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Lautheits-Wahn

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    Lautheits-Wahn

    Ich bekam über PN eine Anfrage, ob ich mich noch an einen Beitrag erinnere, bei dem es um die Manipulation in der Dynamik ging, um eine möglichst möglichst laute CD herzustellen.

    Bis auf die Runde "Hochbitmedium erforderlich?" konnte ich aber nicht weiterhelfen. Hat einer der Stammleute ein besseres Gedächtnis?

    Ich habe dann auch mal weiter gestöbert und bin im i-net auf diese Hinweise gestoßen:

    Eine generelle Erläuterung des Irrsinns


    Wie es grundsätzlich gemacht wird:

    Ein Interview mit der Remastering-Ikone Eroc:
    Norbert,
    der NUR den eigenen Ohren vertraut

    #2
    hi norbert

    du bist unbezahlbar... der youtube-link war es...

    besten dank

    gruss andy
    werde mit aktiven Piega C8 Ltd und einem "P Sub 1 Mk2" verwöhnt...

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      #3
      Als ich das Ding bei Youtube wieder sah, konnte ich mich aber auch ganz dunkel daran erinnern, dass ich es hier auch schon einmal ins Forum stellte. Weiß aber bis jetzt nicht mehr wo und in welchem Zusammenhang :(

      Tja, man wird nicht jünger. Hauptsache die Ohren funktionieren noch so ungefähr
      Norbert,
      der NUR den eigenen Ohren vertraut

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        #4
        Zitat von nk Beitrag anzeigen
        Hat einer der Stammleute ein besseres Gedächtnis?
        Auf der AQVOX HP habe ich noch folgenden Link zu diesem Thema gefunden:

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          #5
          Hallo Manfred,

          danke für den Link, macht die "Schweinerei" sehr deutlich.

          Das nervt doch generell einfach nur.
          Wenn man sich mit seiner Anlage auf nem hohen Level bewegt, freut man sich doch immer wieder, wenn man gute Aufnahmen findet.
          Das ist ja dann eigentlich n Kernpunkt des Hobbys.

          Bei diesem Quark täts ja auch n 3000 Watt "Power Pack".

          Da brauchen wir uns, wenn das so weiter geht, garnicht mehr über
          Nuancen bei unterschiedlichen Verstärkern oder Cd Playern unterhalten.
          Da aber der Mensch immer n Rest kultureller Wertschätzung in sich trägt,
          hoffe ich, daß langfristig , auch flächendeckend, ein Umdenken stattfindet.:(

          LG, Lars
          Zuletzt geändert von Lars; 30.11.2008, 10:11.

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            #6
            Ausgerechnet aus der HighEnd-Szene, die ja in der Regel doch eher aus gesetzteren und reiferen Herrschaften besteht, regt sich nun Widerstand. Da kann ich mir ein leichtes Schmunzeln nicht unterdrücken. Erst von vielen als durchgeknallte Spinner bezeichnet, werden sie nun häufiger als Vorreiter einer Bewegung "mehr Qualität als Quantität" hingestellt.

            Das mit diesem Lautheitswahn eine völlig kaputte Entwicklung losgetreten wurde, darüber müssen wir nicht reden. Die Frage ist doch aber: Wer will/wollte das eigentlich? Wenn ich jetzt so einige Interviews und "Analysen" lese, sind die Schuldigen einzig und allein die Plattenbosse. Klar, Manager machen ja sowieso alles verkehrt. Ist das wirklich sooo einfach?

            Ist es nicht eher so, dass in der Gesellschaft eher ein Trend zu beobachten ist, der komplett auf ganz kurzfristige und oberflächliche Werte setzt? Ist es nicht so, das bei Digicams einzig und allein die Pixelzahl als Gütemaßstab herhalten musste und so eine Pixelwettrüstung stattfand? Mit der Folge, dass die Bildqualität nach unten ging. In einem Navigationsforum wurde gefragt, wie man die MP3 lauter machen kann. Die konzeptionellen Fehler des Navigationsgerätes waren nicht soooo wichtig.

            Ursache: keiner macht sich mehr die Mühe und liest auch einmal etwas über die Zusammenhänge, keiner betrachtet mehr kritisch das Foto aus seinem Pixelgiganten und keiner hört mehr wirklich auf die Musik. Man hat ja auch keine Zeit mehr. Das neue Handy muss geholt werden dann zur nächsten "After-Work-Party" und von da noch schnell zur neuen Galerieeröffnung.

            Massenkonsum, egal wo. Pixel- und Lautheitsirrsin als Therapie der eigenen Minderwertigkeitskomplexe. Frage: wie soll man sich da vom Massenkonsum abheben? Durch langfristige Qualität oder kurzfristige Hingucker?

            Sind da also wirklich nur die Plattenbosse schuld?
            Norbert,
            der NUR den eigenen Ohren vertraut

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              #7
              Zitat von Lars Beitrag anzeigen
              Bei diesem Quark täts ja auch n 3000 Watt "Power Pack".
              ...so ist es. Leider.

              Gestern habe ich bei einem alten Bekannten mal wieder erlebt, wie wenig Leistung bei angenehmer Musikdarbietung tatsächlich notwendig ist. Selbst bei sehr dynamischem R&B zeigte die Leistungsanzeige in der Spitze kaum mehr als 5W. Der Grundpegel war dabei deutlich über 'Zimmerlautstärke', denn die Frauen hatten ihre lebhafte Kommunikation streckenweise eingestellt.

