Da ja immer wieder die Frage mit der xlr- und der Cinch-Verbindung sogar in einem reinen LS-Forum auftriitt, versuche ich mal diese doch manchmal komplexen Zusammenhänge ein wenig aufzudröseln. Um Platz zu sparen, verwende ich jetzt nur die Begriffe „sym“ und „asy“
Gaaaanz wichtig. Man sollte beim Schaltungskonzept (sym/asy) der Gerätschaften NICHT auf klangliche Eigenschaften schließen. Der Konstrukteur sieht in seinem Konzept entsprechende Vorteile und versucht sie entsprechend umzusetzen. Bei den Entwicklern gibt es immer wieder Diskussionen über Pro und Contra der beiden Prinzipien und wie immer werden beide auch irgendwo Recht haben. Lassen wir also die studierten Elektroniker unter sich und betrachten die Probleme, die sich uns Hifi-Endverbrauchern stellen.
Trotzdem ganz kurz, was es eigentlich heißt: „sym Schaltung“
„Der Strom im Hifi“ ist ja ein Wechselstrom. das heißt, sieht man die Bilder „vom Strom“ auf einem Oszilloskop, erkennt man ja diese Welle, die einen Nullpunkt hat, dann nach oben geht, wieder über den Nullpunkt hinweg nach unten geht usw.. Der Techniker spricht von negativer und von positiver Halbwelle. Bei einer sym Schaltung werden in zwei getrennten Verstärkerzügen einmal die positive Halbwelle und einmal die negative Halbwelle verstärkt. Im asy-Konzept gibt es für beide Halbwellen nur einen Verstärkerzug. Das ist jetzt alles sehr einfach ausgedrückt.
Aber schon jetzt beginnen die Probleme. Es gibt nämlich für uns HiFi-Isten eigentlich nur zwei Quellen, wo ein sym Signal „von Natur aus“ vorliegt. Das ist der Plattenspieler und das Mikrofon. Dort haben wir nämlich in beiden Geräten die Anschlüsse der Spule (+ und -) und die Schirmung. Technisch heißt es übrigens nicht + und – sondern invertiert und nicht invertiert. In einer konsequenten Sym-Schaltung wird das bis zu den Anschlüssen am LS durchgezogen.
Alle anderen Quellen haben im „Ursprung“ ein asy-Signal!!!. Selbst der „sym-CD-Player“ ist nicht wirklich sym. Das Signal liegt bis zum D/A-Wandler-Chip in asy Form vor. Erst hinter dem Wandler wird das Signal „symmetriert“. Mag sein, dass es Exoten gibt, die tatsächlich für die negative und positive Halbwelle zwei Wandler einsetzen, die wären dann aber sehr selten und bestimmt nicht billig.
Je geringer die Ströme sind, desto stärker sollte der Schutz vor Störeinflüssen sein. Also wäre der Plattenspieler das „Vorzeigegerät“ als sym Quelle. Warum ausgerechnet der Plattenspieler nur sehr selten als sym-Gerät auf dem Markt ist, bleibt eines der großen Geheimnisse der HiFi-Industrie. Kann man wahrscheinlich nur über den doppelten Aufwand bei der Signalverstärkung begründen. Allerdings ist in letzter Zeit ein zahlenmäßiger Anstieg bei den Vor-Vorverstärkern mit sym Konzept zu beobachten.
Betrachten wir uns jetzt die „Ursprungsquelle“, die ja in der „modernen Digitalzeit“ asy ist, wird klar, dass das Signal irgendwo „umgebaut“ wird. Und jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen. Je nach Aufwand und Umsetzung der Signalwandlung können Unterschiede im Endergebnis stattfinden. Bleiben wir beim CD-Player. Dort kann die Symmetrierung gleich hinter dem Wandler vorgenommen werden. Man kann natürlich das Signal asy lassen und erst an der Ausgangsbuchse entsprechend wandeln. Und jetzt erkennen vielleicht einige schon den Knackpunkt in der Angelegenheit. Wird im Beispiel CD-Player gleich hinter dem Wandler symmetriert, erfolgt dann natürlich die ganze Signalbearbeitung bis zur xlr-Ausgangsbuchse so. Wird aber nur an der Ausgangsbuchse „symmetriert“ kann man kaum von einem sym-Konzept reden.
Und jetzt kommt noch die ganz große Unbekannte. Man kann nämlich das Signal „einfach“ oder „komplex“ umbauen. Die Varianten reichen von einer Drahtbrücke über Trafosymmetrierung bis hin zu aufwändigen Schaltungen. Dadurch lässt sich natürlich das Ergebnis durch die Anzahl und die Qualität der ganzen Wandlungen nur selten vorhersagen.
