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    Zitat von nk Beitrag anzeigen
    Genau wie im Nubert-Papier hatte ich immer den Eindruck, dass zwar per EQ der Bass "entschärft" wurde, gleichzeitig aber Einbußen im Impuls vorhanden waren. Daher ist mein persönlicher Ansatz, im Bass nicht so sehr auf die perfekte Linearisierung zu setzen, sondern eher auf die Impulsgenauigkeit zu zielen.

    Hallo Norbert,

    es hängt halt wie immer von der Qualität der Implementierung des Anbieters als auch von der Handhabung/Erwartungshaltung des Anwenders ab.

    Hier die Beschreibung und resultierende Ergebnisse zweier Profi’s auf diesem Gebiet.

    Sean Olive war ein langjähriger Gefährte von Floyd Toole (Harman) und zeitweise auch AES-Präsident.

    Sean Olive:“When done properly, room correction can lead to significant improvements in the overall quality of sound reproduction. However, not all room correction products are equal, and two of the tested products produced results that were no better, or much worse, than the unequalized loudspeaker. Room correction preferences are strongly correlated to their perceived spectral balance and related attributes (coloration, full/thin, bright/dull). The most preferred room corrections produced the smoothest, most extended in-room responses measured around the primary listening seat.”

    In a recent article, I discussed audio’s circle of confusion that exists within the audio industry due to the lack of performance standards...


    Dazugehörige Slideshow:



    (später wurde bekannt, dass sich unter RC1 RoomPerfect verbarg)

    Floyd Toole: "Ringing in the time domain caused by modal resonances. As Floyd Toole states: “Room resonances at low frequencies behave as “minimum phase” phenomena, and so, if the amplitude vs. frequency characteristic is corrected, so also will the phase vs. frequency characteristic. If both amplitude and phase responses are fixed, then it must be true that the transient response must be fixed – i.e. the ringing, or overhang, must be eliminated” (Toole, The Acoustical Design Of Home Theaters, 1999)."

    Man kann den beiden wohl nicht absprechen, dass sie sich zumindest gründlich mit dem Thema auseinandergesetzt haben.
    Meine Erfahrungen mit "RoomPerfect" decken sich so ziemlich mit den o.g. Aussagen der Tester.

    Ich hoffe, dass wir mit diesem Thema die anderen Forumsteilnehmer nicht zu sehr langweilen....

    Manfred

    Kommentar


      Zitat von manfbenz Beitrag anzeigen
      Ich hoffe, dass wir mit diesem Thema die anderen Forumsteilnehmer nicht zu sehr langweilen....
      Hi Manfred,
      warten wir, bis sich jemand beklagt, aber eigentlich heißt es ja "Odyssee Raumakustik"


      Erwartungshaltung:

      Schaut man sich die ganzen Arbeiten zur Basskorrektur an, scheint jeder Verfasser immer irgendwie sein Modell zu priorisieren. Das ist nichts verwerfliches, nicht schlimm und nachvollziehbar. Aber bei der Menge der „Bekämpfungsmaßnahmen“ ist es schwer, eine durchgehende Linie zu erkennen. Außer, dass zwar viel über die Verursacher gesprochen wird, aber die simpelsten Lösungen oftmals gar nicht „angeboten“ werden. Stattdessen wird gleich das „digitale Wundermittel“ ausgepackt. Vielleicht ist es auch für viele verlockend, in einer durchgestylten Wohnlandschaft einfach auf einen Knopf zu drücken und alle Akustik-Probleme sind vom Tisch. Aber wir sollten nie vergessen, viele Fehler in der Raumakustik gehen am Ende Hand in Hand mit unserem Wohngeschmack.

      Was aber sehr oft völlig außer Acht gelassen wird, dass auch die zwischenmenschliche Kommunikation deutlich an Qualität gewinnt, wenn die Raumakustik halbwegs stimmt. Das heißt, eine ordentliche Raumakustik kann auch zum allgemeinen Wohlempfinden ihren Beitrag leisten. Ein Aspekt, der mir ganz persönlich in all den Diskussionen viel zu kurz kommt.

