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Entwicklungsansätze aktive Coax-Baureihe

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    #31
    Zitat von Silentmac Beitrag anzeigen
    Kommt ja vielleicht genau richtig zu meinem Neubau zum Jahreswechsel.
    Mach' mir jetzt keine Angst... Jahreswechsel...

    Ich hoffe, dass es zwei Wochen vorher passiert - "für unterm Baum"
    Norbert,
    der NUR den eigenen Ohren vertraut

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      #32
      Obwohl die vollaktiven Coaxe in der Priorisierung etwas nach hinten rutschten, bohrte ich natürlich nach, wie es mit ihnen weitergehen könnte.

      Dabei kamen die grundsätzlichen Überlegungen einer Aktivierung ins Spiel. Bei „kleineren“ Systemen ist DSP durchaus sinnvoll, um die physikalischen Rahmenbedingungen im Zusammenspiel Bass-Chassis/Gehäusevorgaben etwas zu verschieben. Das ist ja im Forum schon an anderen Stellen erläutert worden. Bei „größeren“ Systemen bringen diese „Grenzverschiebungen“ aber nicht mehr ganz so viel, da hier systembedingt die Grenzen sowieso schon deutlich verschoben sind (Tiefgang und Pegel). Hier wird also die Frage und Erprobung wichtig werden, wie und ob sich theoretische Vor- und Nachteile (z. B. digitale Artefakte) bemerkbar machen. Eines ist klar, eine aktive Coax bedeutet HighEnd an der Grenze des Machbaren,– da will PIEGA keine Kompromisse eingehen.

      PIEGA bleibt sich treu und sieht es als wesentlich besser an, Fehler an der Basis zu minimieren, als im Nachgang Fehler zu korrigieren. Ob diese Fehlerkorrektur (im weitesten Sinne) am LS durch Frequenzgangbeeinflussung (DSP) oder durch irgendwelche Sensorik an den Chassis erfolgt, spielt keine Rolle. Es ist und bleibt eine Korrektur vorhandener „Unzulänglichkeiten“ mit diversen Ursachen.

      Aaaaaaber.....…

      Es gibt einen neuen Gedankenansatz, der allerdings völlig neue Chassis erfordert. Jedes LS-Chassis erzeugt mit jedem Millimeter Membranhub nichtlineare Verzerrungen. Die entstehen durch die mechanischen Kräfte (z. B. Rückstellkräfte durch die Sicke) oder aber durch wechselnde Induktivitäten durch die Bewegung der Spule. Kurz, alle Bauteile, die sich am Chassis bewegen, beinhalten eine mehr oder weniger ausgeprägte nichtlineare Verzerrung. Wenn es jetzt gelänge, diese Nichtlinearitäten massiv zu reduzieren, würden sämtliche negativ beeinflussenden Parameter stark reduziert.

      Es wird an der Stelle keine Sensorik verbaut, wie man sie bisher kennt. Das Grundprinzip bei bisherigen Regelungen ist, dass das Eingangssignal analysiert wird und danach das Signal vom Chassis. Die Abweichungen werden dann berechnet und kompensiert. Der Fehler tritt also auf, wird analysiert und dann wird gegengesteuert.

      Der neue Denkansatz geht dahin, dass mit einer besonderen Sensorik in Kombination mit einem ganz speziellen Verstärker diese verfälschenden Einflüsse erst gar nicht auftreten. Es wird nichts im Nachgang korrigiert. Das alles funktioniert aber nur mit speziellen Chassis, einer speziellen Sensorik und den speziellen Amps. Die drei Komponenten bilden somit eine zusammengehörige Einheit. Die Einheit Sensorik - Chassis - Amp bedeutet folgerichtig, dass jedes Chassis einen eigenen Amp aufweist.

      Noch sind die Bauteile nicht in Horgen. Keiner bei der PIEGA weiß, ob und wie es funktioniert und noch ist nicht klar, wie das beste Arbeitsumfeld für dieses Chassis aussieht (BR, geschlossen, Gehäusevolumen usw.). Auch ist bisher unklar, ob es sich in kleinere Systeme applizieren lässt. Daher muss das erst einmal als Grundlagenexperiment mit ungewissem Ausgang angesehen werden.

