Eigentlich war eine frühere Markteinführung geplant, aber wenn schon „Pech“ in Form eines Virus zuschlägt, man dann noch kein Glück hat, weil ein „Boot“ im Suezkanal in die Kanalwand rumpelt und außerdem ein Lieferant seinen Betrieb umkrempelt, läuft wirklich alles schief. Wie bekannt sein dürfte, brachen auch „ganz nebenbei“ die Lieferketten in den Branchen A(utohersteller) bis Z(oobedarf) teilweise zusammen. So auch bei PIEGA.
Aber jetzt ist es soweit, die aktive Ace-Baureihe kommt. Es ist geplant, in den nächsten Tagen mit der Auslieferung an die Händler zu beginnen.
Auch wenn die Coax- und die MLS-Modelle klanglich über jeden Zweifel erhaben sind, so ist die neue und kleine aktive Ace-Baureihe technologisch das aufwändigste Projekt aus dem Hause PIEGA. Allein die Bedienungsanleitung ist ein Mix aus Beschreibung für Lautsprecher, WiSA und Netzwerkstreaming.
Allgemeines
Das Gehäuseprofil und die Abmessungen sind identisch mit der passiven Ace-Baureihe. Lediglich die Anzahl der Chassis ist unterschiedlich. Es gibt allerdings einen optischen Unterschied. Das Gehäuse der passiven Ace-Baureihe ist geschliffen und wird dann schwarz/silber eloxiert. Dadurch fügt sich die kleine passive Baureihe nahtlos in das bekannte PIEGA-Design mit der typischen Rillenstruktur ein.
Die aktive Baureihe wird nicht geschliffen, sondern gestrahlt. Danach wird wie gewohnt eloxiert. Die Oberfläche erscheint dadurch eher samtartig. Meine Frage, ob sich zukünftige Baureihen daran orientieren, kann noch nicht beantwortet werden. Hier will PIEGA erst die Reaktionen des Publikums abwarten.
Im Gehäuseaufbau ist alles wie bekannt. Die Materialstärke liegt bei 4 mm, die Innenwände sind mit Bitumenplatten zur Dämpfung feinster Resonanzen beklebt. Das große Modell verfügt über ein zusätzlich versteifendes Holzskelett. Eine Neuerung ist der Kunststoff-Grill. Das hat nichts mit Kostendruck zu tun, ganz im Gegenteil. Da ein sehr teures Werkzeug für die Herstellung erforderlich ist, kostet das Kunststoffgitter sogar mehr als ein Metallgitter. Jedoch ist das Kunststoffgitter für die Antennentechnik erforderlich, denn eine Metall-Ausführung würde zu stark abschirmen.
Während die passive Baureihe nach dem Bassreflex-Prinzip aufgebaut ist, handelt es sich bei den aktiven Modellen um geschlossene Gehäuse. Die prinzipiellen Nachteile einer geschlossenen Box werden durch Leistung und DSP-Einsatz kompensiert. Wie das im Grundprinzip funktioniert, könnt ihr hier nachlesen. Im Kern geht es also wieder um eine praxisorientierte Korrektur im untersten Basskeller, um den Membranhub in vernünftigen Grenzen zu halten. Natürlich stößt die Kompensierung an Grenzen, aber vor allem darf eine DSP-Abstimmung nicht durch negative Effekte auffallen. Das könnten z. B. „Pumpeffekte“ sein, die entstehen, wenn der DSP den LS im Grenzbereich regelt. Damit diese negativen Effekte nicht auftreten, ist eine sehr langwierige Abstimmung erforderlich, die nur in kleinen Schritten erfolgen kann. Insgesamt konnten durch Gehäusegröße, DSP, Verstärkerleistung und Chassiseinsatz die prinzipbedingten Nachteile der geschlossenen Bauweise so weit verschoben werden, dass für 95 % aller Nutzer die Vorteile überwiegen.
Alle Chassis sind alte Bekannte und identisch mit denen der passiven Baureihe.
