Leute, ihr glaubt es nicht. Es ist bereits wieder ein Jahr vergangen. Und auch beim diesjährigen Besuch erfuhr ich wieder diese große Gastfreundschaft und Herzlichkeit der gesamten PIEGA-Mannschaft, für die ich mich bedanken möchte.
Für die Stammleute ist das nichts Neues: Alle Fotos im Rahmen des Besuches entstanden mit Zustimmung der PIEGA und sind natürlich nur grobe Schnappschüsse für einen oberflächlichen Eindruck.
Dies und das
Das war natürlich ein großer Schock, als es Anfang des Jahres hieß, dass der PIEGA-Händler Voice70 aufhört. Wir plauderten über die Ursachen, aber man kann es wohl nicht an einer einzigen Tatsache festmachen. Im Kern waren es die gleichen Gründe, über die ich mich schon häufiger mit der PIEGA-Crew unterhielt und worüber auch hier im Forum schon sehr oft gesprochen wurde. Kurz: Der Markt ist im Umbruch. Das gesamte Musik- und Kaufverhalten einer großen Käuferschicht hat sich stark verändert und HighEnd hat nicht mehr den gleichen Stellenwert wie in früheren Tagen.
Das bleibt natürlich nicht ohne Folgen - für keinen. Auch PIEGA muss Überlegungen anstellen, wie sich der Markt weiterentwickelt. Das kann Auswirkungen auf die Modellpolitik haben oder auch auf die Verkaufskanäle. Denn eines dürfte klar sein: Wer sich nicht anpassen will oder kann, wird es sehr schwer haben. Andererseits sind panische Hauruck-Veränderungen auch nicht zielführend.
In die Kerbe des sich verändernden Marktes schlagen auch die Neuentwicklungen. So richtig Greifbares kann ich aber diesmal nicht mitbringen. Aus ganz persönlicher Sicht der Dinge gibt es sogar eher eine traurige Nachricht. Die Entwicklung der vollaktiven Coax-Modelle wird erst einmal zeitlich nach hinten verschoben, dafür geht es eher in Richtung "kleine, smarte Systeme".
In diesem Zusammenhang war es interessant zu erfahren, wie denn die vollaktiven Premium-Wireless überhaupt im Markt angenommen wurden. Da gibt's seltsame Differenzen. Einige Märkte haben die Wireless-Modelle mit großer Begeisterung angenommen. Andere Märkte sind stark zurückhaltend. Genauso unterschiedlich wie die Märkte reagieren, sind auch die Gründe. Von "zu groß und zu teuer" bis "wir wollen auch Endstufen verkaufen" lauten die Argumente der Skeptiker. "Genau das haben wir gebraucht" oder "so sieht die Zukunft aus" jubeln die Anderen.
Neuheiten
Wie schon erwähnt, muss ich dieses Jahr leider den Kopf schütteln. Was die Verkaufszahlen angeht ist die Premium-Wireless 301 ein Erfolg. Das war auch mit einer der Gründe für die Entscheidung, die Coaxe in der Entwicklung erst einmal nach hinten zu schieben, um eher in Richtung "klein" zu gehen. Dies bedeutet natürlich nicht, dass die Coax-Vollaktiv-Entwicklung komplett vom Tisch ist. Es gilt: aufgeschoben ist nicht aufgehoben und evtl. werden sogar ganz neue technische Umsetzungen angedacht. "Ganz neu" würde dann wirklich ganz neue Wege bedeuten.
Da zumindest der Trend erkennbar ist, dass eher kleinere“ Aktiv-Systeme gut angenommen werden, wird diese Erkenntnis in neuen LS-Entwicklungen berücksichtigt. Ob dies im Rahmen der TMicro-Modelle umgesetzt oder eine komplett neue Baureihe entwickelt wird, ist noch offen. Auch über einen Funk-Wandlautsprecher wird zumindest nachgedacht.