In der Praxis
kann eine Vorauswahl der Kabel nach folgender Grundregel erfolgen, wenn man sich die Schaltungstopografie als Ausgangsbasis vorstellt.
Sym Quelle – Sym Eingang: xlr-Verbinder
Asy Quelle – Asy Eingang : Cinch-Verbinder
„Mischausstattung“: probieren
Und jetzt komme ich zum eigentlichen Vorteil der xlr-Verbindung. Die Schirmung und die signalführenden Kabel sind getrennt. Störeinflüsse von außen kommen bei der xlr-Verbindung nicht an die Signalführung. Das heißt, die xlr-Verbindung ist deutlich Einstrahlungssicherer als die Cinch-Verbindung, da ja dort die Schirmung GLEICHZEITIG auch der Minuspol ist.
Der zweite ganz große Pluspunkt der xlr-Strippen ist die mechanische Stabilität der Stecker und die geringen Beschaffungskosten der Stecker. Obwohl deutlich höherwertiger als Cinch-Stecker, sind die Preise im einstelligen Euro-Bereich.
Ein ganz heißes Ding bei xlr-Verbinder ist die korrekte Polung. Die ist nämlich im HiFi-Bereich NICHT genormt!!!!! Zwar liegt die Masse (Schirmung) fast immer auf Pin 1, die Signalführung ist aber unterschiedlich. Insbesondere bei der Verbindung von Geräten verschiedener Hersteller ist also große Vorsicht geboten. Größere Schäden sind mir zwar nicht bekannt geworden, aber rein theoretisch könnte es vorkommen, das bei falscher Belegung der Masse ein Kurzschluss fabriziert wird. Ist die Signalführung vertauscht, wird es hörbare Klangeinbußen geben. Manche Verstärker (z. B. Accuphase) haben zu diesem Zweck einen Umschalter, an dem die Signalführung umgepolt werden kann. Darauf unbedingt achten, wenn man sich Kabel beim Händler zum Testen ausleiht, da sonst das Ergebnis verfälscht wird!!!
Bei einem Hörvergleich der beiden „Kabelprinzipien“ muss man auch berücksichtigen, dass am xlr-Ausgang oftmals eine höhere Ausgangsspannung vorliegt. Und wir neigen ja dazu, dass „lauter“ gleichbedeutend mit „besser“ eingestuft wird.
Die Frage, ob xlr denn nun besser ist, ist einfach. Die Antwort mit Sicherheit nicht.
Gaaaanz wichtig. Man sollte beim Schaltungskonzept (sym/asy) der Gerätschaften NICHT auf klangliche Eigenschaften schließen. Der Konstrukteur sieht in seinem Konzept entsprechende Vorteile und versucht sie entsprechend umzusetzen. Bei den Entwicklern gibt es immer wieder Diskussionen über Pro und Contra der beiden Prinzipien und wie immer werden beide auch irgendwo Recht haben. Lassen wir also die studierten Elektroniker unter sich und betrachten die Probleme, die sich uns Hifi-Endverbrauchern stellen.
Trotzdem ganz kurz, was es eigentlich heißt: „sym Schaltung“
„Der Strom im Hifi“ ist ja ein Wechselstrom. das heißt, sieht man die Bilder „vom Strom“ auf einem Oszilloskop, erkennt man ja diese Welle, die einen Nullpunkt hat, dann nach oben geht, wieder über den Nullpunkt hinweg nach unten geht usw.. Der Techniker spricht von negativer und von positiver Halbwelle. Bei einer sym Schaltung werden in zwei getrennten Verstärkerzügen einmal die positive Halbwelle und einmal die negative Halbwelle verstärkt. Im asy-Konzept gibt es für beide Halbwellen nur einen Verstärkerzug. Das ist jetzt alles sehr einfach ausgedrückt.
Aber schon jetzt beginnen die Probleme. Es gibt nämlich für uns HiFi-Isten eigentlich nur zwei Quellen, wo ein sym Signal „von Natur aus“ vorliegt. Das ist der Plattenspieler und das Mikrofon. Dort haben wir nämlich in beiden Geräten die Anschlüsse der Spule (+ und -) und die Schirmung. Technisch heißt es übrigens nicht + und – sondern invertiert und nicht invertiert. In einer konsequenten Sym-Schaltung wird das bis zu den Anschlüssen am LS durchgezogen.
Alle anderen Quellen haben im „Ursprung“ ein asy-Signal!!!. Selbst der „sym-CD-Player“ ist nicht wirklich sym. Das Signal liegt bis zum D/A-Wandler-Chip in asy Form vor. Erst hinter dem Wandler wird das Signal „symmetriert“. Mag sein, dass es Exoten gibt, die tatsächlich für die negative und positive Halbwelle zwei Wandler einsetzen, die wären dann aber sehr selten und bestimmt nicht billig.