Am Anfang werden zwei aktive Modelle zur Verfügung stehen (alle Spezifikationen/Preise ohne Gewähr)
Ace 30 Wireless
geschlossenes 2-Wege-System,
1 Tieftöner
1 AMT-Hochtöner
Trennfrequenz: 3 kHz
Gesamtverstärkerleistung: 100 W RMS <1 % THD
Frequenzgang 35 Hz – 25 kHz
Ausführungen: silber, schwarz, weiß
Rx-Version (Empfänger): 900 - 930 CHF/Stück (je nach Farbe)
Tx-Version (Sender): 1090 – 1120 CHF/Stück (je nach Farbe)
Ace 50 Wireless
geschlossenes 3-Wege-System
4 Tieftöner
1 Mitteltöner im eigenen Gehäusevolumen
1 AMT-Hochtöner
Trennfrequenzen: 200 Hz und 3 kHz
Gesamtverstärkerleistung: 200 W RMS <1 % THD
Frequenzgang 30 Hz – 25 kHz
Ausführungen: silber, schwarz, weiß
Rx-Version (Empfänger): 1900 - 1930 CHF/Stück (je nach Farbe)
Tx-Version (Sender): 2090 – 2120 CHF/Stück (je nach Farbe)
Bitte bedenkt, dass in den verschiedenen Ländern durch Wechselkurse und Steuersätze Abweichungen im Preis möglich sind.
Wie schon oben erwähnt, sind die Abmessungen mit den passiven Namensvettern identisch.
Sonstiges:
Die Wandhalterung der passiven Ace30 kann auch für die aktive Variante genutzt werden.
Für einen Außeneinsatz ist die aktive Ace nicht spezifiziert - auch nicht unter einem Vordach auf der Terrasse. Schwachpunkt an der Stelle ist die Elektronik, die nicht gegen Nässe/Feuchtigkeit besonders geschützt ist (Anschlussbuchsen, Schalter usw.).
Völlig neue Wege wurden mit der Elektronik eingeschlagen und somit war die Entwicklung sehr zeitaufwändig. Allein die Arbeiten am Lastenheft und dadurch an der Präzisierung der ganzen Funktionen nahmen gehörig Zeit in Anspruch. PIEGA hat sich entschieden, keine proprietäre Funkstrecke zu den Wireless-LS zu nutzen, sondern den relativ neuen WiSA-Standard einzusetzen. Die Funksysteme der Premium Wireless und der Ace sind nicht kompatibel. Es lassen sich somit keine Funk-Surround-Systeme aus beiden Produktreihen aufbauen (z. B. vorne Premium, hinten Ace). Über eine Kabelverbindung gibt’s aber keine Einschränkung beim „System-Mix“
Diverse Anschlussvarianten
WiSA steht für Wireless Speaker & Audio und ist ein verhältnismäßig neuer Funkstandard, der von mehreren Firmen genutzt wird. Die Besonderheit ist, dass dieser Funkstandard speziell für die Audioübertragung entwickelt wurde. Das beinhaltet geringe Latenzen (Zeitverschiebungen zwischen Bild- und Tonsignal) sowie einen Übertragungsbereich bis zu 24 Bit/96 kHz.
Die Liste der kompatiblen Firmen ist mittlerweile recht ansehnlich. Das bekannteste Anwendungsbeispiel ist sicherlich die Kombination WiSA-TV-Gerät mit WiSA-LS. Dabei lässt es der Standard zu, dass direkt aus dem TV-Gerät ein 5.1 Setup OHNE Surround-Verstärker aufgebaut werden kann. Mittlerweile wird auch 7.1 angeboten. In einer Ankündigung habe ich sogar schon etwas von Atmos über WiSA gelesen.
Standardmäßig sind die Ace nur für den Stereoeinsatz über WiSA ausgerüstet. Allerdings ist über Zusatzgeräte von Fremdanbietern auch Surround-Mehrkanal möglich. Ein Beispiel für solch ein Zusatzgerät ist dieses hier.
Bitte bedenkt, dass WiSA ein aufstrebender Markt ist, von daher ist viel Bewegung in der Szene.
Wie sich WiSA in den nächsten Jahren entwickelt, kann jetzt noch keiner vorhersagen. Das könnte natürlich auch Einfluss auf andere PIEGA-Produktreihen haben. Aber im Augenblick sind Fragen rund um‘s Thema WiSA/zukünftige Funkstandards so sicher zu beantworten, als würde man beim Astro-TV nach den Lottozahlen fragen.
Neben der Funkübertragung ist es natürlich auch möglich, die LS per Cinchkabel zu verbinden. Auch eine „Mischkombi“ ist machbar. Das bedeutet, dass mit einer Digitalleitung von der Quelle zu einem LS verbunden wird und dieser LS schickt dann an seinen Spielpartner das Musik-Signal per WiSA weiter.
