Am letzten Tag des „Juni-Besuches 2023“ ging’s in die „Niederungen des Programms“, was aber nicht weniger Spaß bereitete, als die „Dickschiffe“ zu hören. Aus ganz persönlichen Gründen wollte ich natürlich die Premium 701 Wireless Gen2 hören. Leider war kein Vorgängermodell mehr da, so dass als „bekannte Vergleichsgröße“ die passive Premium 701 ihre Membranen hinhalten musste.
Alle Vergleiche liefen im pegelangepassten A/B-Vergleich über Notebook und RME-Interface. Gehört wurde ausschließlich in „vernünftiger“ Lautstärke, nicht selten sogar recht leise. Schnell wurde deutlich, dass die aktive Variante mit ihrer Chassis-Armada im geschlossenen Gehäuse der passiven Variante überlegen war. Sowohl im Tiefgang als auch bei der Präzision und in der Linearität waren die aktiven ihrer passiven Verwandtschaft überlegen. Gut, das waren auch die Premium Wireless der ersten Generation, allerdings ist in Sachen Präzision die Gen2 auch hier überlegen. Die Gen2 erinnerte mich an meinen privaten Versuch im heimischen Wohnzimmer mit der Premium 701 Wireless in Kombination mit dem Sub-Medium. Meine eigene Kombi legte im Tiefbass an Präzision und Impulsgenauigkeit durch den Subwoofer zu. Ungefähr in diese Richtung geht’s auch mit der aktuellen Gen2. Oder einfach: Was die alte aktive 701 mit Sub-Medium kann, macht die Gen2 ohne Sub. Das ist schon toll, was dieser noch zierliche Stand-LS im Bass abliefert.
Ich persönlich fand aber besonders auffällig, dass der Mittenbereich ordentlich zulegte und das im positiven Sinne. Während man der alten passiven und alten aktiven 701 durchaus eine gewisse Zurückhaltung nachsagen darf, spielt die Gen2 sehr neutral auf. Dadurch steigt die Durchhörbarkeit von Stimmen an und Schlagzeuge kommen mit mehr „drive“. Das ist aber kein Sounding, es ist einfach besser als bei der Vorgängerin.
Wie die aufmerksamen Forianer wissen, ist der LDR (Hochtöner) passiv angekoppelt. Er hat also keine eigene Endstufe und bekommt seine Energie vom Mitteltöner-Amp mitgeliefert. Dominik verriet mir, dass das gar nicht so einfach war, die beiden Welten zu verbinden, aber das Ergebnis ist fehlerlos. Wichtig in dem Zusammenhang ist der bruchlose Übergang zw. Mittel- und Hochton, was für ein homogenes, in sich geschlossenes Klangbild entscheidend ist. Diese Hürde ist ohne Abstriche gemeistert worden. Es gibt nicht den kleinsten akustischen Hinweis darauf, dass unterschiedliche Chassis-Prinzipien oder „Antriebsformen“ im Hoch-/Mittenbereich werkeln. Das ist ein nahtloser Übergang zwischen den Welten.
Im Arbeitsbereich des LDR gab’s eigentlich nichts zu verbessern. Der große LDR erzeugt immer ein fein ziseliertes und niemals nerviges Klanggeschehen. Hier über qualitative Unterschiede bei den Generationen zu diskutieren, ist müßig.
Die passive Pemium 701 (mit den 2 Tieftönern) neben der aktuellen Premium Wireless 701 Gen2
Baureihenübergreifend auf dem Prüfstand: Premium 501 Wireless Gen2 vs Ace 50 Wireless
Irgendwie kam dann der Bruch in der Vorgehensweise und weil ich die aktive Ace 50 noch nie hörte, entstand die Idee, die beiden im Vergleich zu hören. OK, das drängt sich auf, weil beide optisch fast gleich groß sind.
