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Audionet-Testprogramm

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    Audionet-Testprogramm

    Mit dem kostenlosenTool „CARMA“ von Audionet ist es möglich, ein paar Messungen durchzuführen. Die Beurteilungen über den Frequenzgang am Hörplatz, die Abstimmung von Subwoofern, die Abklingzeiten (Nachhall) usw. lassen sich so ganz schnell durchführen.



    Natürlich erfüllt das Programm nicht unbedingt professionelle Ansprüche, das will es auch gar nicht. Für den Hausgebrauch ist es aber eine recht nützliche Hilfe zur Optimierung der Aufstellung oder bei der Raumakustik.

    Die Softi ist Freeware, also kostenlos. Dazu gibt es Messtöne, um sich evtl. eine Mess-CD zu brennen und eine deutschsprachige Anleitung. Die Installation ist simpel, läuft auch unter Vista 64 Bit. Das gepackte Verzeichnis wird irgendwo entpackt, das war’s. Keine aufwändige Installation. Es läuft sogar vom USB-Stick.

    Nach dem Start des Programms müssen nur wenige Einstellungen erfolgen. Ob zum Beispiel die Messtöne von einem externen Signalgeber (CD-Player) kommen oder ob der interne Signalgenerator verwendet wird. Welche Art von Signal (Stereo, Subwoofer, Surround usw.) und evtl. Pfadangaben der gespeicherten Messignale. Kommen die Messtöne vom internen Tongenerator, benötigt man die CD nicht.

    Bei der Verwendung der internen Messtöne des Programms muss eine Voll-Duplex-Soundkarte vorhanden sein. Das heißt Kartenausgang und –eingang müssen GLEICHZEITIG betrieben werden können. Denn während die Messsignale gesendet werden, müssen sie vom Mikro aufgezeichnet werden. Voll-Duplex-Karten sind zum Glück die meisten Soundkarten, auch preisgünstigere.


    Das Hauptproblem für die meisten wird das Mikro sein. Hier sollte es sich schon um ein Messmikrofon handeln. Diese Messmikrofone sind aber grundsätzlich Kondensatormics, die eine externe Stromversorgung benötigen, eine sogenannte Phantomspannung. Und genau an dieser externen Stromversorgung wird’s bei vielen scheitern. Die üblichen einfach-Soundkarten oder gar die Soundchips auf dem Mainboard haben so eine Spannungsversorgung nicht.

    Im Prinzip würde ein dynamisches Mikro auch funktionieren, die benötigen die Versorgungsspannung nicht. Aber – und jetzt kommt der große Knackpunkt – jedes Mikrofon hat seinen eigenen Charakter im Frequenzgang. Es sind also Abweichungen vorhanden, zum Teil sogar recht deutlich. Das Audionet-Programm bietet zwar die Möglichkeit für jedes Mikrofon eine Korrekturkurve zu erstellen, die dann bei der Messung berücksichtigt wird, dazu wird aber eine Referenz benötigt. Die abgedruckten Frequenzgangkurven auf der Verpackung des Mikros sind nicht unbedingt für diese Korrekturkurve geeignet.

    Im Programm ist leider nur eine Korrekturkurve vorhanden und zwar für das Behringer ECM8000. Zum Glück ein häufig vorkommendes und auch günstiges Mikro. Aber natürlich auch ein Kondensatortyp, mit Phantomspannung.

    Wenn nicht vorhanden wird also ein Mikrofonverstärker mit Phantomspannung benötigt. Simple Modelle fangen so bei 40 Euro an. Achtet darauf, dass Pre und Mic auch elektrisch zusammen passen. Dann kommt wahrscheinlich das nächste Problem: Die Dinger haben meistens nur xlr-Ausgänge, Soundkarten haben in der Regel Klinke oder Cinch.

    Ich nutze für den Mic-Anschluss ein Kleinstmischpult, was ich aber auch noch für andere Zwecke benötige. Damit ist praktisch alles möglich, Pegelanpassung, unterschiedlichste Steckernormen, Simulierung von Höhen- und Bassregler….Das Mess-Mic kann natürlich nicht nur für Messtöne verwendet werden, so könnte man natürlich auch seine Videofilme im Nachgang vertonen usw.