Bei der Funk-Technik werden also immer ein Rx- und ein Tx-Lautsprecher benötigt. Dabei steht
für Rx: Receiver = Empfänger
für Tx: Transmitter = Sender
Das macht es erst einmal für „absolut beginners“ nicht leichter, ist aber bei näherer Betrachtung simpel. Weil es für Einsteiger nicht ganz so einfach ist, habe ich in den nachfolgenden Beispielen sehr häufig die Begrifflichkeiten doppelt genannt, z. B. „Tx-LS (Sender)“
Nach dieser Typenbezeichnung richtet sich auch die Bestellung der LS. Denn neben der Funktechnik unterscheiden sich die beiden Varianten auch in den Anschlussmöglichkeiten.
Die wesentlichen Anschlussmöglichkeiten der beiden Varianten:
Tx-LS (Sender)
digitaler Eingang S/PDIF(optisch/coax)
HDMI eARC(1)
Netzwerk (WLAN/LAN)
3,5 mm Stereo-Klinke (Kombibuchse – analog oder opt. digital)
IR-Fernbedienung-Adapter
Rx-LS (Empfänger)
analoger Hochpegel-Cinch-Eingang (kein Plattenspieler)
RJ45-Buchsen für sym.-Audioverbindung (für spezielle Anwendungen)
Betrachten wir ein paar Beispiele:
1.
Das TV-Gerät wird per Kabel an einen LS angeschlossen und dieser schickt das Signal zum zweiten LS per WiSA-Funkstrecke.
Jetzt werden ein Tx-LS (Sender) und ein Rx-LS (Empfänger) benötigt. Das TV-Tonsignal wird mittels
2.
Klassische Analog-Drahtverbindung beider LS
(z. B. Vorverstärker -> analoges Cinchkabel -> aktive Ace)
Jetzt werden zwei Rx-LS (Empfänger) benötigt, da diese Variante über analoge Cinch-Kabel verbunden werden kann. Sogar XLR wäre denkbar (RJ45-Buchse). Die Pin-Belegung der RJ45-Buchse baut auf dem DMX-Standard auf, so dass mittels eines kleinen Adapters aus dem Bühnenbereich vom XLR-Quellgerät auf RJ45-Kabel adaptiert werden kann. Nur ein Adapter von vielen:
https://www.thomann.de/de/stairville_rj45_dmx_split_box_mx4.htm
3.
Man hat einen WiSA-kompatiblen Fernseher oder ein anderes WiSA-Quellgerät (Sender). Bis zur 7.1-Konfiguration ist dabei zurzeit möglich.
Es werden Rx-LS (Empfänger) benötigt. Das TV-Sendegerät versorgt die Empfänger-LS mit dem Funksignal. Die Lautstärkeregelung erfolgt mit der TV-FB.
Im Produktprospekt im Anhang werden die diversen Anschlussmöglichkeiten in Form von Skizzen aufgezeigt. Dort finden sich auch Hinweise auf einen Center und Wireless-Subwoofer. Die kommen aber leider erst etwas später.
Die Lautstärkeregelung
Sie kann mit JEDER Infrarot-FB erfolgen. Dazu packt PIEGA einen kleinen Infrarot-Empfänger zum Tx-LS (Sender), der mit einer vorhandenen Infrarot-FB gekoppelt werden kann. Ich betone extra „Infrarot“, weil es auch BT-Fernbedienungen gibt. Diese funktionieren nicht mit der Ace. Ganz wichtig ist dabei: Die Lautstärkeregelung im LS kann nur mit dem Tx-LS (Sender) umgesetzt werden. Nur dort ist die Anschlussmöglichkeit für den Infrarot-Empfänger.
Der von einigen HighEndern gewünschte Aufbau
ungeregelter CDP -> digital/analog-Kabel -> aktive Ace
funktioniert somit nur mit einem Tx-LS und einem Rx-LS (Empfänger) über die WiSA-Funkstrecke. Denn nur am Tx-LS kann die IR-FB angeschlossen werden.
Die Lautstärkeregelung per IR-Remote läuft auf allen Eingängen individuell. Man kann z. B. analog auf 50 % einstellen und auf coax 70 %. Somit wäre auch eine Gain-Einstellung möglich.
Beim klassischen Aufbau
CDP -> Vorverstärker -> analog-Kabel –> zwei Rx-LS (Empfänger)
muss die Lautstärkeregelung im Vorverstärker erfolgen.