      Die ganzen Diskussionen um Akustik und Designumgebung erinnern mich oftmals an den Zielkonflikt im Autobau. Möglichst einen 2 Tonnen-SUV mit 5-Liter-Diesel-Aggregat für die Stadt, aber gleichzeitig einen Umweltengel auf die Heckscheibe kleben.


      Neben der Einrichtung und den typischen Asymmetrien eines normalen Hör-Wohnraumes haben die Probleme in den Moden bzw. Nachhall ihren Ursprung. An den asymmetrischen Verhältnissen können wir kaum etwas verändern, da sie z. B. auch durch Fensterflächen und Grundriss hervorgerufen werden können. Die Einrichtung... da muss jeder selbst entscheiden.

      Bleiben also die Probleme der Modenauswirkungen im Bass, auf die wir nur teilweise Einfluss nehmen können.

      Betrachten wir den Bereich zwischen der „Raumfrequenz“ und der sog. Schroederfrequenz. Wie die Schroederfrequenz ermittelt wird, ist weiter oben verlinkt. Pi mal Daumen können wir in einem normalen Wohn-Hörraum Raum (5 * 4 * 2,5 Meter) mit einer Schroederfrequenz von irgendwo um 400 bis 500 Hz rechnen. Je größer der Raum und/oder je geringer die Nachhallzeit, desto tiefer diese Frequenz. Oberhalb der Schroederfrequenz spielen Moden so gut wie keine Rolle mehr.

      In unserem Rechen-Musterraum mit seinen 5 * 4 Meter haben wir also einen Problembereich von ~34 Hz - ~450 Hz. Die meisten Beispiele und Demos gehen von einer, vielleicht noch einer zweiten Störfrequenz aus. Auch in der Slideshow von Harman gibt es nur ein Bass-Problembereich um 300 Hz.

      Gewissensfrage: Müssen wir deswegen unbedingt am Signal biegen oder reicht es, die Störfrequenz „manuell“ an der Ursache zu bekämpfen? Die Mittel hierzu sind bekannt, Helmholtzresonator, Plattenschwinger, Bassfalle, evtl. die Aufstellung/Sitzposition.


      Leider, leider finde ich sie nicht mehr…. Aber es gab mal eine deutschsprachige Untersuchung/Arbeit, die beide Verfahren gegenüberstellte. Also „echte“ Raumkorrektur gegen digitale Zaubermittel. Im Ergebnis fand ich das nicht überraschend, denn das Fazit war sinngemäß, dass zuerst der Raum „behandelt“ werden sollte, dann kann mit DSP & Co noch ein Feintuning erfolgen. Wobei das ein Feintuning auf extrem hohen Niveau war. Das absolut Erstaunliche: Als ich im Rahmen dieser Diskussion im Netz stöberte, stieß ich auf einen relativ frischen Artikel der „Stereoplay“ aus 2015,

      Zitat
      In der Profiwelt der Tonstudios geht man heute beim Erzeugen guter Klangqualität von der Faustregel aus, dass man klanglich 80 Prozent mit raumakustischen Maßnahmen erreicht und die restlichen 20 Prozent mit elektronischen Mitteln feinabstimmt. Das ist effizienter und vor allem preiswerter, als 100 Prozent mit akustischen Maßnahmen erreichen zu wollen.

      Klar, diese 20% sind kein mathematisch erfasster Wert, wird wohl auch auf „Bauchgefühl“ hinauslaufen. Aber das wäre grob die Aussage der alten Arbeit. Sch…e, ich ärgere mich, dass ich die nicht gespeichert habe.

      An der Stelle müssen aber noch zwei wichtige Aspekte beachtet werden. Was bedeutet hier „Feinabstimmung“? Geht’s nämlich um rein persönliche Empfindungen, ließe sich das sowieso kaum noch in Gesetzmäßigkeiten packen. Oder werden mit diesen 20% die Fehler des LS behoben? Das kann aber auch nicht mehr pauschalisiert werden.

      Ganzer Artikel




      Hier findet ihr eine Diplomarbeit über die Möglichkeiten der digitalen Lautsprecherentzerrung und Erfahrungen mit dem Trinnov. Dort haben wir auch schon viel zum Thema Basskorrektur über EQ angesprochen.
      Das ältere Thema


      Ich halte mich für ein paar Tage zurück und behalte nur evtl. Freischaltungen im Auge, knallvoller Terminplan und viel Arbeit.