Allerdings sind Grenzen in der Gehäusebaugröße erreicht. Denn die Elektronik lässt sich kaum noch verkleinern, wenn ein Mindestmaß an Qualität und Ausstattung im Pflichtenheft steht. Spulen und Kondensatoren (vor allem in den Schaltnetzteilen) haben mit dem jetzigen Stand der Technik eine Größe erreicht, die kaum noch unterschritten werden kann. Aber auch andere Bauteile in der Elektronik können nicht „zu dicht gepackt“ werden, um gegenseitige Beeinflussungen zu minimieren. Dominik ist in dieser "Verkleinerung-der-Elektronik-Aufgabe" schwer am Planen und Konstruieren und ist deswegen ständig weltweit auf Achse. Daher ist auch bei dieser Baugruppe noch keine Zeitschiene zu benennen.
Dazu kommen ganz banale Geschichten wie die Größe der üblichen Anschlussbuchsen und -stecker. „Die "totale Miniaturisierung" wird also technisch bedingt eine „gewisse Größe“ nicht unterschreiten. Jedenfalls dann nicht, wenn der Klang noch irgendeine Rolle spielen soll. Dabei ist jetzt nicht der Einsatz auf dem Schreibtisch gemeint, sondern tatsächlich der gute Ton für die Wohnraumbeschallung.
Im Bereich der "Denkmodelle" hörten wir dieses Jahr gar nichts, nicht einmal grobe "Rohbaukisten als Ideengeber". Zwar standen einige Holzbauten im "Forschungslabor", diese dienen aber in erster Linie dazu, die Grenzen der Miniaturisierung messtechnisch zu erkunden. Oder: Wie klein kann/darf eine LS-Box trotz DSP werden, bei der man aber trotzdem noch von ordentlicher Musikwiedergabe im Hörraum reden kann.
In der LS-Funktechnik wird neben dem Kleer-Net auch WiSA in zukünftigen Überlegungen eine Rolle spielen. Aber auch dort ist nichts endgültig entschieden. Selbstverständlich plauschten wir auch bei diesem Thema über die Vor- und Nachteile geschlossener Systemwelten gegenüber offenen Standards. Da gilt es dann, ruhig und besonnen abzuwägen, ob man jedem Modetrend hinterherrennt oder die Vor- und Nachteile überlegend in die Waagschale packt.
Die Classic-Baureihe wird in der jetzigen Form ausschleichen. Frei nach dem Motto: Wenn die Bauteile für die Herstellung verbaut sind, war's das.
Die diesjährigen Hörvergleiche
In den verschiedenen Printmedien waren die Tests der Premium-Wireless zu lesen. Aber wo steht die Serie im direkten Vergleich mit den passiven Geschwistern? Deshalb standen die Hörsitzungen unter dem Motto: Passiv vs. Aktiv. Gleichzeitig lauschte ich sehr genau, ob Funkübertragung HiFi-tauglich ist. Außerdem spielte eine "totale Mini-Elektronik", die wahrscheinlich für viele Diskussionen sorgen wird. Im Detail könnt ihr das in den speziellen Berichten lesen.
Im Bereich der eingesetzten Wiedergabekette ist alles bekannt. Vom Notebook läuft das Signal ins RME-Interface, von dort aus zu den einzelnen Verstärkerzügen.
Eingesetzt wurde eine große T&A-Endstufe im Stereobetrieb für die passiven Modelle. Für die gesamten Premium Passiv-Modelle ist diese Endstufe im Preisgefüge mit Sicherheit eher „ungewöhnlich“, auf der anderen Seite sind Fehler in der Verstärkerelektronik ein Fremdwort.
Wie üblich brachte ich meine USB-HDD mit, um die mir bekannte Musik zu hören. Bei der Musikauswahl blieb es ebenfalls beim Gewohnten, vom reinen Spaßfaktor bis zum Top-HighEnd.
Ganz nebenbei entdeckte ich im PIEGA-Hörraum ein feines Set für die Rotations-Datenspeicher (Vinyl und CD). Sehr hochwertig, edel und fein.
Die Hauptakteure waren diesmal die Premium Wireless im Vergleich zu ihren passiven Geschwistern. Im Bild die komplette Wireless-Baureihe (von außen nach innen: 701, 501 301) mit dem PIEGA Connect (das kleine schwarze Kästchen zwischen den LS). Im Vordergrund der Cambridge Netzwerkplayer Edge NQ
Im Detail
Premium-Baureihe: Aktiv vs. Passiv
Ist Wireless HiFI-tauglich?