Weiterhin kann die IR-Fernbedienung am Tx-LS auch im Streaming-Betrieb verwendet werden. Dabei synchronisiert sich das mobile Gerät (Volume Slider) mit der Fernbedienung.
Streaming, Netzwerk und Bluetooth
Die kleinen HighTech-Ace können noch mehr als WiSA und eigentlich ist ihr angedachter Haupteinsatzbereich noch gar nicht erwähnt. Der Tx-LS (Sender) kann nämlich sowohl über WLAN als auch über LAN mit dem Netzwerk verbunden werden. Für das WLAN ist eine Antenne im LS verbaut. Bei schwierigen Empfangsverhältnissen kann die beigelegte WLAN-Antenne angeschlossen werden.
Die Netzwerkintegration enthält im Augenblick
Spotify Connect
Google Chromecast
Hinweis: Andere Streamingdienste (z. B. Tidal, Qobuz…) wären denkbar und über die Firmware umsetzbar. Allerdings wird hier erst die Kundenreaktion abgewartet.
Roon ready
DLNA/UPnP
Mittels DLNA/UPnP kann somit auch im eigenen Netzwerk OHNE zusätzlichen Netzwerkplayer auf das NAS-Musikarchiv zugegriffen werden. Dabei „verkraftet“ das Streaming-Modul Dateien bis zu 24 Bit/192 kHz. Als Digitalformate werden (L)PCM, MP3, AAC/AAC+, AC3, OGG Vorbis, HE-AAC und WMA verarbeitet.
Alles was benötigt wird, ist ein Handy/Pad mit einer DLNA/UPnP-Medienplayer-App. Und natürlich müssen sich alle Geräte im gleichen Netzwerk (Adressbereich) befinden.
In diesem Einsatzgebiet werden die LS als Renderer bezeichnet. Ein Renderer ist in der Funktion eine „dumme“ Abspieleinheit ohne eigene Bedienmöglichkeit. Diese Wiedergabegeräte müssen nur die DLNA/UPnP-Standards beherrschen. Die gesamte Bedienung und Steuerung erfolgt mit dem Pad/Handy. Daher wird die Kombi Handy/Software häufig auch als „Controlpoint“ bezeichnet.
Die grundsätzliche Vorgehensweise ist:
- über die App wird der Medienserver im Netzwerk ausgesucht
- in der App wird festgelegt, über welches Endgerät die Musik gehört werden soll (falls mehrere Geräte vorhanden sein sollten)
- Musikauswahl
- Play
Da die LS in Sachen Bedienung vollständig von der App-Fähigkeit abhängig sind, darf man also nicht über PIEGA meckern, wenn einem die Bedienung nicht gefällt. Dann muss man sich eine andere App aussuchen. Ich kann mir vorstellen, dass dieses Thema im Forum zu vielen Tipps und Empfehlungen führen wird.
Eine andere Variante wäre Roon. Hier sollte man allerdings auch bedenken, dass diese hervorragend beleumundete Software ihren Preis hat - im wahrsten Sinne des Wortes.
Als letzte Möglichkeit kann dann noch eine Bluetooth-Verbindung genutzt werden. Das bietet sich für die gelegentliche Nutzung eines Handy/Porti zur Musikwiedergabe an. Dieser Aufbau kann aber auch als „drahtlos-easy-going-Kleinanlage“ überzeugen.
Insgesamt sind die Möglichkeiten so vielfältig, dass ein enorm breites Einsatzspektrum abgedeckt wird.
Wie sich die ganze Technik-Ausstattung im Alltag bewährt und vor allem wie es klingt, kommt ebenfalls bald hier im Forum.
Da in Kürze die Hochglanzbildchen erscheinen, hier mal zwei Schnappschüsse aus der "Hexenküche"
Die 50er
Die 30er, hier kann die neue Oberflächenstruktur erahnt werden.
Hier die Broschüre (PDF-Reader erforderlich)
(1)HDMI eARC
Die HDMI-Schnittstelle erhielt im Laufe der Jahre weitere Funktionen wie z. B. die HDMI-CEC-Erweiterung (Consumer Electronic Control). Dadurch kann z. B. die TV-Fernbedienung auch für andere Geräte genutzt werden, die an der HDMI-Schnittstelle angeschlossen sind. Außerdem wurden die Übertragungsraten für die Audioübertragung erhöht (enhanced Audio Return Channel). Aber um alle Funktionen nutzen zu können, müssen alle angeschlossenen Geräte einschl. der Kabel bestimmte Anforderungen erfüllen. Näheres siehe hier und hier.