      Norbert,
      der NUR den eigenen Ohren vertraut

      Kommentar


        Leute, ich beklage mich hiermit offiziell: Ich bin nun noch verwirrter wie vorher.

        Nein, Scherz beiseite. Eure Ausführungen und einige der genanten Abhandlungen sind wirklich sehr interessant, insbesondere für mich die von David Griesinger und Floyd Toole. Es hat einiges an Zeit gekostet das alles zu lesen und dann auch noch teilweise wenigstens ansatzweise zu verstehen. Im Moment könnte ich nicht sagen, welche Theorie für mich richtig oder falsch ist, da es mir zu theoretisch und wissenschaftlich geworden ist. Ein Abgleich mit der Praxis muss her, irgendwo einen Pflock einschlagen und beginnen, um Erfahrungen zu sammeln. Auch auf die Gefahr hin, dass man Lehrgeld zahlt.

        Das ist das Stichwort und damit wären wir bei meinem aktuellen Problem: Die Basskorrektur und -positionierung ist derzeit mein kleinstes Problem. Ich habe ja vor kurzem die zweite Phase der Raumbehandlung (Decke: Kombination aus Absorber und Diffussoren) realisiert und der positive Effekt auf den Klang war bei der Decke bisher am grössten und sofort deutlich hörbar ggü. vorher. Am auffälligsten war, welche Details da noch aus den Musikaufnahmen herausgekitzelt werden, insbesondere bei Zupf- und Streichinstrumenten, das hat wirklich Gänsehautfaktor. Aber selbst im Filmbetrieb, was mich ehrlich gesagt am meisten überrascht hat, wurde die Soundkulisse viel detailreicher und der Soundteppich von hinten nach vorne deutlich geschlossener und diffusser, die direkte einzelne Ortung der hinteren Surround-LS ist so gut wie nicht mehr vorhanden. Herrlich, so hatte ich es mir immer vorgestellt!

        Letzteres schreibe ich den Diffusoren zu, die ich in der Theorie echt unterschätzt habe, ich hätte halt gleich auf Harald hören sollen. Was ich ja Gott sei Dank auch tat und das Vicoustic-Gesamtkonzept in Phasen aufgeteilt habe, im Nachinein hätte ich aber das Verhältnis von Absorbern zu Diffusoren zu gunsten der Diffussoren nochmals erhöht. Nicht vorstellbar, wenn ich gleich alles bestellt hätte. (Herzlichen Dank auch an Harald für die Montagetipps in letzter Minute, das mit dem doppelseitigen Klebeband wäre betreffend Feinpositionierung ggü. dem Kleber wirklich nicht gut gekommen. Auch der Hinweis zur Trockenzeit des Klebers, trotzdem sind mir zwei Diffussoren wieder runtergekommen, bis ich im Gefühlt hatte, wie lange ich andrücken muss. Überkopf drückt es einem dabei schon die eine oder andere Schweissperle heraus.

        So weit so gut, neben der oben beschriebenen deutichen Verbesesrung hat sich leider beim zweiten Hinhören auch eine Verschlechterung eingestellt: Der Hochtonbereich klingt nun etwas dumpf ggü. vorher. Zuerst war ich mir nicht sicher und dachte ich bilde mir das nur ein, zwischenzeitlich könnte ich aber ausrasten! Die LDR-Bändchen scheinen da wirklich sensibler zu sein, was eine Überdämpfung betrifft. Zur besseren Vorstellung: Der Wohlfühlfaktor der zwischenmenschliche Kommuniktation in der Hörzone war noch nie so gut, für die LDR-Bändchen aber wohl zu gut. (Auf der anderen Seite spricht das natürlich wieder sehr für die LDR-Bändchen, welche bei unbehandelten modernen (schallharten) Wohnräumen schon vom Start weg sehr gut spielen.)

        Ich bin derzeit extremst gefrustet und werde mich die nächsten Tage mit Sport und sozialen Events ablenken, ansonsten würde ich in einem Wutanfall alles wieder runterreissen.
        Ich gewinne dem Ganzen trotz bezahltem Lehrgeld aber auch was gutes ab, ich bin reicher an Erfahrung und der Erkenntnis, dass alle Simulationen und Messungen gut und recht sind, jedoch nur die halbe Miete darstellen.