Da ich sie noch nie hörte, genoss ich die aktive Ace 50 erst einmal etwas länger als Solistin. „Alter Schwede“, ist das ein toller Speaker. Was aus dieser kleinen Röhre an Bass kommt, ist mehr als erstaunlich. Dabei ist das kein sinnbefreites Soundgeballer wie aus manchen „Boomboxen“, sondern schon eine sehr ernsthafte und sachliche Basswiedergabe mit viel Tiefgang und Übersicht. Dazu gesellt sich eine nichts verbergende Mitteltonwiedergabe und fein dosierte Hochtonzeichnung. Noch vor wenigen Jahren wäre ihr ein Platz im HighEnd-Bereich nicht verwehrt worden. Wobei HighEnd sowieso ein etwas schwer definierbarer Begriff ist. Die kleinste PIEGA-Standsäule hat mir jedenfalls unglaublich viel Spaß bereitet und das „Mal-kurz-Reinhören“ dauerte sehr lange.
Im direkten Vergleich zur Premium 501 Wireless Gen2 gab es erst einmal (positives) Staunen über den Bassbereich der Ace. Die beiden lagen nicht weit auseinander und je nach Musikmaterial kann ich nicht einmal sicher sagen, ob’s überhaupt signifikante Unterschiede gibt.
Im Mittelbereich war die 501 dann doch anders „aufgestellt“ und sie ist nicht ganz so vordergründig wie die Ace. Die 501 ist hier mehr zur größeren Neutralität verpflichtet. Das waren insgesamt kleine, aber hörbare Differenzen.
Nicht nur der Mittenbereich klang bei der 501 ehrlicher, auch in den allerhöchsten Tönen gab es Unterschiede. Der LDR in der Premium zeigte sein großes Können, indem er geschmeidig und fein strukturiert das metallische Ausklingen eines Beckens zeichnete. Grundsätzlich kann das auch der AMT-Hochtöner, aber nicht ganz so geschmeidig.
Im Ergebnis: Schlagzeug mit kleineren Toms. Über die 501 kam prägnanter, dass ein Holzstick auf ein straff gespanntes Fell aufschlägt. Die Ace übertrieb ein wenig und es hörte sich an, als ob ein Blechstick auf eine kleinere Tomtom traf. Insgesamt waren die Toms etwas „heller“, ohne aber mehr Licht ins Dunkel zu bringen. Das ist ganz schwer zu beschreiben. Auch elektrische Gitarren oder Klavieranschläge kamen im direkten Vergleich zu vorlaut über die Ace. Ich lasse absichtlich Attribute wie „deutlich“ oder „wesentlich“ weg, weil es zwar hörbar, aber evtl. auch geschmack- oder sogar musikabhängig ist.
Dana Fuchs mit „Ready to Rise“. Mit Sicherheit keine HighEnd-Aufnahme im klassischen Verständnis, aber eine irre Rockstimme mit winselnder Gitarre. Das war wie für die Ace 50 gemacht, hier wurde der raue Rock zelebriert. Die 501 war zwar „richtiger“ im HighEnd-Sinne, hat aber den „Rock-Geist“ nicht mit so viel Spaß transportiert. Hier zeigt sich wieder, dass die Musik auch viel von Gefühlen geleitet wird. Und das ist auch gut so.
Fazit: Reduziert auf HighEnd ist die aktive 501 die „ernsthaftere“ Wahl. Die klanglichen Unterschiede zur aktiven Ace 50 sind da, aber nicht zwingend entscheidend. Im Gesamtpaket punktet die aktive Ace mit ihrer Anschluss-Vielfalt und der enormen Flexibilität.
Unter‘m Strich wird eine Entscheidung zwischen den beiden nicht einfach.
Und jetzt die Hiobs-Botschaft für die Interessierten. Es fehlt die Premim 301 Wireless Gen2 in meinen Hörchecks. 2,5 Tage intensives Hören, auf-/abbauen, die Labormuster der Schaltverstärker, Rogers Infos zu Entwicklungen… irgendwann sind die Ohren zu, die Festplatte im Kopf voll, der Magen leer.
Am letzten halben Tag des „Juni-Besuches“ wurde auch noch geplaudert, da blieb die 301 einfach auf der Strecke. Somit ist das gegenüber der 301 keine Missachtung oder sie ist nicht „anhörbar“. Sie blieb einfach aus Zeit- und meinen eigenen Konditionsgründen ungehört.
