Obwohl natürlich viele wissen möchten, wie „stark“ denn die eingebauten Verstärker sind, so müssen wir die Frage an sich in Frage stellen
Es wäre sehr einfach zu sagen, „der Tieftöner wird mit 70 Watt befeuert, der Hochtöner mit 30 Watt“. Aber was sagt uns das? Kann der LS denn nun laut oder nicht? Daher sagen uns diese Werte eigentlich nichts, denn im Gegensatz zum Passiv-LS wird beim Vollaktiv-LS nicht der Wirkungsgrad (oder Kennschalldruck) des Gesamtsystems angegeben.
Natürlich haben die einzelnen Chassis in einer LS-Box ebenfalls einen Wirkungsgrad. Aber gerade im Falle PIEGA haben die Folien einen sehr hohen Wirkungsgrad und daher können sie mit sehr wenig Leistung sehr laut spielen. Es wäre also weder eine sinnvolle Angabe, noch wäre die Leistungsangabe mit anderen Aktiv-LS in irgendeiner Weise vergleichbar. Schon gar nicht ist es eine Aussage, die Rückschlüsse auf die Klangqualität zulässt, wenn man angibt, wie viel Leistung der Verstärker für den Hochtöner liefern könnte.
Die Leistung der Verstärkereinheit wird durch das Schaltnetzteil reglementiert - im Falle der kleinen 301 also ~100 Watt. Dabei nimmt sich die Verstärkerelektronik das, „was sie braucht“, die Mechanik der LS-Chassis kommt eher in den Grenzbereich als die Elektronik. Der Hochtöner benötigt nur einen ganz kleinen Bruchteil der Leistung.
So blöde das klingt, selbst das zuführende Stromkabel setzt Grenzen. Für alle Modelle und die weltweiten Märkte wird das „Eurostecker-Kabel“ verwendet. Wie jedes Stromkabel unterliegt dieses Kabel Spezifikationen und diese begrenzen den Einsatz auf 2,5 Amp. Grob gerechnet kann also dieses Kabel mit 230 Volt x 2,5 Amp = 575 Watt belastet werden. Das wäre gleichzeitig die maximale Leistungsaufnahme des Verstärkers. Die Ausgangsleistung wäre durch die Verluste geringer. Also sagen wir mal rund 500 Watt und das wäre schon eine mehr als ausreichende Leistung.
Jetzt werden aber die Boxen weltweit in identischen Ausführungen gebaut und da es Märkte mit 110 Volt gibt, ergibt sich wieder eine andere Rechnung: 110 Volt x 2,5 Amp = 275 Watt ist die Grenze für das Kabel. Daraus resultiert dann wieder die Leistungsaufnahme des Verstärkers und seine Ausgangsleistung. Nicht grundlos liegt die Leistungsgrenze bei der 701 deshalb bei ~200 Watt.
Aber, wie schon erläutert, eine Aussage über das klangliche Ergebnis ist das nicht.
Wäre es nicht viel besser, wenn wir mit der Gewissheit lebten, dass die eingebauten Verstärker in der Lage sind, den LS bis an seine mechanische Grenze zu treiben? Also ähnlich wie früher bei Rolls-Royce, die alle Fragen nach der Leistung beantworteten: „immer ausreichend“.
Ab und zu geben einige Hersteller von Vollaktiv-Systemen tatsächlich auch den Max-Pegel an. Dort liest man z. B. „Max-Pegel: 98 dB“. Das ist schon mal nicht schlecht, aber leider auch nicht vergleichbar.
Wie der Max-Pegel ermittelt wird und welche Grenzwerte dabei in den Verzerrungen toleriert werden, ist nämlich nicht normiert.
Fangfrage - was ist besser:
105 dB bei 1000 Hz und 1 % Klirr
oder
95 dB bei 50 Hz und 10 % Klirr
Antwort auf die Fangfrage: Es kann sogar sein, dass es der gleiche Lautsprecher ist. Da der Klirrfaktor keine „gerade Linie“ ist, die gleichmäßig über den gesamten Frequenzbereich verläuft, hat man bei dieser Messmethode nur den Messwert an einem ganz bestimmten Punkt.