Aber jetzt ist es soweit, die aktive Ace-Baureihe kommt. Es ist geplant, in den nächsten Tagen mit der Auslieferung an die Händler zu beginnen.
Auch wenn die Coax- und die MLS-Modelle klanglich über jeden Zweifel erhaben sind, so ist die neue und kleine aktive Ace-Baureihe technologisch das aufwändigste Projekt aus dem Hause PIEGA. Allein die Bedienungsanleitung ist ein Mix aus Beschreibung für Lautsprecher, WiSA und Netzwerkstreaming.
Allgemeines
Das Gehäuseprofil und die Abmessungen sind identisch mit der passiven Ace-Baureihe. Lediglich die Anzahl der Chassis ist unterschiedlich. Es gibt allerdings einen optischen Unterschied. Das Gehäuse der passiven Ace-Baureihe ist geschliffen und wird dann schwarz/silber eloxiert. Dadurch fügt sich die kleine passive Baureihe nahtlos in das bekannte PIEGA-Design mit der typischen Rillenstruktur ein.
Die aktive Baureihe wird nicht geschliffen, sondern gestrahlt. Danach wird wie gewohnt eloxiert. Die Oberfläche erscheint dadurch eher samtartig. Meine Frage, ob sich zukünftige Baureihen daran orientieren, kann noch nicht beantwortet werden. Hier will PIEGA erst die Reaktionen des Publikums abwarten.
Im Gehäuseaufbau ist alles wie bekannt. Die Materialstärke liegt bei 4 mm, die Innenwände sind mit Bitumenplatten zur Dämpfung feinster Resonanzen beklebt. Das große Modell verfügt über ein zusätzlich versteifendes Holzskelett. Eine Neuerung ist der Kunststoff-Grill. Das hat nichts mit Kostendruck zu tun, ganz im Gegenteil. Da ein sehr teures Werkzeug für die Herstellung erforderlich ist, kostet das Kunststoffgitter sogar mehr als ein Metallgitter. Jedoch ist das Kunststoffgitter für die Antennentechnik erforderlich, denn eine Metall-Ausführung würde zu stark abschirmen.
Während die passive Baureihe nach dem Bassreflex-Prinzip aufgebaut ist, handelt es sich bei den aktiven Modellen um geschlossene Gehäuse. Die prinzipiellen Nachteile einer geschlossenen Box werden durch Leistung und DSP-Einsatz kompensiert. Wie das im Grundprinzip funktioniert, könnt ihr hier nachlesen. Im Kern geht es also wieder um eine praxisorientierte Korrektur im untersten Basskeller, um den Membranhub in vernünftigen Grenzen zu halten. Natürlich stößt die Kompensierung an Grenzen, aber vor allem darf eine DSP-Abstimmung nicht durch negative Effekte auffallen. Das könnten z. B. „Pumpeffekte“ sein, die entstehen, wenn der DSP den LS im Grenzbereich regelt. Damit diese negativen Effekte nicht auftreten, ist eine sehr langwierige Abstimmung erforderlich, die nur in kleinen Schritten erfolgen kann. Insgesamt konnten durch Gehäusegröße, DSP, Verstärkerleistung und Chassiseinsatz die prinzipbedingten Nachteile der geschlossenen Bauweise so weit verschoben werden, dass für 95 % aller Nutzer die Vorteile überwiegen.
Alle Chassis sind alte Bekannte und identisch mit denen der passiven Baureihe.
Am Anfang werden zwei aktive Modelle zur Verfügung stehen (alle Spezifikationen/Preise ohne Gewähr)
Ace 30 Wireless
geschlossenes 2-Wege-System,
1 Tieftöner
1 AMT-Hochtöner
Trennfrequenz: 3 kHz
Gesamtverstärkerleistung: 100 W RMS <1 % THD
Frequenzgang 35 Hz – 25 kHz
Ausführungen: silber, schwarz, weiß
Rx-Version (Empfänger): 900 - 930 CHF/Stück (je nach Farbe)
Tx-Version (Sender): 1090 – 1120 CHF/Stück (je nach Farbe)
Ace 50 Wireless
geschlossenes 3-Wege-System
4 Tieftöner
1 Mitteltöner im eigenen Gehäusevolumen
1 AMT-Hochtöner
Trennfrequenzen: 200 Hz und 3 kHz
Gesamtverstärkerleistung: 200 W RMS <1 % THD
Frequenzgang 30 Hz – 25 kHz
Ausführungen: silber, schwarz, weiß
Rx-Version (Empfänger): 1900 - 1930 CHF/Stück (je nach Farbe)
Tx-Version (Sender): 2090 – 2120 CHF/Stück (je nach Farbe)
Bitte bedenkt, dass in den verschiedenen Ländern durch Wechselkurse und Steuersätze Abweichungen im Preis möglich sind.