      Gleichzeitig stellt das vollaktivierte Coax-Chassis ein Dauerproblem dar. Leistungsstarke Digital-Amps und der extrem hohe Wirkungsgrad des Coax-Strahlers ergeben beinahe zwangsläufig ein Rauschen. Ein Denkansatz ist, dass der Coax seine passive Weiche behält und ein kleiner (aber guter) Digitalverstärker vorgeschaltet wird. Bisher konnte auch noch kein Vorteil eines vollaktiv angesteuerten Coax-Chassis gegenüber einem passiven Coax-Chassis verifiziert werden. Daher ist PIEGA offen für solche Lösungen, die eher ergebnis- und zielorientiert sind. Vollaktiv-Dogmen sollten nicht über allem stehen.

      Auch wenn die vollaktiven Coaxe zeitlich nach hinten geschoben wurden, es wird weiter "gebastelt".

      Und bevor die Frage kommt ... Zeitschienen sind überhaupt noch nicht absehbar und PIEGA setzt sich nicht selbst unter Zeitdruck.


      Zum Besuch 2019
      Zuletzt geändert von nk; 11.09.2019, 18:20. Grund: Ein paar Formatierungsfehler zwischen Winword und Forensofti beseitigt
      Norbert,
      der NUR den eigenen Ohren vertraut

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        #33
        Das scheint mir seltsam. Ein guter Digitalverstärker rauscht doch viel weniger. z.B Devialet. Das mit dem Regelsystem erinnert an Abacus...
        etch siehts oft von der anderen seite!

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          #34
          Hi etch,

          JEDER Verstärker rauscht. Das Maß wird durch den Rauschspannungsabstand oder Fremdspannungsabstand angegeben, die Maßeinheit ist dB. Eigentlich entsteht Rauschen immer, wenn nur schon ein Strom fließt und es wird oft auch als thermisches (Widerstands)rauschen bezeichnet. Allein die Bewegung der freien Elektronen in einem Kabel erzeugt Rauschen.

          Im Grundsatz gilt bei Amps, dass dieses Rauschen immer "schlimmer" wird, je größer das Verhältnis zwischen Eingang und Ausgang ist.

          Und da kommt der Wirkungsgrad des LS oder eines LS-Chassis ins Spiel. Vielleicht haben es einige ja schon einmal erlebt, dass ein sehr starker Amp mit einem extrem wirkungsgradstarken Hornlautsprecher verbunden wird. Auch dann kann man sehr oft ein Rauschen beobachten.

          Dass ein Devialet an einer PIEGA nicht rauscht, ist nichts ungeöhnliches. Das gilt aber für die allermeisten guten Amps. Das liegt schlicht und ergreifend daran, das im "Normalfall" das Signal durch die Frequenzweiche geht und der Coax dort "leiser" gemacht wird. Das Grundrauschen ist somit nicht mehr wahrnehmbar. Dass der Coax lesier gemacht werden muss, liegt an seinem enormen Kennschalldruck (Wirkungsgrad) von <100 dB. Er muss runtergeregelt werden, da er sonst einfach nicht mit den verbauten Tieftönern spielen kann.

          Im Signalfluss hast du also
          das "verrauschte Amp-Signal" -> die dämpfende FW -> Coax-Chassis

          Ganz anders ist es im aktiven Speaker. Dort hast du
          Frequenzweiche -> "verrauschter Amp" -> Coax-Chassis

          Das Problem könnte ganz einfach mit einem 20 Cent-Artikel vom Tisch sein. Es müsste einfach nur ein Widerstand eingelötet werden.
          Der Widerstand steigt = das Coax-Chassis wird leiser = kein Rauschen wahrnehmbar.

          Aber das ist eine Lösung, die von Kurt, Daniel und Dominik NICHT sehr hoch geschätzt wird. Dann kann man auch den Weg einschlagen Amp -> Weiche -> Chassis.

          Vielleicht kann man ja einen kleinen Amp bauen oder finden, der bedingt durch geringe Leistung prinzipiell weniger rauscht.

