Class A Vergleich an Piegas?

[manfbenz]

was ich noch immer nicht verstanden habe:
- man hört mit 10 W mit einem Class A Verstärker
- man hört mit 10 W mit einem Class AB Verstärker, dessen Class A Bereich meinetwegen bis 30 W geht
Damit müssten doch beide Verstärker nach dem gleichen Prinzip arbeiten (in diesem 10 Watt Bereich) - woher kommt IN DIESEM BEREICH also dann ein Klangunterschied?
Irgendwie steh ich da auf der Leitung...

Hallo Harald,

lass dich jetzt nicht verrückt machen...

Falls du eine einigermaßen logische Vorgehensweise bevorzugst, so denke mal darüber nach, welche Qualitäten bzw. Anforderungen du hierbei als notwendig bzw. wünschenswert erachtest.
Als kleine Gedankenstütze könnte z.B. dienen:

- Tonalität/Balance -> z.B.: natürliche Wiedergabe von Instrumenten und Stimmen, keine Verfärbung auch bei großen Lautstärken

- Räumliche Abbildung: -> präzise Darstellung der Klangkörper, Klang löst sich von den Boxen

- Dynamik -> schnelle, mächtige Impulsspitzen, Kontrolle über LS, schwarzer Hintergrund, Bsp.: bleibt man bei einem „crescendo“ dabei, oder dreht man lieber leiser...auch stressfreies Hören genannt

- Detailauflösung -> Feintransienten, Ausschwingen von Instrumenten, Sibilanten ohne Zischlaute, konturierte Basswiedergabe

etc.......

Bemerkung:
Bei nicht optimal gegengekoppelten Verstärkern mit kleinem Phasenabstand (also kurz vor dem Schwingen) ist das Ausschwingverhalten länger und die Basswiedergabe schwammiger. (Kann man übrigens leicht hören) Dadurch kann es auch zu –wie hier im Forum schon geschilderten – Unverträglichkeiten mit LS kommen. Die Accu’s setzen auch deshalb auf „phasenverschiebungsarme“ Stromgegenkopplung.

Zu deiner Frage:
Wie diese Woche hier schon mal erwähnt, hat jede Baugruppe (Quelle, Verstärker, LS, Raum ...) eine bestimmte Signatur. Subtil oder „Welten“ – U.schied. Da bewegen wir uns jetzt aber im Bereich subjektiver Hörgewohnheiten.

Ich würde mal sagen, dass ähnlich gut entwickelte und implementierte Verstärker( A, A--AB) im Class A Bereich bei o.g. Leistungen auch ähnliche Qualitäten haben. Vorausgesetzt: gleiche Betriebssicherheit.
Es sei denn, wenn sehr große Dynamikspitzen den reinrassigen Class A in die Sättigung fahren...
Da hätte dann ggf.die Lösung A ---> AB schon Vorteile.

Solltest du primär sehr hohe Leistungen bevorzugen, dann ist es ratsam, bei einem entsprechend potenten Class A Boliden u.U. auch gleich noch an eine geräuschfreie Klimaanlage zu denken.

Vielleicht hilft’s.

Manfred

[Nürnberger]

Manfred, ich danke Dir: jetzt habe ich ein wenig mehr verstanden!
Wie hat Norbert mal geschrieben: der nur seinen eigenen Ohren vertraut - sich daran zu halten dürfte wohl das Beste sein. Siehe auch Deine klanglichen Klassifizierungen!

Und ganz wichtig: nicht verrückt machen lassen!

[nk]

Zu Manfreds Hörtipps würde ich noch ergänzen:

Feindynamik (geht auch in den Bereich der Transientenabbildung)
wie werden feine Differenzen im Anreißen der Gittarrensaiten aufgezeigt,
wie deutlich hört man unterschiedlich kräftig angeschlagene Tasten auf dem Flügel,
wie ausgeprägt sind Stimmenveränderungen, sowohl was den Ausdruck, aber auch evtl. kurzzeitige Abstandsveränderungen zum Mic angeht,
wie präzise ist das Ausschwingen eines Tones (z. B. ausschwingende Saite in einem halligen Raum)?

Hier wird wahrscheinlich klar, warum bei solchen Hörchecks ein Pegelabgleich sehr wichtig wird. Denn wenn eine Kette etwas lauter spielt, kann ich z. B. das Ausschwingen eines Tones wahrscheinlich "länger" und "beser" nachvollziehen.

[Nürnberger]

Hat von Euch schon einmal jemand eine Plinius Endstufe gehört?

http://www.pliniusaudio.com/en/Plinius_Range/Power_Amplifiers

SA Reference und SA-103 können per Fronttaster zwischen Class A und AB Betrieb umgeschaltet werden!!!
Das wäre ja wirklich die eierlegende Wollmilchsau. Und die SA-103 soll wohl eine der meistverkauften Stereo Endstufen der Welt sein...?

Allerdings sind mir Plinius Produkte bei noch keinen Händler aufgefallen...