    Wenn das größte logistische Problem – das Mikrofon – gelöst ist, kann’s mit dem Messen losgehen. Mikrofon auf den Hörplatz (kleines Fotostativ), Signalverbindung PC<->Anlage, kurz den Modus auswählen (Stereo, Surround usw), einpegeln. Die eigentliche Messung und Darstellung am Bildschirm dauert nur Sekunden.

    Diese Schritte sind aber in der Anleitung gut und bebildert beschrieben.


    Im Endprodukt hat man dann mehrere Messergebnisse, die grafisch den Frequenzgang für die einzelnen Kanäle anzeigen. Die Messdurchgänge können abgespeichert und später mit anderen Kurven verglichen werden. Man kann auf die Art und Weise die Einflüsse durch einen Sitzplatzwechsel ganz simpel simulieren. Einfach das Mic umstellen. Es müssen also keine Möbel gerückt werden, um festzustellen, was im Bass durch die Raummoden bei einem Sitzplatzwechsel passiert. Zumindest was den Frequenzgang angeht hat man so ein ganz gut funktionierendes Tool.

    Das Wasserfalldiagramm zeigt an, wie schnell Töne im Raum abklingen. Eine grafische Darstellung zeigt die Nachhallzeiten im Raum bei den verschiedenen Frequenzen an. Allerdings ist kein brauchbares Gitternetz vorhanden, was das Lesen der Werte etwas schwierig macht. Ein kleines Lineal auf den Monitor gehalten hilft aber weiter

    Für die Messung ist ein etwas höherer Pegel erforderlich, so knapp an die 90 dB, damit die leisen „Nachhalltöne“ nicht im Hintergrundgeräusch der Wohnung untergehen. Probiert es aber trotzdem erst einmal, ob auch mit niedrigen Pegeln ein brauchbares Messergebnis herauskommt. Für die Messung wird ein Sinus-Sweep genutzt, der 20 – 20.000 Hz in ein paar Sekunden durchgeht. Im Prinzip ist das nicht gefährlich, außer der Pegel ist viel zu hoch und der LS zu klein. Durch die 20 Hz können Bassreflex-LS weit unterhalb ihrer Resonanzfrequenz betrieben werden, was prinzipbedingt „Luftpumpe“ bedeutet. In dem Bereich werden enorme Membranhübe erzielt, die die mechanische Überlastung bedeuten können. Der Frequenzbereich des Sinus-Sweep lässt sich aber auch anpassen, so dass man für kleine Regalboxen im Bassbereich auch abschneiden kann und auch sollte.

    Der Bereich zwischen „geht noch“ und „zuviel“ im Bassbereich ist ganz schmal. Hier habe ich einer kleinen JBL viel zu viel zugemutet, so dass es den Tieftöner zerrissen hat. War übrigens mindestens die 30. Messung, so dass sich ein gewisser „Schlendrian“ einschlich.

    Die Bildchen zeigen den grundsätzlichen Technik-Aufbau und die Form der Darstellung im Programm. Bitte bedenkt, dass sich der Aufbau je nach Mikrofontyp unterscheiden kann. Wundert euch nicht, die Messergebnisse wurden mit verschiedenen Setups erzielt und dienen wirklich nur zur Verdeutlichung.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von nk; 01.05.2009, 21:32.
    Norbert,
    der NUR den eigenen Ohren vertraut

    #2
    wenn es funktioniert, dann ist das ein geniales Tool!
    Der Händler hat bei mir das letzte Mal drei Stunden gebraucht, weil irgendwo ein kleiner Fehler lag, weshalb die Messergebnisse völlig daneben waren.

    Werde wohl selber nochmal in Ruhe drangehen!

    Mein altes C LTD Mehrkanalsystem wurde damals damit perfekt eingemessen - es geht also!

    Ciao, Harald

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