Um solche Werte vergleichen zu können, müssen die Parameter der Messdatenermittlung bekannt sein und - ganz wichtig – diese Werte lassen sich nicht ohne weiteres mit anderen Herstellern vergleichen, weil eben nicht alle Hersteller die gleiche Messmethode anwenden.
Und eigentlich benötigen wir noch zwei sehr wichtige Angaben: der Hörabstand und wie hoch ist die erforderliche Eingangsspannung.
Aus allen Parametern ergibt sich eine Angabe, die UNGEFÄHR so aussehen könnte.
0,775 Volt Eingangsspannung in
1 Meter Entfernung zwischen
300 – 1500 Hz bei 3 % Klirr ergeben
98 dB Pegel.
Erschwerend ist, dass das Klirr-Maß nicht einfach zu deuten ist. So ist es von großer Bedeutung, ob der Klirr im Tiefbass oder im höheren Bereich festgelegt wird. Aber, wie hören sich bei 100 Hz 3 % oder 5 % Klirr an – sind sie überhaupt im Tiefbass gehörmäßig zu unterscheiden?
Weiterhin spielen in der modernen DSP-Zeit auch die Faktoren eine sehr große Rolle, die den Bass bei immer höheren Pegeln zurückregeln, um den Membranhub zu begrenzen und somit höhere Pegel ermöglichen (siehe hier). Auch diese Regelcharakteristik müsste eigentlich bei der Beurteilung des Max-Pegels berücksichtigt werden, da sie Einfluss auf die „Basstiefe“ hat.
Insgesamt gesehen sind daher Leistungsangaben der eingebauten Verstärker bei gut konzipierten Vollaktiv-LS nicht besonders aussagekräftig, weil ich eben nicht erkennen kann, „was hinten raus kommt“. Fasst man alles zusammen, ist auch die Angabe des Max-Pegels nicht wirklich aussagekräftig.
Bei den etablierten und namhaften Herstellern kann bei Aktiv-LS also eine gewisse „Rolls-Royce-Philosophie“ angenommen werden: „Die Leistung reicht immer aus“.
Es wäre sehr einfach zu sagen, „der Tieftöner wird mit 70 Watt befeuert, der Hochtöner mit 30 Watt“. Aber was sagt uns das? Kann der LS denn nun laut oder nicht? Daher sagen uns diese Werte eigentlich nichts, denn im Gegensatz zum Passiv-LS wird beim Vollaktiv-LS nicht der Wirkungsgrad (oder Kennschalldruck) des Gesamtsystems angegeben.
Natürlich haben die einzelnen Chassis in einer LS-Box ebenfalls einen Wirkungsgrad. Aber gerade im Falle PIEGA haben die Folien einen sehr hohen Wirkungsgrad und daher können sie mit sehr wenig Leistung sehr laut spielen. Es wäre also weder eine sinnvolle Angabe, noch wäre die Leistungsangabe mit anderen Aktiv-LS in irgendeiner Weise vergleichbar. Schon gar nicht ist es eine Aussage, die Rückschlüsse auf die Klangqualität zulässt, wenn man angibt, wie viel Leistung der Verstärker für den Hochtöner liefern könnte.
Die Leistung der Verstärkereinheit wird durch das Schaltnetzteil reglementiert - im Falle der kleinen 301 also ~100 Watt. Dabei nimmt sich die Verstärkerelektronik das, „was sie braucht“, die Mechanik der LS-Chassis kommt eher in den Grenzbereich als die Elektronik. Der Hochtöner benötigt nur einen ganz kleinen Bruchteil der Leistung.
So blöde das klingt, selbst das zuführende Stromkabel setzt Grenzen. Für alle Modelle und die weltweiten Märkte wird das „Eurostecker-Kabel“ verwendet. Wie jedes Stromkabel unterliegt dieses Kabel Spezifikationen und diese begrenzen den Einsatz auf 2,5 Amp. Grob gerechnet kann also dieses Kabel mit 230 Volt x 2,5 Amp = 575 Watt belastet werden. Das wäre gleichzeitig die maximale Leistungsaufnahme des Verstärkers. Die Ausgangsleistung wäre durch die Verluste geringer. Also sagen wir mal rund 500 Watt und das wäre schon eine mehr als ausreichende Leistung.