          Ende offen.













          Zuletzt geändert von nk; 11.09.2019, 17:59.
          Norbert,
          der NUR den eigenen Ohren vertraut

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            #35
            Ja das macht Sinn. Ein solcher Amp bräuchte keinen grossen Verstärkunfsfaktor und würde weniger rauschen. Eine bekannte Designchallenge bei Kopfhörerverstärkern die hochempfindliche In-Ear Monitore antreiben sollen. Wurde alles schon gelöst und sollte kein grosses Problem darstellen...

            Zuletzt geändert von etch; 22.12.2022, 14:52.
            etch siehts oft von der anderen seite!

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              #36
              Die Zeit raste weg und es gab Geschehnisse, die das Projekt „Aktive Coax“ immer weiter nach hinten schoben. Ihr wisst alle, was in den letzten zwei, drei Jahren auf der Weltbühne alles passiert ist und somit war auch PIEGA von diesen ganzen Verzögerungen betroffen. Das hatte im Endergebnis großen Einfluss auf die Prioritätenliste.

              Hier im Thema wurde eine „neuartige Regelung“ erwähnt, die im Versuch war. Worum ging’s dabei? Jede Membran verfügt über eine bestimmte Masse. Prinzipbedingt sind die Membranen von Tieftönern im Vergleich zu Hochtönern „Schwergewichte“. Diese Masse muss beschleunigt und auch wieder abgebremst werden. Da aber Masse auch immer eine gewisse Trägheit besitzt, folgt sie dem Einschwingsignal nicht 1 : 1 und kommt leicht „verzögert hinterher“. Umgekehrt schwingt sie „etwas nach“, wenn das Signal „abfällt“. Weiterhin sorgen Sicke und Zentrierspinne mit ihren Rückstellkräften für eine negative Beeinflussung, weil diese Bauteile die Membran (z. B. beim Beschleunigen) wieder „zurückziehen möchten“.

              Der Ansatz war ein Beschleunigungssensor auf der Membran, der über einen eigenen Verstärker verfügt und je nach negativer oder positiver Beschleunigung die Membran über den Verstärker zusätzlich antreibt bzw. abbremst. Es ging somit immer um eine Einheit bestehend aus Chassis, Sensor und Verstärker. Was die Sensoren dabei leisten mussten, war absolut faszinierend. Nicht nur im Bereich der „Schnelligkeit“ waren die Dinger extrem. Kurt schickte mir mal ein kleines Video zu. Dort kippte die PIEGA-Crew eine 711 langsam nach hinten und jede einzelne Tieftonmembran versuchte das sofort auszugleichen. Je nach Einbauhöhe des Chassis regelte die Elektronik das „Gegenlenken“ unterschiedlich bei jedem einzelnen Chassis.

              Messtechnisch zeigten sich Verbesserungen. Allerdings passierte dann wieder etwas kaum Erklärbares. Die klanglichen Unterschiede waren nicht so wie erhofft/vermutet. Eine komplette Erklärung zu dieser „Erscheinung“ gab es nicht. Vielleicht, könnte sein, eventuell … spielt uns hier wieder unser Ohr einen Streich, da es im Tiefbass nicht so sensibel arbeitet. Das ist aber nur eine Vermutung. Das Aus kam aus ganz anderen Gründen. Zum damaligen Zeitpunkt lagen keine Erfahrungswerte vor, was die Haltbarkeit der Sensoren über mehrere Jahre angeht und vor allem lagen für die ganze Technik keine Zertifizierungen vor. Ein Serienhersteller benötigt diese Zertifizierungen so dringend, wie der Mensch die Luft zum Atmen. Sonst darf das Gerät erst gar nicht in den Handel. Dabei kosten diese Zertifizierungen (elektrische Sicherheit, EMV usw.) für die einzelnen Märkte richtig viel Geld.

              Nach einer Abwägung zwischen Bauaufwand, Kompatibilität zu anderen Baugruppen, Zertifizierungen, Haltbarkeit/Zuverlässigkeit und Messtechnik versus klangliches Ergebnis, schlief das Experiment ein. Was nicht heißt, dass es irgendwann wieder aufgegriffen wird.