        Tipps zur weiteren Vorgehnsweise sind herzlich willkommen. Da ich aus kostengründen nicht bei jeder Veränderung den Akustiker bemühen möchte, schwebt mir vor, Messequipment zu ordern und mich zuerst dort zu ertüchtigen, um den akt. Istzustand aufzunehmen und um die anstehenden Veränderungen auch messbar darzustellen.

        Gruss
        Markus
        Zimmerlautstärke ist, wenn ich die Musik in allen Zimmern gut hören kann.

        Kommentar


          Hab' mir nur eine kleine Pause gegönnt...

          Kein Akustik-Tipp, eher ein Basteltipp für leichte Mittel-Hochtonabsorber/-diffusoren.

          Einen nicht mehr benötigten CD-Rohling auf die Rückseite des Absorbers geklebt. Das Mittelloch des CD-Rohling kann dann für die Aufhängung genutzt werden. In Kombination mit sog. Bilderschienen* können so die Absorber simpel verstellt werden oder sogar bei Nichtgebrauch verschwinden. Alles ohne Borhrloch oder Kleber

          *Bilderschienen gibt's in unzähligen Varianten, Beispiele



          Norbert,
          der NUR den eigenen Ohren vertraut

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            Markus
            erst einmal die Ruhe bewahren! Das Gehör muss sich an den anderen Raum erst einmal gewöhnen, also keine überhasteten Änderung vornehmen.
            Erst einmal einige Stunden Musik und Film erleben und dann in Ruhe noch einmal überlegen!

            Kommentar


              Danke Harald, dein Wort in Gottes Ohr!
              Lustig, diesen Gedanken hatte ich auch schon, aber wieder verworfen, da ich mir eine diesbezügliche "Einspielzeit" nicht erklären konnte.

              Gruss
              Markus
              Zimmerlautstärke ist, wenn ich die Musik in allen Zimmern gut hören kann.

              Kommentar


                Erst diese Woche habe ich wieder ein Angebot bekommen, um mein Kino teilweise noch einmal umzubauen (bzgl. Akustikelementen).
                Aber wäre ich dann fertig...

                Kommentar


                  Hallo Markus

                  Im Moment könnte ich nicht sagen, welche Theorie für mich richtig oder falsch ist,
                  Sind in dem Sinne auch keine Theorien, sondern verschiedene praktische Lösungsansätze für dasselbe Problem. Aber wie du sagtest, ausprobieren

                  im Nachinein hätte ich aber das Verhältnis von Absorbern zu Diffusoren zu gunsten der Diffussoren nochmals erhöht.
                  Im Unterschied zu Tonstudios wird in "normalen" anscheinend selbst von Tontechnikern weniger Dämpfung bevorzugt. Das deckt sich wohl auch mit deiner Erfahrung. Wie sieht es mit den ersten seitlichen Reflexionen bei dir aus? Laut Toole führt das bedämpfen dort zu einer Verringerung des räumlichen Eindrucks, und er empfiehlt, die Wand dort unbehandelt zu lassen. Ich habe es bei mir mit Vorhängen ausprobiert und bevorzuge selber tatsächlich die reflektive Variante.

                  Der Wohlfühlfaktor der zwischenmenschliche Kommuniktation in der Hörzone war noch nie so gut, für die LDR-Bändchen aber wohl zu gut.
                  Die meisten Menschen nutzen bei der Sprache halt auch nicht so hohe Frequenzen Eine Überdämpfung im Hochtonbereich ist bei der Menge an Akustikelementen gut vorstellbar. Denn gegen die mittleren Frequenzen fallen die Absoprtionen von den Elementen ja alle recht ab, und wenn das dann durch mehr kompensiert wird, hast du ganz schnell zu viel bei den höheren Frequenzen, wo ja all die Elemente zu 100% absorbieren.