              Schaut man sich hingegen den Einkaufs/Verkaufsprozess an, so spielt die Verstärkerleistung immer noch die dominierende Rolle. Wie Norbert schon richtig schrieb: möglichst viel Pixel und viel Watt...bzw. viel Lärm.
              Aber es gibt ja jetzt eine Gegenbewegung und die sollten wir unterstützen.

              Manfred

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                #8
                Ich habe auch gerade wieder fast zwei Stunden Musikgenuss "erledigt". Die Peak-Hold-Anzeige der A50V blieb bei 11 Watt stehen, "richtig leise" war das aber nicht.

                Es ist nicht nur, dass dieser Lautheitswahn in der Musiksofti vorhanden ist. Schauen wir uns einmal die Laustsprecherentwicklung der letzten Jahre an, ist bei allen Herstellern zu beaobachten, dass der Wirkungsgrad immer weiter stieg.

                Für die nicht ganz so sattelfesten in der Lautsprechertechnik: Unter Wirkungsgrad versteht man, mit wieviel Watt ein Lautsprecher eine bestimmte Lautstärke erzielt. Die Maßeinheit für den Kennschalldruck lautet dB/w/m. Eine typische Angabe wäre also 89dB/1 Watt/1 Meter Entfernung. Meistens liest man aber nur 89dB/W. Wenn man so will: "wieviel Strom verbraucht mein LS bei 89 dB"

                Vergleichen wir hierzu nur die CL120x und die C40

                C40 = 89 dB/W/m
                CL120x = 92 dB/W/m

                3 dB bedeutet aber immerhin eine ungefähre Halbierung der Leistung, siehe auch die dB-Tabelle.

                Leider ist es so, dass die LS-Hersteller zu diesem "Rüstungswahn" schon fast gezwungen werden. Wir wissen, dass bei Vergleichen immer wieder zu beaobachten ist: "lauter = besser". An anderen Stellen hier im Forum haben wir schon erläutert, warum das sogar in gewissen Grenzen richtig ist und wie feinfühlig unser Ohr (bewusst oder unbewusst) dies wahrnimmt. Was aber bei Vergleichen im HiFi-Laden passiert, dürfte klar sein. Der lautere LS wird vorgezogen. Ein "leiser" Lautsprecher und wenn er noch so gut ist, ist praktisch fast unverkäuflich. Ich bin mir ziemlich sicher, dass in den Entwicklerküchen richtig gute LS stehen, die aber praktisch im Verkauf so gut wie keine faire Chance hätten.

                Als Sahnehäubchen kommt frei nach dem Motto "meiner ist größer" ein Verstärker ins Regal, der mindestens 250 W liefern muss. Und das bei LS, die eigentlich immer weniger Watt benötigen. Da aber die meisten trotz dieser "Leistungsspirale" in heimischer Umgebung nicht 1 dB lauter hören, stellt sich natürlich schon die Frage nach dem Sinn. Fragt doch mal diese "Wattjünger", mit welchen Pegel sie abends um 10 Uhr in ihrer Mietswohnung hören.

                Jetzt noch die typischen "Lautheits-CD" und der Lautstärkerregler geht ziemlich weit nach links. Keine Dynamik, aber hoher Pegel.

                Im Endergebnis werden viele Verstärker in Bereichen betrieben, in denen sie sich einfach nicht "wohl fühlen". Je nach Können der Hersteller mehr oder weniger deutlich. Die Bandbreite reicht von völlig zusammenfallenden Klangbildern Marke Küchenradio bis zu hin zum leicht unterbelichtetem Bass. Siehe auch Hans Anmerkung zu Burmester vor ein paar Tagen oder meine Anmerkung zum Accuphase E350. Dabei handelt es sich zweifelsfrei um die absolute Weltspitze der Verstärkerbauer. Auch hierzu hatten wir schon kurz philosophiert.

                Von daher ist die Frage: "Vernichtet "laut" den Klang?" ganz eindeutig mit "JA" zu beantworten. Oder andersrum: "Weniger ist manchmal mehr".
                Zuletzt geändert von nk; 01.12.2008, 20:57.
                Norbert,
                der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                  #9
                  Aktuelle Meldung:




                  Schon etwas älter:




                  Ob die Befürworter einer gesetzlichen Regel wissen, dass die Begrenzung auf einen Max-Pegel genau das Gegenteil bewirkt?

                  Begrenzung Maxpegel = höhere Komprimierung = höherer Durchschnittspegel = längere Lärmbelastung.
                  Zuletzt geändert von nk; 24.04.2009, 18:34.
                  Norbert,
                  der NUR den eigenen Ohren vertraut

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                    #10
                    scheint aktueller zu sein als auch schon

                    Momentan scheint das Thema aktueller zu sein als auch schon. Einen Artikel aus der vergangenen Sonntagszeitung:



                    Jetzt weiss ich was mit "Remastered" gemeint ist

                    Gruss Boris

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                      #11
                      Man beachte den letzten Satz des Artikels. ...Oldies.... Keinem scheint es in den Sinn zu kommen einmal über die Hintergründe nachzudenken.

                      Und dann, Boris, ist deine Anmerkung über "Remastered" plötzlich sehr genau zu prüfen. Dieses kleine Tool könnte zumindest auf gewisse Tendenzen hindeuten:


                      Und wirklich jeder, der schon einmal eine CD gerippt hat, kann dieses Tool bedienen.
                      Zuletzt geändert von nk; 27.04.2009, 06:19.
                      Norbert,
                      der NUR den eigenen Ohren vertraut

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