              Wir haben ja schon an vielen Stellen im Forum über die Ausstattung einer aktiven Coax geplaudert. Um nur ein paar Schlagwörter zu nennen: Einmessung, Netzwerk, „smarter LS“ usw. Die PIEGA-Mannschaft las/liest auch fleißig mit, was für Ideen und Vorstellungen im Forum genannt wurden.

              Es ist natürlich immer heikel, über Preise zu reden, vor allem im Herstellerforum. Aber neugierig war ich schon. Was kostet eigentlich - ganz grob und Pi mal Daumen geschätzt - solche Entwicklung. Genaues kann da keiner sagen, aber 7-stellig könnte es werden! Allein die weltweiten Zertifizierungen schlagen ganz gewaltige Löcher in die Geldbörse. Das muss natürlich auf den Endpreis umgelegt werden und dann spielen wieder die Stückzahlen eine Rolle. Daher ist die Frage nach der Produktplatzierung innerhalb des eigenen Portfolio alles andere als trivial.

              Nicht zuletzt: Wie reagiert der Handel, der ja bekanntermaßen auch vom Verkauf von großen Endstufen lebt?

              Ihr merkt schon…. da ist nichts mal eben so „schnell-schnell-übers Knie brechen“ angesagt. Trotz aller Überlegungen wird natürlich weiter in der Entwicklerküche „geschraubt“. Und bevor die Frage kommt: Nein, ich kann immer noch keine Zeitschiene nennen – nicht einmal ungefähr.

              Es gab hier im Forum viele Tipps und Hinweise über die Endstufenhersteller. Neben rein klanglichen Aspekten ist auch das zuverlässige Zusammenspiel der unterschiedlichen Komponenten, wie Wandler, DSP, Netzteil usw. in der Waagschale. Selbst scheinbar „banale“ Gründe wie die Baugröße und Verfügbarkeit spielen dabei für einen Serienhersteller eine große Rolle in der Entscheidung.

              Meine persönliche Einstellung ist, dass Class A/B und Class A ziemlich ausgereizt sind und ich nicht immer die zum Teil „dramatischen“ Klangunterschiede bei „herkömmlichen“ Verstärkern nachvollziehen kann. Vor allem, wenn Vergleiche innerhalb eines Schaltungskonzeptes bleiben, werden Unterschiede doch massiv übertrieben. Anders sieht es im Bereich der Schaltverstärker aus. Noch vor wenigen Jahren klangen viele Amps dieser Technik „ungewöhnlich“ – vorsichtig formuliert. Aber die Entwicklungen waren rasant und zumindest bei den etablierten Herstellern sind die immer noch vorhandenen Vorbehalte gegenüber der aktuellen Technik völlig grundlos. Wer heute noch die Meinung vertritt, dass Schaltverstärker grundsätzlich hart und spröde sind, keine Basskontrolle haben oder keinen Leisebetrieb können, glaubt wahrscheinlich auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten. Mir fiel die Kinnlade auf den Boden, auf welchem Niveau die Platzhirsche bei den Schaltverstärkern aufspielen.

              Im Versuch sind zurzeit drei Hersteller und Dominik hat für Vergleiche mal mehr, mal weniger elegant aufgebaute Stereo-Schaltverstärker zur Verfügung. Selbstverständlich wurden die Versuchsträger auch bei unseren Hörvergleichen gehört. Au weia, sind die Dinger gut. Ich muss aber einschränken, dass wir keinen direkten Verstärkervergleich mit einer Pegelanpassung <0,5 dB Unterschied durchführten. Ein Proband war sogar „sehr leise“, so dass wir kräftig am Pre aufdrehen mussten.