                  Lustig, diesen Gedanken hatte ich auch schon, aber wieder verworfen, da ich mir eine diesbezügliche "Einspielzeit" nicht erklären konnte.
                  Wenn wir einen Raum betreten, den wir noch nicht kennen, kann es ein paar Minuten dauern, bis sich unser Hirn darauf eingestellt hat, den ganzen Schall (den direkten und die Reflexionen), richtig zu verarbeiten. Wenn wir den Raum schon kennen, der sich aber jetzt anders verhält, kann das zu Verwirrungen führen Da kann es dann etwas länger dauern, bis sich unser Hirn wieder sortiert hat, besonders für so etwas komplexes wie Musik hören.

                  Da ich aus kostengründen nicht bei jeder Veränderung den Akustiker bemühen möchte, schwebt mir vor, Messequipment zu ordern und mich zuerst dort zu ertüchtigen, um den akt. Istzustand aufzunehmen und um die anstehenden Veränderungen auch messbar darzustellen.
                  Guter Ansatz! Ich würde dir dann allerdings nochmals sehr zur Lektüre von etwas Literatur (eben zB Toole) raten. Denn messen kann man so einiges, aber was davon wirklich Sinn macht, und wie die Ergebnisse auf unser Hörerlebniss übertragbar sind, ist ein hoch interessantes und auch komplexes Thema. Als Messequipment sollte ein einfaches Mikrofon wie das ECM 8000 von Behringer völlig reichen, und als Software ist das kostenlose REW sehr empfehlenswert. Ebenso das sehr ausführliche Handbuch dazu. Dazu empfiehlt sich allerdings vorher etwas allgemeines Literaturstudium

                  Kommentar


                    Zitat von sb Beitrag anzeigen
                    Im Unterschied zu Tonstudios wird in "normalen" anscheinend selbst von Tontechnikern weniger Dämpfung bevorzugt. Das deckt sich wohl auch mit deiner Erfahrung. Wie sieht es mit den ersten seitlichen Reflexionen bei dir aus? Laut Toole führt das bedämpfen dort zu einer Verringerung des räumlichen Eindrucks, und er empfiehlt, die Wand dort unbehandelt zu lassen. Ich habe es bei mir mit Vorhängen ausprobiert und bevorzuge selber tatsächlich die reflektive Variante.
                    Kurt wiederum hat mir die Behandlung der Wand an der Stelle der Erstreflektionen explizit empfohlen...

                    Kommentar


                      Zitat von Nürnberger Beitrag anzeigen
                      Kurt wiederum hat mir die Behandlung der Wand an der Stelle der Erstreflektionen explizit empfohlen...
                      Sehe ich genau so.

                      In der allgemeinen Lektüre gibt es aber keinen Grenzwert, zumal das Ohr auch unterscheidet, aus welchen Richtungen die erste Reflexion kommt. Das Ohr registriert den Direktschall und die erste Reflexion anders, wenn beide aus einer Richtung kommen, z. B. beim Dipol-LS. Einen Einfluss auf die räumliche Abbildung hat die erste Reflexion wenn sie von der Seite kommt.

                      Die erste Reflexion hat auch Auswirkung auf das räumliche Empfinden unserer Wiedergabe. Je größer die Zeitdifferenz der beiden Schallerignisse, desto größer unser Raumeindruck. Aber auch das gilt nur in gewissen Größenordnungen. Je nach Zeitversatz und Frequenz kann es auch zu Phasenverschiebungen führen, den sog. Kammfiltereffekten, die sich u. a. durch eine Tonhöhenschwankung bemerkbar machen können.

                      Prima zu lesen und auch verständlich beschrieben die Seite vom Akustik-Profi Burosch

                      Das heißt unterm Strich, dass in Abhängigeit der Abstrahlcharakteristik, des Wandabstandes, der Wandbeschaffenheit, Möblierung (Regale usw) keine Pauschalempfehlung möglich ist. Tendenziell ist es aber in den meisten Fällen poitiv, wenn die ersten Reflexionen in irgendeiner Form bearbeitet werden. Ob dies durch Absorber oder Diffusor erfolgen sollte, ist auch wieder eine Einzelfallentscheidung.