Wie schon oben erwähnt, sind die Abmessungen mit den passiven Namensvettern identisch.
Sonstiges:
Die Wandhalterung der passiven Ace30 kann auch für die aktive Variante genutzt werden.
Für einen Außeneinsatz ist die aktive Ace nicht spezifiziert - auch nicht unter einem Vordach auf der Terrasse. Schwachpunkt an der Stelle ist die Elektronik, die nicht gegen Nässe/Feuchtigkeit besonders geschützt ist (Anschlussbuchsen, Schalter usw.).
Völlig neue Wege wurden mit der Elektronik eingeschlagen und somit war die Entwicklung sehr zeitaufwändig. Allein die Arbeiten am Lastenheft und dadurch an der Präzisierung der ganzen Funktionen nahmen gehörig Zeit in Anspruch. PIEGA hat sich entschieden, keine proprietäre Funkstrecke zu den Wireless-LS zu nutzen, sondern den relativ neuen WiSA-Standard einzusetzen. Die Funksysteme der Premium Wireless und der Ace sind nicht kompatibel. Es lassen sich somit keine Funk-Surround-Systeme aus beiden Produktreihen aufbauen (z. B. vorne Premium, hinten Ace). Über eine Kabelverbindung gibt’s aber keine Einschränkung beim „System-Mix“
Diverse Anschlussvarianten
WiSA steht für Wireless Speaker & Audio und ist ein verhältnismäßig neuer Funkstandard, der von mehreren Firmen genutzt wird. Die Besonderheit ist, dass dieser Funkstandard speziell für die Audioübertragung entwickelt wurde. Das beinhaltet geringe Latenzen (Zeitverschiebungen zwischen Bild- und Tonsignal) sowie einen Übertragungsbereich bis zu 24 Bit/96 kHz.
Die Liste der kompatiblen Firmen ist mittlerweile recht ansehnlich. Das bekannteste Anwendungsbeispiel ist sicherlich die Kombination WiSA-TV-Gerät mit WiSA-LS. Dabei lässt es der Standard zu, dass direkt aus dem TV-Gerät ein 5.1 Setup OHNE Surround-Verstärker aufgebaut werden kann. Mittlerweile wird auch 7.1 angeboten. In einer Ankündigung habe ich sogar schon etwas von Atmos über WiSA gelesen.
Standardmäßig sind die Ace nur für den Stereoeinsatz über WiSA ausgerüstet. Allerdings ist über Zusatzgeräte von Fremdanbietern auch Surround-Mehrkanal möglich. Ein Beispiel für solch ein Zusatzgerät ist dieses hier.
Bitte bedenkt, dass WiSA ein aufstrebender Markt ist, von daher ist viel Bewegung in der Szene.
Wie sich WiSA in den nächsten Jahren entwickelt, kann jetzt noch keiner vorhersagen. Das könnte natürlich auch Einfluss auf andere PIEGA-Produktreihen haben. Aber im Augenblick sind Fragen rund um‘s Thema WiSA/zukünftige Funkstandards so sicher zu beantworten, als würde man beim Astro-TV nach den Lottozahlen fragen.
Neben der Funkübertragung ist es natürlich auch möglich, die LS per Cinchkabel zu verbinden. Auch eine „Mischkombi“ ist machbar. Das bedeutet, dass mit einer Digitalleitung von der Quelle zu einem LS verbunden wird und dieser LS schickt dann an seinen Spielpartner das Musik-Signal per WiSA weiter.