Links die Ace 50 Wireless mit ihrem AMT-Hochtöner und runder Standplatte, rechts die Premium 501 Wireless Gen2 mit dem LDR (Hochtöner)
Alle Vergleiche liefen im pegelangepassten A/B-Vergleich über Notebook und RME-Interface. Gehört wurde ausschließlich in „vernünftiger“ Lautstärke, nicht selten sogar recht leise. Schnell wurde deutlich, dass die aktive Variante mit ihrer Chassis-Armada im geschlossenen Gehäuse der passiven Variante überlegen war. Sowohl im Tiefgang als auch bei der Präzision und in der Linearität waren die aktiven ihrer passiven Verwandtschaft überlegen. Gut, das waren auch die Premium Wireless der ersten Generation, allerdings ist in Sachen Präzision die Gen2 auch hier überlegen. Die Gen2 erinnerte mich an meinen privaten Versuch im heimischen Wohnzimmer mit der Premium 701 Wireless in Kombination mit dem Sub-Medium. Meine eigene Kombi legte im Tiefbass an Präzision und Impulsgenauigkeit durch den Subwoofer zu. Ungefähr in diese Richtung geht’s auch mit der aktuellen Gen2. Oder einfach: Was die alte aktive 701 mit Sub-Medium kann, macht die Gen2 ohne Sub. Das ist schon toll, was dieser noch zierliche Stand-LS im Bass abliefert.
Ich persönlich fand aber besonders auffällig, dass der Mittenbereich ordentlich zulegte und das im positiven Sinne. Während man der alten passiven und alten aktiven 701 durchaus eine gewisse Zurückhaltung nachsagen darf, spielt die Gen2 sehr neutral auf. Dadurch steigt die Durchhörbarkeit von Stimmen an und Schlagzeuge kommen mit mehr „drive“. Das ist aber kein Sounding, es ist einfach besser als bei der Vorgängerin.
Wie die aufmerksamen Forianer wissen, ist der LDR (Hochtöner) passiv angekoppelt. Er hat also keine eigene Endstufe und bekommt seine Energie vom Mitteltöner-Amp mitgeliefert. Dominik verriet mir, dass das gar nicht so einfach war, die beiden Welten zu verbinden, aber das Ergebnis ist fehlerlos. Wichtig in dem Zusammenhang ist der bruchlose Übergang zw. Mittel- und Hochton, was für ein homogenes, in sich geschlossenes Klangbild entscheidend ist. Diese Hürde ist ohne Abstriche gemeistert worden. Es gibt nicht den kleinsten akustischen Hinweis darauf, dass unterschiedliche Chassis-Prinzipien oder „Antriebsformen“ im Hoch-/Mittenbereich werkeln. Das ist ein nahtloser Übergang zwischen den Welten.
Im Arbeitsbereich des LDR gab’s eigentlich nichts zu verbessern. Der große LDR erzeugt immer ein fein ziseliertes und niemals nerviges Klanggeschehen. Hier über qualitative Unterschiede bei den Generationen zu diskutieren, ist müßig.
Die passive Pemium 701 (mit den 2 Tieftönern) neben der aktuellen Premium Wireless 701 Gen2
Baureihenübergreifend auf dem Prüfstand: Premium 501 Wireless Gen2 vs Ace 50 Wireless
Irgendwie kam dann der Bruch in der Vorgehensweise und weil ich die aktive Ace 50 noch nie hörte, entstand die Idee, die beiden im Vergleich zu hören. OK, das drängt sich auf, weil beide optisch fast gleich groß sind.
Da ich sie noch nie hörte, genoss ich die aktive Ace 50 erst einmal etwas länger als Solistin. „Alter Schwede“, ist das ein toller Speaker. Was aus dieser kleinen Röhre an Bass kommt, ist mehr als erstaunlich. Dabei ist das kein sinnbefreites Soundgeballer wie aus manchen „Boomboxen“, sondern schon eine sehr ernsthafte und sachliche Basswiedergabe mit viel Tiefgang und Übersicht. Dazu gesellt sich eine nichts verbergende Mitteltonwiedergabe und fein dosierte Hochtonzeichnung. Noch vor wenigen Jahren wäre ihr ein Platz im HighEnd-Bereich nicht verwehrt worden. Wobei HighEnd sowieso ein etwas schwer definierbarer Begriff ist. Die kleinste PIEGA-Standsäule hat mir jedenfalls unglaublich viel Spaß bereitet und das „Mal-kurz-Reinhören“ dauerte sehr lange.