Jetzt werden aber die Boxen weltweit in identischen Ausführungen gebaut und da es Märkte mit 110 Volt gibt, ergibt sich wieder eine andere Rechnung: 110 Volt x 2,5 Amp = 275 Watt ist die Grenze für das Kabel. Daraus resultiert dann wieder die Leistungsaufnahme des Verstärkers und seine Ausgangsleistung. Nicht grundlos liegt die Leistungsgrenze bei der 701 deshalb bei ~200 Watt.
Aber, wie schon erläutert, eine Aussage über das klangliche Ergebnis ist das nicht.
Wäre es nicht viel besser, wenn wir mit der Gewissheit lebten, dass die eingebauten Verstärker in der Lage sind, den LS bis an seine mechanische Grenze zu treiben? Also ähnlich wie früher bei Rolls-Royce, die alle Fragen nach der Leistung beantworteten: „immer ausreichend“.
Ab und zu geben einige Hersteller von Vollaktiv-Systemen tatsächlich auch den Max-Pegel an. Dort liest man z. B. „Max-Pegel: 98 dB“. Das ist schon mal nicht schlecht, aber leider auch nicht vergleichbar.
Wie der Max-Pegel ermittelt wird und welche Grenzwerte dabei in den Verzerrungen toleriert werden, ist nämlich nicht normiert.
Fangfrage - was ist besser:
105 dB bei 1000 Hz und 1 % Klirr
oder
95 dB bei 50 Hz und 10 % Klirr
Antwort auf die Fangfrage: Es kann sogar sein, dass es der gleiche Lautsprecher ist. Da der Klirrfaktor keine „gerade Linie“ ist, die gleichmäßig über den gesamten Frequenzbereich verläuft, hat man bei dieser Messmethode nur den Messwert an einem ganz bestimmten Punkt.
Um solche Werte vergleichen zu können, müssen die Parameter der Messdatenermittlung bekannt sein und - ganz wichtig – diese Werte lassen sich nicht ohne weiteres mit anderen Herstellern vergleichen, weil eben nicht alle Hersteller die gleiche Messmethode anwenden.
Und eigentlich benötigen wir noch zwei sehr wichtige Angaben: der Hörabstand und wie hoch ist die erforderliche Eingangsspannung.
Aus allen Parametern ergibt sich eine Angabe, die UNGEFÄHR so aussehen könnte.
0,775 Volt Eingangsspannung in
1 Meter Entfernung zwischen
300 – 1500 Hz bei 3 % Klirr ergeben
98 dB Pegel.
Erschwerend ist, dass das Klirr-Maß nicht einfach zu deuten ist. So ist es von großer Bedeutung, ob der Klirr im Tiefbass oder im höheren Bereich festgelegt wird. Aber, wie hören sich bei 100 Hz 3 % oder 5 % Klirr an – sind sie überhaupt im Tiefbass gehörmäßig zu unterscheiden?
Weiterhin spielen in der modernen DSP-Zeit auch die Faktoren eine sehr große Rolle, die den Bass bei immer höheren Pegeln zurückregeln, um den Membranhub zu begrenzen und somit höhere Pegel ermöglichen (siehe hier). Auch diese Regelcharakteristik müsste eigentlich bei der Beurteilung des Max-Pegels berücksichtigt werden, da sie Einfluss auf die „Basstiefe“ hat.
Insgesamt gesehen sind daher Leistungsangaben der eingebauten Verstärker bei gut konzipierten Vollaktiv-LS nicht besonders aussagekräftig, weil ich eben nicht erkennen kann, „was hinten raus kommt“. Fasst man alles zusammen, ist auch die Angabe des Max-Pegels nicht wirklich aussagekräftig.
Bei den etablierten und namhaften Herstellern kann bei Aktiv-LS also eine gewisse „Rolls-Royce-Philosophie“ angenommen werden: „Die Leistung reicht immer aus“.
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