                      Aber Achtung und wie schon erwähnt... NICHT überdämpfen. Im Hochtonbereich ist in den meisten Fällen auch gar kein Handlungsbedarf, wenn irgendwie Teppeichboden, Gardinen und ein paar Möbel vorhanden sind. Außerdem hat hier die Luft schon genug dämpfende Wirkung. Interessanter ist der Mittelbereich und natürlich der Bass. Also irgendwo zwischen 30 - 2000 Hz. In den meisten Fällen (komplett leere und geflieste Räume ausgenommen) wird man oberhalb von 2 KHz schon bei unter <0,3 Sek Nachhallzeit liegen, so dass in dem Bereich wahrscheinlich eher asymmetrische Bedingungen Probleme bereiten können.



                      Norbert,
                      der NUR den eigenen Ohren vertraut

                      Kommentar


                        Kann ich bestätigen.

                        Nachhall liegt so um die 0,4s.

                        Der Seitenwandabstand für die erste Reflektion.
                        Bei mir sind das gut und gerne 1,80- 2m bis zur ersten Reflektions-Seitenwand.

                        Da hatte ich nie so die Ortungsprobleme.

                        Bei mir ist es eher mit der Symmetrie das Thema.
                        Rechts habe ich 1m hinter dem Hörplatz Wand,
                        links hinter dem Hörplatz ist es ja nahezu ganz offen.
                        Wie im Akustik-Profi Artikel unter Reflektionen beschrieben, kann ich das hier gut nachempfinden.

                        Das merke ich vor allem bei sehr räumlichen Hochtonimpulsen.
                        Bei Stimmen gar nicht so, da sie ja etwas mehr vom LS nach innen abgestrahlt werden.
                        Links stehen Becken, Kastagnetten oder Triangeln teilweise 1,5m vom Lautsprecher abgelöst im Raum,
                        rechts ist die Abbildung etwas kompakter, wohl durch die früher reflektierende Rückwand.

                        Aber da habe ich mich auch schon dran gewöhnt.

                        Will sagen, neben dem ganzen Bass-, Absorber- und Diffusorenthema sind die Symmetrie und Wandabstände auch immer einflussnehmend.

                        Schlussendlich ist alles in den meisten gegebenen Räumen kaum umsetzbar.

                        Kommentar


                          Hmm, ich finde einen Mangel an Zickigkeit für einen Lautsprecher auch einen Wert: so aufstellen, wie es optische Zwänge erfordern, und es funktioniert einfach ...

                          Kommentar


                            Hallo guten Morgen,Ich bin neu im Forum, und betreibe seit ein paar Jahren eine Coax 70. Für eine ausgewogene Hifiwiedergabe braucht man einfach Platz. Ich selber hab nur ca. 85 cm zu allen Seiten.Funktioniert schon gut, könnte aber besser sein😀

                            Kommentar


                              Zitat von manfbenz Beitrag anzeigen
                              Ich hoffe, dass wir mit diesem Thema die anderen Forumsteilnehmer nicht zu sehr langweilen....
                              Keineswegs – danke für diese sachliche und spannende Diskussion!

                              Zitat von nk Beitrag anzeigen
                              Was aber sehr oft völlig außer Acht gelassen wird, dass auch die zwischenmenschliche Kommunikation deutlich an Qualität gewinnt, wenn die Raumakustik halbwegs stimmt. Das heißt, eine ordentliche Raumakustik kann auch zum allgemeinen Wohlempfinden ihren Beitrag leisten. Ein Aspekt, der mir ganz persönlich in all den Diskussionen viel zu kurz kommt.
                              Geht mir genauso.

                              Meine Anlage steht bei uns im Wohnzimmer, welches hinten rechts und links offen mit Esszimmer/Küche und Korridor verbunden ist. Zwar stehen einige absorbierende Polstermöbel im Hörbereich und ein volles Bücherregal dahinter, die restlichen Raumnischen wiesen bisher jedoch weitgehend harte Oberflächen auf. Bis einmal meine Freundin die Bemerkung fallen liess, sie fände die Akustik im Wohn-/Essbereich etwas hallig. Das liess ich mir nicht zweimal sagen und bestellte kurzerhand eine ganze Schachtel Basotect-Absorberplatten. Diese füllte ich zugeschnitten und teilweise übereinandergeschichtet in vorhandene Hohlräume unterm Esstisch sowie in sämtliche (aus abgekantetem Blech geformten) Regalböden.