              Klanglich ließen die drei Versuchsträger absolut nichts anbrennen. Jeder hatte die Bassmembranen unter Kontrolle, die Mitten waren präzise und trotzdem geschmeidig. In den Höhenlagen nervte nichts, kein Anflug von Schärfe oder zittriger Nervensäge. Im Leisebetrieb, der bei den Versuchen im „Juni-Besuch“ sehr häufig vorkam, brach das Klangbild nicht zusammen, blieb blitzsauber und durchhörbar und die Bässe waren klar akzentuiert. Das erinnerte mich sogar an meine alte Accuphase ClassA. Leistung spielt bei Schaltverstärkern sowieso kaum eine Rolle und insgesamt lagen die klanglichen Unterschiede der drei Verstärker im Kleinstbereich – wenn überhaupt. Ich traute mir jedenfalls nicht zu, die Entscheidung zu treffen „da spielt gerade Endstufe xy“. Nicht selten kam die Frage auf: „Welcher Amp spielt denn gerade?“ Betrachtet man dann die Baugröße, muss man tief schlucken.

              Für eine evtl. aktive Coax könnte Dominik somit ziemlich entspannt ins „Endstufen-Regal“ greifen, und wir Endverbraucher sollten die klanglichen Unterschiede bei den Top-Produkten der Top-Anbieter nicht dramatisieren. Kleine Veränderungen an der LS-Abstimmung sind wesentlich auffälliger.



              Klein aber gewaltig. Ein Schaltverstärker-Modul neuester Bauart mit rund 500 Watt Leistung (in Worten: fünfhundert). Das Bild ist kein Photoshop-Fake. Der Mikro-Kraftprotz passt ganz locker auf eine Hand.
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Name: modul.jpg
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ID: 42002

              Hier das eingebaute Modul in einen Stereo-Laborverstärker. Im linken Teil das Netzteil mit ungefähr 1200 Watt Leistung! Mittig die beiden Verstärkermodule, rechts die Platinen für den Eingang. Eigentlich nehmen die Anschlüsse den meisten Platz in Anspruch.
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Name: Amp_offen.jpg
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ID: 42003

              Drei Labor-Stereo-Verstärker im Stapel. Auch wenn das eine oder andere Gerät nach einem (Vor)Serienprodukt aussieht.... NEIN, es sind alles Laborprototypen, die einfach nur in ein frei käufliches Fertiggehäuse gesteckt wurden.
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Name: tower.jpg
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ID: 42004



              Zuletzt geändert von nk; 14.07.2023, 10:37.
              Norbert,
              der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                #37
                Nach meinem Besuch im letzten Jahr konnte ich euch über die Versuche rund um die Schaltverstärker berichten. Sinn und Zweck war es herauszufinden, ob die modernen Schaltverstärker z. B. eine Coax 811 ins klangliche Verderben stürzen könnten. Wie die Versuche zeigten, sind die modernen Schaltverstärker allerdings auf einem solch hohen Niveau, dass die Angst völlig unbegründet ist.

                Beim DSP sieht’s nicht viel anders aus, auch da ist das Niveau enorm hoch.

                Kann also mit dem Bau losgelegt werden? Neee, leider (noch) nicht.

                PIEGA hat mit den aktiven Premium- und Ace-Modellen eine Lernphase durchlaufen und auch das weltweite Kundenfeedback sehr genau beobachtet.

                Letzteres zeigt, dass die ganze Einbindung in die „smarte Welt“ doch nicht ganz so einfach ist, wie es in der Werbung oft verbreitet wird. Obwohl sich PIEGA alle Mühe gab, die Anleitungen der Produkte übersichtlich und verständlich zu gestalten, waren die Fragen (aus aller Welt) doch sehr zahlreich. In ganz bestimmten Situationen, in speziellen Gerätekombinationen und/oder in Kombination mit bestimmten Softwareprodukten gab/gibt es manchmal Fehler bei der Netzwerkeinbindung oder auch in der Streaming-Wiedergabe. Die Fehlersuche und -behebung ist da ein langwieriges Geduldsspiel (zumal auch externe Firmen involviert sind), während der Kunde „angefressen“ wartet (verständlicher Weise).

                Während man in diesen Bereichen noch in irgendeiner Form seitens PIEGA reagieren kann, ist ein anderes Themengebiet viel schwerer einzustufen: Das Nutzerverhalten mit den unterschiedlichen Baureihen.