Bei der Funk-Technik werden also immer ein Rx- und ein Tx-Lautsprecher benötigt. Dabei steht
für Rx: Receiver = Empfänger
für Tx: Transmitter = Sender
Das macht es erst einmal für „absolut beginners“ nicht leichter, ist aber bei näherer Betrachtung simpel. Weil es für Einsteiger nicht ganz so einfach ist, habe ich in den nachfolgenden Beispielen sehr häufig die Begrifflichkeiten doppelt genannt, z. B. „Tx-LS (Sender)“
Nach dieser Typenbezeichnung richtet sich auch die Bestellung der LS. Denn neben der Funktechnik unterscheiden sich die beiden Varianten auch in den Anschlussmöglichkeiten.
Die wesentlichen Anschlussmöglichkeiten der beiden Varianten:
Tx-LS (Sender)
digitaler Eingang S/PDIF(optisch/coax)
HDMI eARC(1)
Netzwerk (WLAN/LAN)
3,5 mm Stereo-Klinke (Kombibuchse – analog oder opt. digital)
IR-Fernbedienung-Adapter
Rx-LS (Empfänger)
analoger Hochpegel-Cinch-Eingang (kein Plattenspieler)
RJ45-Buchsen für sym.-Audioverbindung (für spezielle Anwendungen)
Betrachten wir ein paar Beispiele:
1.
Das TV-Gerät wird per Kabel an einen LS angeschlossen und dieser schickt das Signal zum zweiten LS per WiSA-Funkstrecke.
Jetzt werden ein Tx-LS (Sender) und ein Rx-LS (Empfänger) benötigt. Das TV-Tonsignal wird mittels
- HDMI- oder
- Digital- oder
- Analog-Kabel (3,5 mm Klinke)
2.
Klassische Analog-Drahtverbindung beider LS
(z. B. Vorverstärker -> analoges Cinchkabel -> aktive Ace)
Jetzt werden zwei Rx-LS (Empfänger) benötigt, da diese Variante über analoge Cinch-Kabel verbunden werden kann. Sogar XLR wäre denkbar (RJ45-Buchse). Die Pin-Belegung der RJ45-Buchse baut auf dem DMX-Standard auf, so dass mittels eines kleinen Adapters aus dem Bühnenbereich vom XLR-Quellgerät auf RJ45-Kabel adaptiert werden kann. Nur ein Adapter von vielen:
https://www.thomann.de/de/stairville_rj45_dmx_split_box_mx4.htm
3.
Man hat einen WiSA-kompatiblen Fernseher oder ein anderes WiSA-Quellgerät (Sender). Bis zur 7.1-Konfiguration ist dabei zurzeit möglich.
Es werden Rx-LS (Empfänger) benötigt. Das TV-Sendegerät versorgt die Empfänger-LS mit dem Funksignal. Die Lautstärkeregelung erfolgt mit der TV-FB.
Im Produktprospekt im Anhang werden die diversen Anschlussmöglichkeiten in Form von Skizzen aufgezeigt. Dort finden sich auch Hinweise auf einen Center und Wireless-Subwoofer. Die kommen aber leider erst etwas später.
Die Lautstärkeregelung
Sie kann mit JEDER Infrarot-FB erfolgen. Dazu packt PIEGA einen kleinen Infrarot-Empfänger zum Tx-LS (Sender), der mit einer vorhandenen Infrarot-FB gekoppelt werden kann. Ich betone extra „Infrarot“, weil es auch BT-Fernbedienungen gibt. Diese funktionieren nicht mit der Ace. Ganz wichtig ist dabei: Die Lautstärkeregelung im LS kann nur mit dem Tx-LS (Sender) umgesetzt werden. Nur dort ist die Anschlussmöglichkeit für den Infrarot-Empfänger.
Der von einigen HighEndern gewünschte Aufbau
ungeregelter CDP -> digital/analog-Kabel -> aktive Ace
funktioniert somit nur mit einem Tx-LS und einem Rx-LS (Empfänger) über die WiSA-Funkstrecke. Denn nur am Tx-LS kann die IR-FB angeschlossen werden.
Die Lautstärkeregelung per IR-Remote läuft auf allen Eingängen individuell. Man kann z. B. analog auf 50 % einstellen und auf coax 70 %. Somit wäre auch eine Gain-Einstellung möglich.
Beim klassischen Aufbau
CDP -> Vorverstärker -> analog-Kabel –> zwei Rx-LS (Empfänger)
muss die Lautstärkeregelung im Vorverstärker erfolgen.
Weiterhin kann die IR-Fernbedienung am Tx-LS auch im Streaming-Betrieb verwendet werden. Dabei synchronisiert sich das mobile Gerät (Volume Slider) mit der Fernbedienung.