Je geringer die Ströme sind, desto stärker sollte der Schutz vor Störeinflüssen sein. Also wäre der Plattenspieler das „Vorzeigegerät“ als sym Quelle. Warum ausgerechnet der Plattenspieler nur sehr selten als sym-Gerät auf dem Markt ist, bleibt eines der großen Geheimnisse der HiFi-Industrie. Kann man wahrscheinlich nur über den doppelten Aufwand bei der Signalverstärkung begründen. Allerdings ist in letzter Zeit ein zahlenmäßiger Anstieg bei den Vor-Vorverstärkern mit sym Konzept zu beobachten.
Betrachten wir uns jetzt die „Ursprungsquelle“, die ja in der „modernen Digitalzeit“ asy ist, wird klar, dass das Signal irgendwo „umgebaut“ wird. Und jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen. Je nach Aufwand und Umsetzung der Signalwandlung können Unterschiede im Endergebnis stattfinden. Bleiben wir beim CD-Player. Dort kann die Symmetrierung gleich hinter dem Wandler vorgenommen werden. Man kann natürlich das Signal asy lassen und erst an der Ausgangsbuchse entsprechend wandeln. Und jetzt erkennen vielleicht einige schon den Knackpunkt in der Angelegenheit. Wird im Beispiel CD-Player gleich hinter dem Wandler symmetriert, erfolgt dann natürlich die ganze Signalbearbeitung bis zur xlr-Ausgangsbuchse so. Wird aber nur an der Ausgangsbuchse „symmetriert“ kann man kaum von einem sym-Konzept reden.
Und jetzt kommt noch die ganz große Unbekannte. Man kann nämlich das Signal „einfach“ oder „komplex“ umbauen. Die Varianten reichen von einer Drahtbrücke über Trafosymmetrierung bis hin zu aufwändigen Schaltungen. Dadurch lässt sich natürlich das Ergebnis durch die Anzahl und die Qualität der ganzen Wandlungen nur selten vorhersagen.
In der Praxis
kann eine Vorauswahl der Kabel nach folgender Grundregel erfolgen, wenn man sich die Schaltungstopografie als Ausgangsbasis vorstellt.
Sym Quelle – Sym Eingang: xlr-Verbinder
Asy Quelle – Asy Eingang : Cinch-Verbinder
„Mischausstattung“: probieren
Und jetzt komme ich zum eigentlichen Vorteil der xlr-Verbindung. Die Schirmung und die signalführenden Kabel sind getrennt. Störeinflüsse von außen kommen bei der xlr-Verbindung nicht an die Signalführung. Das heißt, die xlr-Verbindung ist deutlich Einstrahlungssicherer als die Cinch-Verbindung, da ja dort die Schirmung GLEICHZEITIG auch der Minuspol ist.
Der zweite ganz große Pluspunkt der xlr-Strippen ist die mechanische Stabilität der Stecker und die geringen Beschaffungskosten der Stecker. Obwohl deutlich höherwertiger als Cinch-Stecker, sind die Preise im einstelligen Euro-Bereich.
Ein ganz heißes Ding bei xlr-Verbinder ist die korrekte Polung. Die ist nämlich im HiFi-Bereich NICHT genormt!!!!! Zwar liegt die Masse (Schirmung) fast immer auf Pin 1, die Signalführung ist aber unterschiedlich. Insbesondere bei der Verbindung von Geräten verschiedener Hersteller ist also große Vorsicht geboten. Größere Schäden sind mir zwar nicht bekannt geworden, aber rein theoretisch könnte es vorkommen, das bei falscher Belegung der Masse ein Kurzschluss fabriziert wird. Ist die Signalführung vertauscht, wird es hörbare Klangeinbußen geben. Manche Verstärker (z. B. Accuphase) haben zu diesem Zweck einen Umschalter, an dem die Signalführung umgepolt werden kann. Darauf unbedingt achten, wenn man sich Kabel beim Händler zum Testen ausleiht, da sonst das Ergebnis verfälscht wird!!!
Bei einem Hörvergleich der beiden „Kabelprinzipien“ muss man auch berücksichtigen, dass am xlr-Ausgang oftmals eine höhere Ausgangsspannung vorliegt. Und wir neigen ja dazu, dass „lauter“ gleichbedeutend mit „besser“ eingestuft wird.
Die Frage, ob xlr denn nun besser ist, ist einfach. Die Antwort mit Sicherheit nicht.
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