                Schon fast zwangsläufig ergeben sich daraus unterschiedliche Möglichkeiten der Integration in eine HiFi-Umgebung. Die meisten Ace-Nutzer bedienen alles mit dem Handy, aber ist das die Welt der HighEnder mit einer Coax oder gar MLS?

                In der Folge haben wir zwei grundsätzliche Übertragungswege.
                1. Die Kabelstrecke. Da müssen wir nicht lange diskutieren, ist soweit alles bekannt.
                2. Die Funkstrecke. Jetzt wird’s kompliziert, denn im System können prinzipiell ZWEI Funksysteme eingesetzt werden.
                • Die Funkverbindung Handy -> LS (z. B. Bluetooth).
                • Die Funkverbindung der beiden LS untereinander, die auf einer anderen Plattform laufen kann (z. B. WiSA oder Kleernet).

                Für die Funkverbindung vom Handy zum LS kann man zurzeit BT als bekanntesten Namen einsetzen.

                Für die Funkverbindung der LS untereinander wird im Augenblick sehr genau geschaut, was technisch gut ist. Es gibt da einige hochinteressante Neuigkeiten. Einige wichtige Kriterien für die Auswahl sind die Latenzen (also z. B. der Zeitversatz zwischen Bild und Ton bei der Video-Wiedergabe) und die Übertragungsrate. Diese darf auf keinen Fall unterhalb der CD-Datenrate liegen, eher bei 24 Bit/96 Khz. Das alles geschieht mit einer stabilen Funkverbindung, hoher Anwenderfreundlichkeit und großem Verbreitungsgrad (Bekanntheitsgrad). Diese Kriterien hören sich einfach an, sind es aber nicht.

                Die augenblickliche Situation zeigt viel zu oft, dass es „entweder - oder“ gibt.

                Für die Praxis bedeutet es zurzeit, dass der Kunde sein Handy und die LS über BT koppeln muss, damit die Musik in die LS kommt. Danach müssen unter Umständen die LS untereinander mit ihrer Funktechnik gekoppelt werden, damit beide LS „losdudeln“.


                Jetzt könnte man natürlich darüber nachdenken, den Sender in ein externes Gerät zu stecken, dann werden nur Empfangs-LS benötigt. Und jetzt wird’s richtig interessant und vielleicht kommt hier sogar die Hersteller-Kooperation „rose x PIEGA“ ins Spiel. An dieser Stelle muss ich ganz klar sagen, dass es bisher nichts, absolut nichts an konkreten Ideen gibt. Wir reden hier wirklich über „erste wirre Gedankengänge“, noch nicht einmal über eine „Bierdeckel-Skizze“.

                Es könnte einen rose-Streamer geben, der einen integrierten WiSA-Sender hat. Im PIEGA-LS ist der passende Empfänger. Das wäre eine perfekte Kombi. Im rose-Streamer befindet sich die ganze komplexe Technik einschl. der kompletten Software-Anbindung. Im aktiven LS sitzt lediglich ein kleiner Funkempfänger.

                In der Praxis bedeutet das: rose-Amp/-Streamer anschließen, Lautsprecher aufstellen – fertig. Der Amp/Streamer erkennt automatisch den per Funk angesteuerten LS.

                Aber was machen die Kunden, die keinen speziellen rose-Amp/Streamer haben, trotzdem aber die LS per Funk ansteuern möchten?

                Da kommt eine nicht ganz neue Idee ins Spiel. Ein kleines Interface mit Funktechnik, also absolut vergleichbar mit dem bekannten Connect aus der Premium-Baureihe. Dieser kann dann über Cinch/XLR an einen vorhandenen Pre oder sonstiges Gerät angeschlossen werden und überträgt per Funk an die LS. Hier besteht aber die Gefahr, dass man über das Ziel hinausschießt und zu viele Anschlüsse integriert. Die Grenzen zum „normalen“ Vorverstärker verschwimmen dann wieder.

                Der ganz große Vorteil der kleinen externen Sendeeinheit ist, dass die vorgeschaltete Zuspiel-Elektrik völlig egal ist. PIEGA kann sich die für ihre Zwecke bestmögliche Funktechnik (Kriterien siehe oben) heraussuchen und hätte mit dem „ganzen Zeugs“ wie WLAN-/Internet-Anbindung, Streaming, Software usw. nichts mehr zu tun.

