wärmere" Ausrichtung des Kontrahenten höher ein.
          Volle Zustimmung.

          In sehr vielen Aspekten inhaltlich übereinstimmend, war meine emotionale Reaktion stärker ausgeprägt...möglicherweise auch, weil ein gewisses Maß an Frustration im Spiel war... war ich doch ansonsten sehr von den Herausforderern des ADI angetan.

          Finde sehr spannend wie zwei audiophil geprägte Musikliebhaber mit ihren, ebenfalls audiophil veranlagten, jedoch gleichzeitig auch recht unterschiedlichen Piegas, Musik erfahren.

          Erfahren... denn was wir wahrnehmen ist ganz offensichtlich mehr, als nur eine Konserve bestmöglich zu hören, weil während des Hörens auch gleichzeitig, quasi als Hintergrundprozess laufend, unser Gehirn simultan mit dem vergleicht, was wir, synaptisch verknüpft, in unserem emotionalen Erinnerungsverstand als Referenz abgespeichert haben oder aber glauben über das musikalische Original zu wissen.

          Wohl dem, dem es gelingt seine ganz persönlichen Vorlieben zu erkennen und seine ganz persönliche Idee von HiFi zu realisieren!

          Wohl dem Hersteller, dem die Quadratur des Kreises gelingt... Charakter und Fehler seiner Hardware so zu gestalten, dass ein Jeder sich den/die für ihn passenden heraussuchen kann.
          Hier bieten RME mit ihren Filtern lobenswerter Weise ein Vielfaches der Möglichkeiten der anderen Testkandidaten.

          Danke Norbert, ein informativer und sehr angenehmer "Arbeitsbesuch" und eine nicht minder inspirierende Nachlese.

          Sobald meine 811 ihren für mich(!) passenden Pre/DAC gefunden haben, würde ich das Ganze gerne wiederholen.
          Denn, wie der 611, wohnt auch der 811 ein "großer Zauber" inne.

          Möge die Nachlese dann wiederum allen Interessierten zum Nutzen gereichen.

          Worüber wir sprachen?

          Wie der RME ADI 2/4, sind auch SPL Director Mk2.0 und SPL Director Mk2.2 respektable Vertreter ihrer Zunft.
          Gleichwohl ein jeder mit seinem unverkennbar eigenem Charakter.

          Für mich Lessons in HiFi Emotion.

          Zuletzt geändert von anh; 14.03.2024, 21:01.

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