                              Der Effekt: Das unangenehme 'Hallgefühl' bei Gesprächen war weg – und die Musikwiedergabe blühte auf wie nie zuvor! So sehr, dass es bei mir gleich eine neue 'Investitionswelle' in High-End-Elektronik auslöste. Plötzlich höre ich wieder deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen DACs und Verstärkern mit meinen TC 10 X. (Seit Neuestem bin ich bei einer Kombi Classé Sigma SSP + AMP5 'angekommen', worüber ich euch bei Gelegenheit in einem anderen Faden berichten möchte.)

                              Die nächst sinnvolle Baustelle liegt vermutlich im Bassbereich. Der klingt zwar überhaupt nicht schlecht, doch damit bin ich im Moment am ehesten noch nicht ganz glücklich und dort erhoffe ich mir, ohne grossen Ressourceneinsatz noch einiges an vorhandenem Potential erschliessen zu können. Schliesslich betreibe ich zusätzlich einen Subwoofer P Sub 1 MkII, welcher immer noch an der quasi erstbesten Position im Raum steht, und schliesslich verfügt mein neuer Vorverstärker über einen parametrischen EQ, welchen ich bisher noch nicht berührt habe.

                              Eine Besonderheit unseres Wohnzimmers (abgesehen von den 'angehängten' Raumabfolgen) ist, dass es über keinerlei parallele Wände verfügt. Sehe ich das richtig, dass folglich nur zwischen Boden und Decke Raummoden entstehen? Und was, meint ihr, bedeutet das für die Aufstellung des Subwoofers?

                              Zitat von nk Beitrag anzeigen
                              Es ist verdammt schwer die Richtung zu bestimmen, aber es ist absolut erstaunlich, dass ich die 60 Hz etwas besser lokalisieren kann, als 80 Hz. Kann ich das, weil ich weiß wo das Signal gerade her kommt, weil es kleine Knackser beim Start des Signals gibt, weil der M1 Verzerrungen hinzu mischt, weil die Modenausprägung links und rechts im Raum anders ist…??? Wie sinnvoll ist überhaupt ein Vergleich mit Sinustönen, wenn wir diese eigentlich nie hören?
                              Nein, einzelne Sinustöne hören wir eigentlich nie, oder zumindest nicht zum Vergnügen ;-). Doch wenn ich mich richtig an den Physikunterricht erinnere: Hat Fourier nicht bewiesen, dass sich jede Schwingung in eine Überlagerung aus harmonischen Schwingungen übersetzen lässt? Dazu unten ein weiterführender Link und hier ein Zitat aus dem Wikipedia-Artikel 'Harmonische':

                              "Für jedes periodische Signal zeigt sich, dass sich dieses in eine sinusförmige Grundfrequenz f und viele weitere sinusförmige harmonische Frequenzen mit ganzzahligen Vielfachen der Grundfrequenz 2 f, 3 f, 4 f usw. zerlegen lässt. In der Analyse erweisen sich beliebige periodische Signalverläufe als Summe von u. U. unendlich vielen sinusförmigen Signalen. Die Umkehrung dieses Sachverhalts für die Synthese von periodischen Signalen ist ebenfalls möglich, jedoch kann durch Analyse und anschließende Synthese das Original nicht mehr absolut exakt wiederhergestellt werden. Im Gegensatz zur Analyse von periodischen Signalverläufen ergibt die Zerlegung eines nicht-periodischen Signals ein kontinuierliches Frequenzspektrum, das alle Frequenzen enthalten kann."

                              Ob diese Feststellung allerdings für die Ortbarkeit von Tönen relevant ist, weiss ich nicht. Vielleicht verhält es sich ähnlich wie mit den Elementarteilchen: Zwar besteht jedes Molekül im Grunde aus Neutronen, Protonen und Elektronen, aber nicht jedes Molekül reagiert gleich mit seiner Umgebung...
                              Zuletzt geändert von grrrmbl; 02.03.2016, 14:35.