                Erschwerend im Entscheidungsprozess kommt hinzu, das wirklich niemand sagen kann, ob und welche Funktechnik einen längeren Lebenszyklus aufweisen wird. Es bringt ja nichts, einen tollen Funkstandard zu haben, der kurz nach Markteinführung wieder eingestampft wird, weil aus marktstrategischen Gründen kein Global-Player mitmacht. Und PIEGA ist für solche globalen Entscheidungen nun wirklich zu klein.

                Natürlich sehen alle Aktiv-Konzepte vor, dass die LS auch per Kabel angeschlossen werden können. Hier ist dann nur die Frage, wie rudimentär in den Möglichkeiten man bleiben möchte.

                Die ganzen Überlegungen (und mehr ist’s im Augenblick wirklich nicht) beziehen sich zurzeit auf die Coax-Reihe, könnten aber sogar auf die MLS-Reihe ausgedehnt werden (zumindest aus technischer Sicht). Zurzeit wird bei PIEGA über diese Themen (Funkanbindung, smarte Technik) viel diskutiert. Auch wenn die Prioritäten durch die Automotive-Angelegenheit verschoben wurden - vom Tisch ist das Projekt „aktiver Coax“ aber auf keinen Fall.


                Norbert,
                der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                  #38
                  Focal hat gerade diesen Lautsprecher aus den Markt gebracht. Besonders das Anschlusspaneel und Wireless Verbindungen sind interessant und müssten ein Benchmark und Inpiration für Piega bei der Entwicklung eines aktiven Coax LS sein:
                  DIVA UTOPIA combines the best of Focal Acoustics and Naim Electronics. This active bass-reflex speaker offers high-quality sound, the latest wireless technologies, and extensive connectivity for exceptional listening experiences.
                  etch siehts oft von der anderen seite!

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                    #39
                    Hi etch,

                    schön, mal wieder von dir zu hören.

                    Ich habe deinen Vorschlag schon an die Technik-Crew weitergeleitet.

                    Hmmm... Top-HighEnd und dann ohne xlr-Anschluss?


                    Allerdings so richtig interessant ist die Funkverbindung der beiden Speaker untereinander. Focal setzt hier auf eine der neuesten Errungenschaften: UWB (Ultra Wide Band). Eigentlich ist das gar nicht so neu, setzen doch schon sehr viele Handyhersteller diesen Funkstandard ein. Im Handy aber für einen ganz anderen Zweck: Ortung und Lokalisierung. Daher haben schon sehr viele Handys diesen Standard integriert. Die UWB-Technik hat ein paar sehr interessante Eigenschaften: sie ist enregiesparend und sie kann extrem hohe Datenraten (auf kurzen Distanzen) übertragen. Das macht sie für die Audioleute interessant, da neben den sehr kleinen Latenzen auch HighRes ohne Kompression übertragen werden kann. Ob die UWB-Funkstrecke "nur" für den Informationsaustausch der LS untereinander genutzt wird oder ab auch "externe" Geräte (Portis, Handys usw.) jetzt schon Audiosignale über das UWB senden können, weiß ich nicht. Meines Wissens nach setzt noch Sonus Faber das UWB für die Verbindung der LS untereinander ein.

                    Wo viel Licht, da auch viel Schatten, zumindest bisher. Noch vor kurzer Zeit war ein Problem die Antennentechnik. UWB reagiert empfindlich auf Hindernisse, selbst der menschliche Körper kann zu massiven Funkabschattungen führen. Kritik gab es auch von einer seltenen "Menschen-Spezies": Die Radioastronomen meldeten sich, weil eine Anhäufung von UWB-Geräten ihre hochempfindlichen Messgeräte beeinflussten. Ob die Probleme gelöst wurden, entzieht sich meiner Kenntnis. Für die interessierten Technikfans gibt's von der Uni-Berlin hier eine kurze Abhandlung.
                    Norbert,
                    der NUR den eigenen Ohren vertraut

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