Streaming, Netzwerk und Bluetooth
Die kleinen HighTech-Ace können noch mehr als WiSA und eigentlich ist ihr angedachter Haupteinsatzbereich noch gar nicht erwähnt. Der Tx-LS (Sender) kann nämlich sowohl über WLAN als auch über LAN mit dem Netzwerk verbunden werden. Für das WLAN ist eine Antenne im LS verbaut. Bei schwierigen Empfangsverhältnissen kann die beigelegte WLAN-Antenne angeschlossen werden.
Die Netzwerkintegration enthält im Augenblick
Spotify Connect
Google Chromecast
Hinweis: Andere Streamingdienste (z. B. Tidal, Qobuz…) wären denkbar und über die Firmware umsetzbar. Allerdings wird hier erst die Kundenreaktion abgewartet.
Roon ready
DLNA/UPnP
Mittels DLNA/UPnP kann somit auch im eigenen Netzwerk OHNE zusätzlichen Netzwerkplayer auf das NAS-Musikarchiv zugegriffen werden. Dabei „verkraftet“ das Streaming-Modul Dateien bis zu 24 Bit/192 kHz. Als Digitalformate werden (L)PCM, MP3, AAC/AAC+, AC3, OGG Vorbis, HE-AAC und WMA verarbeitet.
Alles was benötigt wird, ist ein Handy/Pad mit einer DLNA/UPnP-Medienplayer-App. Und natürlich müssen sich alle Geräte im gleichen Netzwerk (Adressbereich) befinden.
In diesem Einsatzgebiet werden die LS als Renderer bezeichnet. Ein Renderer ist in der Funktion eine „dumme“ Abspieleinheit ohne eigene Bedienmöglichkeit. Diese Wiedergabegeräte müssen nur die DLNA/UPnP-Standards beherrschen. Die gesamte Bedienung und Steuerung erfolgt mit dem Pad/Handy. Daher wird die Kombi Handy/Software häufig auch als „Controlpoint“ bezeichnet.
Die grundsätzliche Vorgehensweise ist:
- über die App wird der Medienserver im Netzwerk ausgesucht
- in der App wird festgelegt, über welches Endgerät die Musik gehört werden soll (falls mehrere Geräte vorhanden sein sollten)
- Musikauswahl
- Play
Da die LS in Sachen Bedienung vollständig von der App-Fähigkeit abhängig sind, darf man also nicht über PIEGA meckern, wenn einem die Bedienung nicht gefällt. Dann muss man sich eine andere App aussuchen. Ich kann mir vorstellen, dass dieses Thema im Forum zu vielen Tipps und Empfehlungen führen wird.
Eine andere Variante wäre Roon. Hier sollte man allerdings auch bedenken, dass diese hervorragend beleumundete Software ihren Preis hat - im wahrsten Sinne des Wortes.
Als letzte Möglichkeit kann dann noch eine Bluetooth-Verbindung genutzt werden. Das bietet sich für die gelegentliche Nutzung eines Handy/Porti zur Musikwiedergabe an. Dieser Aufbau kann aber auch als „drahtlos-easy-going-Kleinanlage“ überzeugen.
Insgesamt sind die Möglichkeiten so vielfältig, dass ein enorm breites Einsatzspektrum abgedeckt wird.
Wie sich die ganze Technik-Ausstattung im Alltag bewährt und vor allem wie es klingt, kommt ebenfalls bald hier im Forum.
Da in Kürze die Hochglanzbildchen erscheinen, hier mal zwei Schnappschüsse aus der "Hexenküche"
Die 50er
Die 30er, hier kann die neue Oberflächenstruktur erahnt werden.
Hier die Broschüre (PDF-Reader erforderlich)
(1)HDMI eARC
Die HDMI-Schnittstelle erhielt im Laufe der Jahre weitere Funktionen wie z. B. die HDMI-CEC-Erweiterung (Consumer Electronic Control). Dadurch kann z. B. die TV-Fernbedienung auch für andere Geräte genutzt werden, die an der HDMI-Schnittstelle angeschlossen sind. Außerdem wurden die Übertragungsraten für die Audioübertragung erhöht (enhanced Audio Return Channel). Aber um alle Funktionen nutzen zu können, müssen alle angeschlossenen Geräte einschl. der Kabel bestimmte Anforderungen erfüllen. Näheres siehe hier und hier.
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