Zitat von nk
Beitrag anzeigen
Danke für deine Sichtweise, das macht gewisse Aspekte nachvollziehbarer.
Das die Nachfrage nach den Aktivmodulen bei PIEGA verschwindend klein ist verwundert mich eigentlich nicht, man muss ja regelrecht danach suchen um darauf aufmerksam zu werden, bzw. sind aktuell offenbar gar keine Informationen mehr verfügbar. Zudem stelle ich das Konzept in Frage, vorhandene Passivlautsprecher mit Modulen umzurüsten. Ein Aktivlautsprecher sollte m.E. von Grund auf als solches konzipiert werden, dabei kann die technische Überlegenheit konstruktiv mit berücksichtigt werden, bspw. lastkorrigierende Massnahmen. Letzteres ist ja bei Passivlautsprechern aufgrund der unbekannten (ext. Verstärker) durch den LS-Konstrukteur nicht vorherzusehen, bzw. nicht optimal zu beeinflussen. Bspw. ob man es bei Impedanzschwankungen mit einem stromstabilen Verstärker zu tun hat oder nicht. Schwankt die Ausgangsleistung relativ stark bei sich ändernder Frequenz so wird das hörbar sein. Das kann klanglich gefallen oder nicht. Wenn es gefällt, könnte man meinen, der Verstärker macht etwas besser. Damit wären wir bei der ketzerischen Frage: Gibt es Verstärkerklang wirklich?
Man triff ja auf Meinungen die behaupten, dass Verstärker nicht unterschiedlich klingen und falls doch, der Verstärker technisch was falsch macht. Diese technischen Fehler können in manchen Ohren besser klingen, da man ja ständig auf der Suche nach Klangverbesserungen ist. Derartige Verstärker sind aber den anderen wahrscheinlich nicht überlegen, sondern sie gefallen durch ihre "Eigenheiten" einfach besser. Dagegen ist auch nichts einzuwenden, liegt ja im Auge bzw. Ohr des Betrachters. Gegenüber einem Lautsprecher ist ein Verstärker eigentlich ein dummes Teil, er soll einfach ohne Klangverfälschungen verstärken. Technisch gesehen lösen diese Aufgabe unabhängig der Verstärkertechnik und Preisregionen die meisten verfügbaren Verstärker. Diesem Umstand ist offenbar auch die Tatsache geschuldet, dass bei Blindtests die Verstärker klanglich nicht auseinander zu halten sind, teilweise auch von billig bis sündhaft teuer nicht.
Das will der Musikliebhaber auf seinem Weg zum HiFi-Olymp natürlich gar nicht hören. Im Umkehrschluss würde das bedeuten, das man sich zur Klangverbesserung eigentlich die LS auswechseln sollte und nicht die Elektronik. Denn die verschiedenen LS-Modelle klingen im Gegensatz zur "standardisierten" Elektronik wirklich unterschiedlich, aufgrund unterschiedlicher physikalischer Eigenschaften und Abstrahlverhalten und somit auch unterschiedlich mit dem jeweiligen Raum interagieren. Die Regel "möglichst viel in die LS zu investieren" kommt ja wahrscheinlich nicht von irgendwo her. Soviel zur Theorie :-), trotz halbwegs vorhandenem technischen Hintergrundwissen gelingt es mir in der Praxis auch nicht immer das in meine Entscheidungen einfliessen zu lassen. ;-)
Aber wieder zurück zum eigentlichen Thema:
Ich bin der Meinung dass Aktive den Passiven technisch überlegen sind, deshalb müssen sie aber nicht für jeden besser klingen (siehe dazu den vorangegangenen Hinweis betreffend "technischer Fehler"). Keine Frage, man kann fantastisch klingende Passivlautsprecher bauen, die Frage ist nur, ob der finanzielle Aufwand der betrieben werden muss um die Qualität weiter nach oben zu treiben noch im Verhältnis steht. Viele der Unzulänglichkeiten eines passiven System sind m.E. mit einem aktiven mit digitaler Frequenzweiche (DSP) einfacher zu lösen.
Mich würde mal brennend interessieren, wenn man die Lautsprecherkonstrukteure fragen würde, wenn sie auf keine vorhandenen Gegebenheiten (externe Elektronik) Rücksicht nehmen müssten und sie morgen auf der grünen Wiese neu mit der LS-Konstruktion beginnen könnten, welchen Weg sie einschlagen würden? :-)
Ich bin überzeugt, die "Smartisierung" wird auch bei HiFi-LS über kurz oder lang nicht aufzuhalten sein. Es braucht wie überall mutige Querdenker bei den Herstellern, innovativ zu sein ist immer ein steiniger Weg. Zuerst wird es belächelt, danach bekämpf und zum Schluss akzeptiert. Nur zu wissen/glauben was der Markt will und den eigenen Weitblick bzw. Überzeugung ausser Acht zu lassen ist schon manchen zum Verhängnis geworden, das beste Beispiel hierzu in der Geschichte ist der "Kodak-Effekt".
Gruss
Markus
Kommentar