Mini-Anlage mit Premium-Wireless
Wie geht’s mit den vollaktiven Coax-Modellen VIELLEICHT UND IM UNBESTIMMTEN ZEITRAHMEN weiter?
Für die Stammleute ist das nichts Neues: Alle Fotos im Rahmen des Besuches entstanden mit Zustimmung der PIEGA und sind natürlich nur grobe Schnappschüsse für einen oberflächlichen Eindruck.
Dies und das
Das war natürlich ein großer Schock, als es Anfang des Jahres hieß, dass der PIEGA-Händler Voice70 aufhört. Wir plauderten über die Ursachen, aber man kann es wohl nicht an einer einzigen Tatsache festmachen. Im Kern waren es die gleichen Gründe, über die ich mich schon häufiger mit der PIEGA-Crew unterhielt und worüber auch hier im Forum schon sehr oft gesprochen wurde. Kurz: Der Markt ist im Umbruch. Das gesamte Musik- und Kaufverhalten einer großen Käuferschicht hat sich stark verändert und HighEnd hat nicht mehr den gleichen Stellenwert wie in früheren Tagen.
Das bleibt natürlich nicht ohne Folgen - für keinen. Auch PIEGA muss Überlegungen anstellen, wie sich der Markt weiterentwickelt. Das kann Auswirkungen auf die Modellpolitik haben oder auch auf die Verkaufskanäle. Denn eines dürfte klar sein: Wer sich nicht anpassen will oder kann, wird es sehr schwer haben. Andererseits sind panische Hauruck-Veränderungen auch nicht zielführend.
In die Kerbe des sich verändernden Marktes schlagen auch die Neuentwicklungen. So richtig Greifbares kann ich aber diesmal nicht mitbringen. Aus ganz persönlicher Sicht der Dinge gibt es sogar eher eine traurige Nachricht. Die Entwicklung der vollaktiven Coax-Modelle wird erst einmal zeitlich nach hinten verschoben, dafür geht es eher in Richtung "kleine, smarte Systeme".
In diesem Zusammenhang war es interessant zu erfahren, wie denn die vollaktiven Premium-Wireless überhaupt im Markt angenommen wurden. Da gibt's seltsame Differenzen. Einige Märkte haben die Wireless-Modelle mit großer Begeisterung angenommen. Andere Märkte sind stark zurückhaltend. Genauso unterschiedlich wie die Märkte reagieren, sind auch die Gründe. Von "zu groß und zu teuer" bis "wir wollen auch Endstufen verkaufen" lauten die Argumente der Skeptiker. "Genau das haben wir gebraucht" oder "so sieht die Zukunft aus" jubeln die Anderen.
Neuheiten
Wie schon erwähnt, muss ich dieses Jahr leider den Kopf schütteln. Was die Verkaufszahlen angeht ist die Premium-Wireless 301 ein Erfolg. Das war auch mit einer der Gründe für die Entscheidung, die Coaxe in der Entwicklung erst einmal nach hinten zu schieben, um eher in Richtung "klein" zu gehen. Dies bedeutet natürlich nicht, dass die Coax-Vollaktiv-Entwicklung komplett vom Tisch ist. Es gilt: aufgeschoben ist nicht aufgehoben und evtl. werden sogar ganz neue technische Umsetzungen angedacht. "Ganz neu" würde dann wirklich ganz neue Wege bedeuten.
Da zumindest der Trend erkennbar ist, dass eher kleinere“ Aktiv-Systeme gut angenommen werden, wird diese Erkenntnis in neuen LS-Entwicklungen berücksichtigt. Ob dies im Rahmen der TMicro-Modelle umgesetzt oder eine komplett neue Baureihe entwickelt wird, ist noch offen. Auch über einen Funk-Wandlautsprecher wird zumindest nachgedacht.
Allerdings sind Grenzen in der Gehäusebaugröße erreicht. Denn die Elektronik lässt sich kaum noch verkleinern, wenn ein Mindestmaß an Qualität und Ausstattung im Pflichtenheft steht. Spulen und Kondensatoren (vor allem in den Schaltnetzteilen) haben mit dem jetzigen Stand der Technik eine Größe erreicht, die kaum noch unterschritten werden kann. Aber auch andere Bauteile in der Elektronik können nicht „zu dicht gepackt“ werden, um gegenseitige Beeinflussungen zu minimieren. Dominik ist in dieser "Verkleinerung-der-Elektronik-Aufgabe" schwer am Planen und Konstruieren und ist deswegen ständig weltweit auf Achse. Daher ist auch bei dieser Baugruppe noch keine Zeitschiene zu benennen.