                              Kommentar


                                Zitat von sb Beitrag anzeigen
                                Hallo Markus


                                Im Unterschied zu Tonstudios wird in "normalen" anscheinend selbst von Tontechnikern weniger Dämpfung bevorzugt. Das deckt sich wohl auch mit deiner Erfahrung. Wie sieht es mit den ersten seitlichen Reflexionen bei dir aus? Laut Toole führt das bedämpfen dort zu einer Verringerung des räumlichen Eindrucks, und er empfiehlt, die Wand dort unbehandelt zu lassen. Ich habe es bei mir mit Vorhängen ausprobiert und bevorzuge selber tatsächlich die reflektive Variante.


                                Die meisten Menschen nutzen bei der Sprache halt auch nicht so hohe Frequenzen Eine Überdämpfung im Hochtonbereich ist bei der Menge an Akustikelementen gut vorstellbar. Denn gegen die mittleren Frequenzen fallen die Absoprtionen von den Elementen ja alle recht ab, und wenn das dann durch mehr kompensiert wird, hast du ganz schnell zu viel bei den höheren Frequenzen, wo ja all die Elemente zu 100% absorbieren.

                                Guter Ansatz! Ich würde dir dann allerdings nochmals sehr zur Lektüre von etwas Literatur (eben zB Toole) raten. Denn messen kann man so einiges, aber was davon wirklich Sinn macht, und wie die Ergebnisse auf unser Hörerlebniss übertragbar sind, ist ein hoch interessantes und auch komplexes Thema. Als Messequipment sollte ein einfaches Mikrofon wie das ECM 8000 von Behringer völlig reichen, und als Software ist das kostenlose REW sehr empfehlenswert. Ebenso das sehr ausführliche Handbuch dazu. Dazu empfiehlt sich allerdings vorher etwas allgemeines Literaturstudium
                                Hi sb,

                                vielen Dank für deine wertvollen Inputs.

                                Schon seltsam, du stellst genau die richtigen Fragen. Bevor ich die Akustikelemente an die Decke montiert hatte, habe ich sie (jeweils halb Absorber und Diffusoren an der Anzahl) an der linken seitlichen Wand und an der Frontwand (also hinter den Front-LS) zu Testzwecken an die Wände gestellt/gestapelt, im Bereich der Erstreflektionen. Der Wau-Effekt im Unterschied wie bspw. danach bei der behandelten Decke ist aber irgendwie ausgeblieben. Tendenziell ging es sogar eher in die andere Richtung (gefühlte Verschlechterung), aber ich kann es nicht mehr beschreiben, da ich mich aufgrund des Provisoriums zuwenig damit befasste hatte.

                                Deine gemachte Erfahrung betreffend Verringerung des räumlichen Eindruckes bekräftigt aber irgendwie meine gemachte Vermutung, bzw. Gefühl. Ich werde deshalb einen Versuch anstellen, die linke Seitenwand (Verputz) ist ja immer noch nackt und die rechte Seite ist komplett Glasfront mit Vorhang davor (12m2 Akustikvorhang), ich werde den Vorhang mal komplett zu den Seiten schieben und dann mal den Unterschied testen. Alternativ werde ich den Vorhang auch im Bereich der Erstreflektionen zusammenziehen.

                                Damit ggf. kein falsches Bild betreffend der Menge an Akustikelementen entsteht, ggü. den eingangs geposteten Konzeptbildern habe ich erst einen Bruchteil der Elemente beschafft/montiert. Anbei Fotos des aktuellen Zustandes.

                                Sicht nach vorne
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                                Vielleicht sind im meinen Fall die seitlichen Erstreflektionen nicht so dramatisch, aufgrund der grosszügigen Wandabstände der LS (symetrisch) und der starken Einwinkelung zum Hörplatz?


                                Sicht nach hinten (fast komplett offen)
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                                Da Toole mit seinen Aussagen offenbar meinen Raum meint/kennt , muss ich mir das mal genauer ansehen was er da so schreibt und hab mir sein Buch Sound Reproduction gerade besorgt.
                                Genau, mir schwebt auch REW vor, aber beim Mikro würde ich aufgrund der offenbar einfacheren Kalibrierbarkeit zum miniDSP UMIK-1 greifen.

                                Gruss
                                Markus
                                Zuletzt geändert von Silentmac; 02.03.2016, 18:49.
                                Zimmerlautstärke ist, wenn ich die Musik in allen Zimmern gut hören kann.

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