Im direkten Vergleich zur Premium 501 Wireless Gen2 gab es erst einmal (positives) Staunen über den Bassbereich der Ace. Die beiden lagen nicht weit auseinander und je nach Musikmaterial kann ich nicht einmal sicher sagen, ob’s überhaupt signifikante Unterschiede gibt.
Im Mittelbereich war die 501 dann doch anders „aufgestellt“ und sie ist nicht ganz so vordergründig wie die Ace. Die 501 ist hier mehr zur größeren Neutralität verpflichtet. Das waren insgesamt kleine, aber hörbare Differenzen.
Nicht nur der Mittenbereich klang bei der 501 ehrlicher, auch in den allerhöchsten Tönen gab es Unterschiede. Der LDR in der Premium zeigte sein großes Können, indem er geschmeidig und fein strukturiert das metallische Ausklingen eines Beckens zeichnete. Grundsätzlich kann das auch der AMT-Hochtöner, aber nicht ganz so geschmeidig.
Im Ergebnis: Schlagzeug mit kleineren Toms. Über die 501 kam prägnanter, dass ein Holzstick auf ein straff gespanntes Fell aufschlägt. Die Ace übertrieb ein wenig und es hörte sich an, als ob ein Blechstick auf eine kleinere Tomtom traf. Insgesamt waren die Toms etwas „heller“, ohne aber mehr Licht ins Dunkel zu bringen. Das ist ganz schwer zu beschreiben. Auch elektrische Gitarren oder Klavieranschläge kamen im direkten Vergleich zu vorlaut über die Ace. Ich lasse absichtlich Attribute wie „deutlich“ oder „wesentlich“ weg, weil es zwar hörbar, aber evtl. auch geschmack- oder sogar musikabhängig ist.
Dana Fuchs mit „Ready to Rise“. Mit Sicherheit keine HighEnd-Aufnahme im klassischen Verständnis, aber eine irre Rockstimme mit winselnder Gitarre. Das war wie für die Ace 50 gemacht, hier wurde der raue Rock zelebriert. Die 501 war zwar „richtiger“ im HighEnd-Sinne, hat aber den „Rock-Geist“ nicht mit so viel Spaß transportiert. Hier zeigt sich wieder, dass die Musik auch viel von Gefühlen geleitet wird. Und das ist auch gut so.
Fazit: Reduziert auf HighEnd ist die aktive 501 die „ernsthaftere“ Wahl. Die klanglichen Unterschiede zur aktiven Ace 50 sind da, aber nicht zwingend entscheidend. Im Gesamtpaket punktet die aktive Ace mit ihrer Anschluss-Vielfalt und der enormen Flexibilität.
Unter‘m Strich wird eine Entscheidung zwischen den beiden nicht einfach.
Und jetzt die Hiobs-Botschaft für die Interessierten. Es fehlt die Premim 301 Wireless Gen2 in meinen Hörchecks. 2,5 Tage intensives Hören, auf-/abbauen, die Labormuster der Schaltverstärker, Rogers Infos zu Entwicklungen… irgendwann sind die Ohren zu, die Festplatte im Kopf voll, der Magen leer.
Am letzten halben Tag des „Juni-Besuches“ wurde auch noch geplaudert, da blieb die 301 einfach auf der Strecke. Somit ist das gegenüber der 301 keine Missachtung oder sie ist nicht „anhörbar“. Sie blieb einfach aus Zeit- und meinen eigenen Konditionsgründen ungehört.
Links die Ace 50 Wireless mit ihrem AMT-Hochtöner und runder Standplatte, rechts die Premium 501 Wireless Gen2 mit dem LDR (Hochtöner)