Dazu kommen ganz banale Geschichten wie die Größe der üblichen Anschlussbuchsen und -stecker. „Die "totale Miniaturisierung" wird also technisch bedingt eine „gewisse Größe“ nicht unterschreiten. Jedenfalls dann nicht, wenn der Klang noch irgendeine Rolle spielen soll. Dabei ist jetzt nicht der Einsatz auf dem Schreibtisch gemeint, sondern tatsächlich der gute Ton für die Wohnraumbeschallung.
Im Bereich der "Denkmodelle" hörten wir dieses Jahr gar nichts, nicht einmal grobe "Rohbaukisten als Ideengeber". Zwar standen einige Holzbauten im "Forschungslabor", diese dienen aber in erster Linie dazu, die Grenzen der Miniaturisierung messtechnisch zu erkunden. Oder: Wie klein kann/darf eine LS-Box trotz DSP werden, bei der man aber trotzdem noch von ordentlicher Musikwiedergabe im Hörraum reden kann.
In der LS-Funktechnik wird neben dem Kleer-Net auch WiSA in zukünftigen Überlegungen eine Rolle spielen. Aber auch dort ist nichts endgültig entschieden. Selbstverständlich plauschten wir auch bei diesem Thema über die Vor- und Nachteile geschlossener Systemwelten gegenüber offenen Standards. Da gilt es dann, ruhig und besonnen abzuwägen, ob man jedem Modetrend hinterherrennt oder die Vor- und Nachteile überlegend in die Waagschale packt.
Die Classic-Baureihe wird in der jetzigen Form ausschleichen. Frei nach dem Motto: Wenn die Bauteile für die Herstellung verbaut sind, war's das.
Die diesjährigen Hörvergleiche
In den verschiedenen Printmedien waren die Tests der Premium-Wireless zu lesen. Aber wo steht die Serie im direkten Vergleich mit den passiven Geschwistern? Deshalb standen die Hörsitzungen unter dem Motto: Passiv vs. Aktiv. Gleichzeitig lauschte ich sehr genau, ob Funkübertragung HiFi-tauglich ist. Außerdem spielte eine "totale Mini-Elektronik", die wahrscheinlich für viele Diskussionen sorgen wird. Im Detail könnt ihr das in den speziellen Berichten lesen.
Im Bereich der eingesetzten Wiedergabekette ist alles bekannt. Vom Notebook läuft das Signal ins RME-Interface, von dort aus zu den einzelnen Verstärkerzügen.
Eingesetzt wurde eine große T&A-Endstufe im Stereobetrieb für die passiven Modelle. Für die gesamten Premium Passiv-Modelle ist diese Endstufe im Preisgefüge mit Sicherheit eher „ungewöhnlich“, auf der anderen Seite sind Fehler in der Verstärkerelektronik ein Fremdwort.
Wie üblich brachte ich meine USB-HDD mit, um die mir bekannte Musik zu hören. Bei der Musikauswahl blieb es ebenfalls beim Gewohnten, vom reinen Spaßfaktor bis zum Top-HighEnd.
Ganz nebenbei entdeckte ich im PIEGA-Hörraum ein feines Set für die Rotations-Datenspeicher (Vinyl und CD). Sehr hochwertig, edel und fein.
Die Hauptakteure waren diesmal die Premium Wireless im Vergleich zu ihren passiven Geschwistern. Im Bild die komplette Wireless-Baureihe (von außen nach innen: 701, 501 301) mit dem PIEGA Connect (das kleine schwarze Kästchen zwischen den LS). Im Vordergrund der Cambridge Netzwerkplayer Edge NQ
Im Detail
Premium-Baureihe: Aktiv vs. Passiv
Ist Wireless HiFI-tauglich?
Mini-Anlage mit Premium-Wireless
Wie geht’s mit den vollaktiven Coax-Modellen VIELLEICHT UND IM UNBESTIMMTEN ZEITRAHMEN weiter?
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